• 18.05.2008 19:12

  • von Britta Weddige

Scheider: Gekämpft wie ein Wahnsinniger

Timo Scheider sah heute keine Chance, gegen Paul di Resta, hat seine Führung in der Meisterschaft aber dank Rang zwei ausbauen können

(Motorsport-Total.com) - Bisher war Timo Scheider in dieser Saison der Mann, den es zu schlagen galt. Doch am EuroSpeedway Lausitz hatte er es mit einem Gegner zu tun, gegen den kein Kraut gewachsen war. Paul di Resta holte Pole Position, Rennsieg und schnellste Rennrunde. Doch Scheider war hinter dem heutigen Überflieger "Best of the Rest", holte Rang zwei und baute seine Führung in der Meisterschaft auf drei Punkte aus.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Timo Scheider freute sich am Lausitzring auch riesig über den zweiten Platz

"Es war heute ein sehr, sehr guter Tag für Audi", bilanzierte Scheider alles andere als unglücklich. "Wir haben das Maximum aus dem rausgeholt, zu dem wir hier in der Lage waren. Paul war an diesem Wochenende wirklich eine Nummer für sich. Man muss ihm und Mercedes wirklich gratulieren. Aber wir dürfen uns auch auf die Schulter klopfen. Wir haben mit den Plätzen zwei, drei und vier ein sensationelles Teamergebnis hingelegt. Das Ziel war, die Meisterschaftsführung zu behalten. Wir haben sie ausgebaut, und das war mit Sicherheit mehr, als wir hier erwarten konnten. Und die zehn Kilo weniger für Nürnberg schaden sicherlich auch nicht."#w1#

Der erste Stint sei noch etwas schwierig gewesen, berichtete Scheider weiter, "weil Bruno mich ein bisschen aufgehalten hat und Paul davonziehen konnte. Deshalb hatten wir auch gleich nach dem Safetycar schon wieder einen gewissen Rückstand auf Paul." Dazu kam beim zweiten Boxenstopp ein kleines Problem am rechten Hinterrad, das ihn noch ein paar Zehntelsekunden gekostet hat. "Aber im Allgemeinen können wir wirklich happy sein. Wir haben in der Meisterschaft jetzt drei Punkte Vorsprung."

"Paul ist heute in einer anderen Liga gefahren. Es gab keine Chance, ihn einzuholen." Timo Scheider

Ihm sei heute schnell klar gewesen, dass ein weiterer Sieg wohl nicht in Reichweite ist, räumte Scheider ein: "Um ehrlich zu sein, habe ich das ganze Rennen über wie ein Wahnsinniger gekämpft. Aber Paul ist heute in einer anderen Liga gefahren. Es gab keine Chance, ihn einzuholen. Nach ein paar Runden habe ich mir gedacht, dass es nett wäre, den zweiten Platz zu behalten. Aber dazu muss man das Rennen erst einmal beenden. Am Ende war es P2 und ein perfektes Teamergebnis und zehn Kilo weniger für Nürnberg - das ist wichtig für uns."

Jetzt geht es in die lange Sommerpause, die Scheider erstmals in seiner langen DTM-Karriere als Führender verbringt: "Es ist fraglos ein wunderbares Gefühl", sagte der Spitzenreiter dazu. "Wir versuchen, die Führung zu behalten, wir wissen aber auch, dass die Meisterschaft noch lang und hart ist."