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Scheider: "Eine Garantie gibt es nie"
Fahrerlager-Umfrage: Wie sind die Erwartungen für Zandvoort? Normal wäre Audi favorisiert, doch Timo Scheider weiß: "Normal ist in der DTM nichts"
(Motorsport-Total.com) - Jetzt wird es ernst in Zandvoort: Heute Abend wird mit dem Rollout auf dem niederländischen Dünenkurs das vierte Rennwochenende dieser DTM-Saison eröffnet. Champion Timo Scheider kommt als Tabellenführer nach Zandvoort. Sein Vorsprung auf seine Verfolger ist jedoch minimal. An diesem Wochenende möchte der Audi-Pilot den Umstand nutzen, dass der Kurs seinem A4 liegen sollte.

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Timo Scheider rechnet mit einiger Gegenwehr aus dem Mercedes-Lager
"Zandvoort ist eine meiner Lieblingsstrecken - oder sogar die Lieblingsstrecke überhaupt. Von daher bin ich sehr optimistisch", sagte er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Da die Audi zehn Kilo leichter sind als die Mercedes, "sollte einiges möglich sein", so Scheider. "Wenn alles nach Plan läuft, sollte es in Zandvoort gut laufen." Doch zu sehr in Sicherheit wiegt er sich nicht: "Eine Garantie hat man nie, denn normal ist in der DTM nichts. Da muss man immer kämpfen und arbeiten. Stillstand ist Rückschritt. Wir wissen alle, wie gut die Jungs aus Stuttgart sind. Die sind garantiert nicht gewillt, in Zandvoort wieder hinterher zu fahren. Aber wir wollen ganz klar wieder vorne sein."#w1#
Dem kann sein Teamkollege Tom Kristensen nur beipflichten. Der Däne, der gerade seinen 42. Geburtstag gefeiert hat, liebt die Herausforderungen des Dünenkurses in Zandvoort. Es sei eine Rennstrecke, "die das Fahrerherz anspricht": "Schnelle Kurven, verschiedene Kurven, blinde Kurven, Bodenwellen, Schikanen - diese Strecke hat alles. Aber die Herausforderung ist, das sie immer ein bisschen anders ist, speziell wenn es windet. Dann kommt oft ein bisschen Sand auf die Strecke und das Auto ist da natürlich sehr sensibel, wenn es windet."
Kristensen will im Zandvoort wieder da hin kommen, wo er die Saison angefangen hat: ganz vorn. Ähnlich geht es Martin Tomczyk. Der Bayer kam in dieser Saison noch nicht richtig in Tritt und hofft, dass sich jetzt das Blatt wendet: "Jetzt kommt Zandvoort, das Audi gut liegt und wir sind hier leichter. Dann kommt Oschersleben, dann kommt Nürburgring - alles Strecken, die mir auch gefallen. Von daher bin ich noch nicht wirklich frustriert, sondern jetzt müssen Punkte kommen und jetzt wird es auf alle Fälle besser."
Doch wie es Scheider schon angesprochen hat: Im Mercedes-Lager ist man nicht gewillt, hinterherzufahren. HWA-Pilot Gary Paffett gibt sich kämpferisch: "Es wird schwer, da wir mehr Gewicht drin haben. Aber wir sind zufrieden, unser Auto ist gut und wir haben am Lausitzring gezeigt, dass wir schnell sind. Wir müssen mit einer positiven Einstellung hingehen und versuchen, das Rennen zu gewinnen. Ich mag die Strecke und habe dort schon ein Rennen gewonnen. Audi ist dort vielleicht stark, aber ich denke, dass wir ein sehr gutes Auto haben. Wir müssen unser Bestes geben."
Bei den Jahreswagenpiloten fallen die Erwartungen für Zandvoort unterschiedlich aus. Audi-Mann Mike Rockenfeller ist "total optimistisch": "Ich war im vergangenen Jahr in der Lage, mit einem 07er-Auto in Zandvoort vorn reinzufahren. Damals bin ich ganz knapp an den Punkten vorbeigeschrammt. Ich habe dort mit Bernd Schneider gekämpft. Und ich hoffe, dass es dieses Jahr noch besser geht." Dabei peilt Rockenfeller nicht nur die Punkteränge an, sondern er rechnet sich auch Chancen auf einen Podiumsplatz oder gar den Sieg aus.
Für seinen Rosberg-Teamkollegen Markus Winkelhock ist Zandvoort schlichtweg "eine geile Strecke": "Sie macht mir unheimlich viel Spaß", sagte der Schwabe, der sich ebenfalls einiges erwartet: "Audi hat dort im vergangenen Jahr mit dem 08er-Auto einen Vierfachsieg geholt. Das Auto sollte dort funktionieren und vom Gewicht her sind wir im Vergleich zu den alten Mercedes auch ganz gut aufgestellt. Deshalb freue ich mich drauf."
Weniger euphorisch ist Mercedes-Pilotin Susie Stoddart. Sie dürfte ihren Kollegen in den 08er-C-Klassen aus der Seele sprechen. "Zandvoort wird für uns schwierig sein", sagte sie. "Wir müssen dort sehr hart kämpfen. Die Jahreswagen werden es dort etwas schwerer haben und auch gegen Audi wird es nicht so einfach."

