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RTL aus dem Rennen: TV-Rechte der DTM auch 2023 bei ProSieben?

Warum sich die RTL-Gruppe im Poker um die DTM-Reche aus dem Spiel nimmt und auch das ADAC GT Masters nicht mehr auf Nitro zeigt - ServusTV als Lösung?

(Motorsport-Total.com) - Der Poker um die TV-Rechte der DTM scheint beendet: Denn die RTL-Gruppe hat sich dabei laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' selbst aus dem Rennen genommen, wodurch alles darauf hindeutet, dass die TV-Übertragungen der Traditionsserie weiterhin auf ProSieben laufen und von der Ran-Racing-Mannschaft umgesetzt werden.

Titel-Bild zur News: Sheldon van der Linde

Wird Sheldon van der Linde auch 2023 von Ran-Moderator Matthias Killing interviewt? Zoom

Der ADAC hatte den Teams einen Premium-TV-Partner versprochen, was auch bei der Sponsorensuche von großer Bedeutung ist. Und da die öffentlich-rechtliche ARD, die bis Ende 2017 die DTM-Rennen übertragen hatte, ebenfalls kein Thema mehr ist, bleibt eigentlich nur die ProSiebenSat.1-Gruppe übrig.

Zumal die Privatsender-Gruppe schon vor der ADAC-Übernahme der DTM Interesse zeigte, den mit der damaligen Dachorganisation ITR abgeschlossenen Vertrag, der eigentlich noch bis Ende 2023 gegolten hätte, vorzeitig um mehrere Jahre zu verlängern. Die DTM hat bei ProSiebenSat.1 inzwischen Tradition: Von 2018 bis 2021 liefen die Rennen auf Sat.1, 2022 dann auf ProSieben. Außerdem zeigt man die Formel-E-Rennen.

DTM-Rechte: Warum die RTL-Gruppe einen Rückzieher macht

Die RTL-Gruppe, die über viele Jahre einen starken Motorsport-Fokus hatte, positioniert sich währenddessen neu und will nach der Übernahme der NFL-Rechte von Sat.1 vermehrt auf American Football und Fußball setzen. 2023 überträgt man DFB-Länderspiele, die UEFA-Europa-League und die UEFA-Europa-Conference-League, während erstmals seit 1990 kein Formel-1-Rennen mehr auf RTL läuft.

Und wenn man auf die Formel 1 verzichtet, würde es wenig Sinn ergeben, stattdessen auf die DTM zu setzen, die im Vergleich zur Königsklasse des Motorsports trotz ihrer Strahlkraft am TV-Markt eher ein Nischenprodukt darstellt.

ADAC GT Masters und Nitro: Vertrag vorzeitig aufgelöst

Nicht nur die DTM wird 2023 auf keinem Sender der RTL-Gruppe laufen, sondern auch nicht das ADAC GT Masters. Und das, obwohl der Vertrag mit dem zum Unternehmen zählenden TV-Sender Nitro eigentlich noch bis Ende des Jahres gelaufen wäre.

"Nitro hat sich entschieden, auf die Übertragung der Rennserie ADAC GT Masters zu verzichten, da sich die Positionierung der beiden Rennserien ADAC GT Masters und DTM unter dem Dach des ADAC grundsätzlich ändert", argumentiert die RTL-Gruppe auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' den Schritt.

Der Subtext ist klar: Da die DTM die neue ADAC-Topserie ist, hat das ADAC GT Masters aus TV-Sicht an Attraktivität verloren. Der ADAC bedankt sich in einer ersten Reaktion bei RTL Deutschland und dem Nitro-Team "für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit in den beiden vergangenen Jahren".

ADAC GT Masters ab 2023 auf ServusTV?

RTL und das ADAC GT Masters haben sich laut dem ADAC gemeinsam entschieden, die Zusammenarbeit nicht fortzusetzen. Der ADAC verspricht aber: "Das ADAC GT Masters wird auch 2023 live im Free-TV zu sehen sein. Auf welchem Sender werden wir in den kommenden Tagen bekanntgeben."

Dass es sich dabei um einen Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe handelt, wäre eigentlich naheliegend, das scheint aber nicht der Fall zu sein. Denn wie 'Motorsport-Total.com' von Quellen aus Österreich erfahren hat, könnten die Rechte des ADAC GT Masters beim Red-Bull-Sender 'ServusTV' landen.

Der Privatsender mit Sitz in Salzburg war schon in den vergangenen Jahren TV-Partner der ITR und hat neben Zusammenfassungen der DTM-Rennen auch einige Läufe der DTM-Trophy und der DTM-Classic im linearen Fernsehen in Deutschland und Österreich übertragen. Abgesehen davon nutzte man die hauseigene Streaming-Plattform, um alle Rennen der drei Serien live zu übertragen.