• 22.08.2007 11:50

  • von Britta Weddige

Schneider: "Entwicklung nicht gut für DTM"

Rekordmeister Bernd Schneider befürchtet nach Zandvoort, dass die Rennen immer unfairer werden könnten

(Motorsport-Total.com) - Fast vier Wochen sind seit dem denkwürdigen Rennen in Zandvoort vergangen, doch die Diskussionen darüber halten an. Vor allem wird immer wieder die Frage gestellt, welche Manöver noch fair waren und welche nicht mehr. Vor allem auf Seiten von Mercedes-Benz wurden zum Beispiel die Zusammenstöße von Tom Kristensen und Bernd Schneider sowie von Christian Abt und Timo Scheider mit Bruno Spengler als "unfaire Aktionen" der jeweiligen Audi-Piloten kritisiert. Audi weist diese Kritik zurück und bekam auch von der Rennleitung Recht - keines der Manöver wurde geahndet.

Titel-Bild zur News: Bernd Schneider

Bernd Schneider ist enttäuscht über das Nichthandeln der Rennleitung

Einer, der dies mit Sorge beobachtet, ist Rekordchampion Bernd Schneider. Der Mercedes-Pilot sagte nach dem Rennen in Zandvoort, Audi habe die Härtegrenze nach oben verlegt - und er äußerte sich jetzt wieder dazu. "Ich denke, die Entwicklung, die in Zandvoort eingeleitet wurde, ist nicht gut für die DTM", sagte er im Interview mit der Fachzeitschrift 'Motorsport aktuell'. "Wenn so unfair gefahren wird und nichts passiert, werden die Fahrer immer aggressiver."#w1#

Es sei nicht die Frage, wer bei den Manövern in Zandvoort wie viel Schuld gehabt habe, betonte Schneider. Er sei deshalb enttäuscht gewesen, weil die Rennleitung danach nicht einmal die betroffenen Fahrer angehört habe. "Das bedeutet doch, dass alles in ihren Augen tolerabel war", so der fünfmalige Champion. "Und ich möchte mir nicht ausmalen, wie das ausarten könnte, wenn alle so fahren würden."

Drei Rennen stehen in dieser Saison noch aus. Der Titelkampf ist eng, Audi-Pilot Mattias Ekström führt mit 38 Zählern vor Teamkollege Martin Tomczyk, die beiden Mercedes-Piloten Bruno Spengler und Schneider liegen mit zwölf beziehungsweise 12,5 Punkten Rückstand dahinter. Wird Mercedes sich der härteren Gangart anpassen? Wenn alles tolerabel ist, hätte ja nun auch Ekström Grund zur Sorge vor diversen Attacken - oder? "Nein, hat er nicht", betonte Schneider.