• 05.05.2013 18:33

  • von Szlapka, Sharaf & Fischer

Rundumschlag von Paffett: "Dumm und gefährlich"

Gary Paffett hatte nach dem Rennen in Hockenheim einiges zu meckern - Die Opfer: "Idiot" Martin Tomczyk und Bruno Spengler, der unfair überholt haben soll

(Motorsport-Total.com) - Wenn Gary Paffett etwas gegen den Strich geht, dann macht er keinen Hehl daraus, seine Meinung mitzuteilen. Mit dem vierten Platz in Hockenheim war der Brite zwar durchaus zufrieden - doch nicht damit, wie er zustande gekommen ist. Besonders ein Kollege war ihm ein Dorn im Auge: "Es gab ein paar harte Kämpfe - und auch Sachen, mit denen ich nicht einverstanden war", legt der Mercedes-Pilot los. "Besonders Martin Tomczyk, der auf der Geraden einen Bremstest mit mir gemacht hat - das war das Schlimmste in diesem Rennen. Sowas ist nicht akzeptabel! Es gibt einiges, was geklärt werden muss."

Titel-Bild zur News: Gary Paffett

Gary Paffett hatte ein ereignisreiches Auftaktrennen zu bestehen Zoom

"In der Mitte des Rennens war ich auf besseren Reifen als Bruno (Spengler; Anm. d. Red.) und Tomczyk, aber Tomczyk fuhr ein bisschen wie ein Idiot", poltert der Ex-Champion. "Wenn man Rad an Rad fährt, gibt es ein bisschen Gedrängel und so; aber wenn man einen Bremstest auf der Geraden macht, dann ist das einfach nur dumm und gefährlich. Dagegen müssen wir etwas tun. Das ist kein Racing. Darüber bin ich sehr enttäuscht."

Er selbst habe ihm zu Beginn des Rennens gezeigt, wie man sich in einem solchen Fall verhält: "Er hat mich am Start auf Option-Reifen überholt, und ich habe es ihm nicht zu schwer gemacht, weil ich nicht viel Zeit verlieren wollte, aber so wie er gefahren ist, war es schon extrem." Doch damit nicht genug der Kollegenschelte. Paffetts nächstes Opfer: Bruno Spengler. Der Kanadier soll den Briten zu jenem Zeitpunkt auch noch unfair überholt haben.

Vorsicht vor der Lotterie

"Ich werde mir das nochmal anschauen. Man kann nicht jemanden abseits der Strecke überholen, und ausgangs der Spitzkehre war Bruno mit allen vier Rädern außerhalb", schildert der McLaren-Testfahrer. "Ich weiß nicht, warum er keine Strafe bekommen hat. Vielleicht haben sie Probleme, ihre eigenen Regeln durchzusetzen. Es gab einige Vorfälle, die man zumindest hinterfragen kann. Ein paar waren ein bisschen zu hart, und so sollte die Saison nicht weitergehen. Das war auch im letzten Jahr so. Wir müssen versuchen, dass das Rennen fair ist. So war es heute nicht."


Fotos: DTM in Hockenheim, Sonntag


Auch die neuen Überholgimmicks DRS und Option-Reifen sieht Paffett kritisch, doch mit Unmut will er nach dem ersten Rennen noch nicht um sich werfen. Dennoch mahnt er zur Vorsicht: "Das Racing war ziemlich aufregend, aber wir müssen schauen, ob die Ergebnisse der anderen Zufall waren oder durch eine gute Strategie und ein schnelles Auto zustande gekommen sind. Wir müssen darauf achten, dass es keine Lotterie wird."

"Es war schwierig, über die Strategien Bescheid zu wissen vor dem Rennen. Jetzt haben wir aber viel gelernt und sollten besser wissen, wie wir uns auf das nächste Rennen vorbereiten müssen. Es ist schwierig zu wissen, wie hart man in Zweikämpfen auf den Reifen pushen kann. Erst im letzten Teil des Rennens weiß man, gegen wen man kämpft - aber auch dann weißt du nicht, welche Reifen die anderen draufhaben, und wie schnell sie sein werden. Es ist ein bisschen verwirrend für uns, und wir müssen auf die Strategien aller Autos schauen. Ein paar haben ziemlich unglaubliche Dinge getan - Werner ist von ganz hinten Zweiter geworden."

Paffett mit Übersicht am Start

Was für einige vielleicht unübersichtlich gewesen sein mag, war für den Briten zumindest am Anfang kein Problem. "Ich kannte die Leute auf den gleichen Reifen wie ich. Ich konnte Ekström und Vietoris überholen und wusste, dass ich der Erste auf den harten Reifen bin. Ich habe mein Bestes versucht, um mit den Leuten vorne mitzuhalten. Ich habe die Fahrer von hinten ankommen sehen und habe es ihnen nicht allzu schwer gemacht, mich zu überholen. Ich wusste, sie waren auf anderen Reifen."

"Am Ende des Rennens war es schwer zu wissen, wer auf welchen Reifen ist. Unglücklicherweise haben wir für unseren letzten Satz ziemlich früh gestoppt. Zu der Zeit, wo Christian in die Box kam, hatte er frische Reifen, während meine schon abgebaut haben. Er hatte den Vorteil der frischeren Reifen und den Vorteil von DRS und konnte mich so überholen. Wir konnten aber Bruno und die anderen hinter uns halten und als Vierter ins Ziel kommen, was gute Punkte eingebracht hat."

Gary Paffett, Mattias Ekström, Christian Vietoris

Gary Paffett war am Start immer Herr der Lage Zoom

Gegen die beiden BMW an der Spitze sah man aber keinen Stich. "Die beiden BMW vorne hatten eine bessere Strategie als wir", räumt Paffett ein. "Das müssen wir uns anschauen und uns verbessern. Wir waren nicht schnell genug. Das größte Problem ist, dass wir keine Zeit hatten, das Auto im Training zu testen. Die Balance war daher nicht perfekt. Man kann nicht das Maximum aus dem Auto holen."

Beim nächsten Rennen in Brands Hatch will der Mercedes-Pilot aber besser vorbereitet sein. Dann rechnet er auch mit einem komplett anderen Rennen: "In Brands Hatch wird es eine komplett andere Geschichte. Wir waren dort nie in der Lage, einen Konkurrenten zu überholen. Selbst DRS sollte da nicht helfen, es wird uneffektiv sein. Der Option-Reifen wird aber helfen. Das Rennen sollte somit besser sein als in der Vergangenheit, aber doch anders als hier in Hockenheim."

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