Scheider: "Es ist zum extrem falschen Zeitpunkt passiert"
Für Timo Scheider gab es in Oschersleben statt des möglichen Triumphs das Aus der Titelträume - Jetzt blickt er nach vorn: In diesem Jahr sollen noch Siege her
(Motorsport-Total.com) - Timo Scheider hatte im achten Saisonrennen in Oschersleben ein klares Ziel: Der Audi-Pilot wollte von Startplatz vier aus dem Sieg holen und damit im Meisterschaftsrennen weiter Boden gut machen. Und zunächst sah es auch richtig gut aus für den zweimaligen Champion. Nach dem zweiten Boxenstopp hatte er es geschafft und sich an die Spitze gesetzt.

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Timo Scheiders Fahrt zum möglichen Sieg wurde jäh unterbrochen
Doch das Rennschicksal nahm für Scheider eine dramatische Wende. In Runde 34 platzte nicht nur sein rechter Hinterreifen - sondern auch sein Titeltraum. Er konnte noch zurück zur Box humpeln und das Rennen mit einem anderen Reifen beenden. Doch mehr als Platz elf sprang für ihn nicht mehr heraus. Aufgrund dieser Nullnummer ist Scheiders Rückstand auf Spitzenreiter Bruno Spengler so groß geworden, dass er auch rechnerisch keine Chance mehr auf die Meisterschaft hat.#w1#
"Wir haben jetzt im Nachhinein gesehen, dass ich mir einen Fremdkörper in die Lauffläche des Reifens rein gefahren habe", berichtet Scheider gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich erläuterte dazu in der Pressekonferenz: "Dadurch ging über mehrere Runden hinweg Luft verloren, bis der Luftdruck im Reifen so niedrig war, dass der Reifen explodierte. Das ist Pech, denn Timo war schnell, fuhr die schnellste Rennrunde, und wir hatten eine gute Boxenstrategie."
"Es ist natürlich frustrierend, denn wir hatten heute tatsächlich sogar Siegchancen", seufzt Scheider. "Die Performance war gut, und das zeigt auch die schnellste Rennrunde. Aber das nutzt uns am Ende natürlich gar nichts mehr, wenn wir das Rennen nicht mit der gleichen Performance zu Ende fahren können."
Da bleibt dem Noch-Champion nichts anderes übrig, als Schulter zuckend zu erklären: "Es ist einfach Motorsport. Wir haben alles riskiert, wir hatten eine sehr gute Strategie mit perfekten Boxenstopps. Leider ist daraus dann nicht das erwünschte Ergebnis geworden. Es ist hart, weil es jetzt natürlich zum extrem falschen Zeitpunkt passiert ist."
Doch er sieht auch die positiven Aspekte des Rennwochenendes in Oschersleben: "Die Performance von mir war wieder über das ganze Wochenende gut, im Qualifying und im Rennen. Das ist momentan der einzige Trost, den wir haben. Aber das Ergebnis fehlt. Der Sieg fehlt, der wie ich meine, mittlerweile wieder verdient wäre für uns. Aber hätte, wäre, wenn zählt nicht. Jetzt müssen wir weiter nach vorn schauen, wieder zum nächsten Event."
Und da will Scheider dafür sorgen, dass die Saison für ihn versöhnlich zu Ende geht: "Das Thema Meisterschaft ist ad Akta gelegt, für mich sowieso, was die theoretischen Chancen betrifft. Aber trotzdem möchte ich noch Rennen gewinnen dieses Jahr. Und dafür werde ich alles geben."

