• 17.11.2007 11:35

  • von Britta Weddige

Rockenfellers Ziel: 2008 der erste Sieg

Exklusiv-Interview mit Mike Rockenfeller: In Teil 2 spricht der Audi-Pilot über weitere Verbesserungen und Chancen und Aussichten für 2008

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Mike, wo siehst du nach der ersten DTM-Saison bei dir selbst noch Verbesserungspotential?"
Rockenfeller: "Ich denke, dass meine Starts noch nicht so gut waren, ich hatte zwar gute Starts, aber eben auch welche, die nicht gerade berauschend waren. Da kann ich sicherlich noch ein bisschen was dran machen. In einem Rennen hatte ich das Auto sogar abgewürgt und dementsprechend Positionen verloren. Das sollte eigentlich nicht passieren und das ist mit Sicherheit ein Punkt, bei dem ich versuchen werde, mich zu verbessern. Ansonsten gibt es immer Kleinigkeiten, wo man sich noch steigern kann, aber es gibt nichts, wo ich sagen würde 'Oh, da war ich ganz schlecht, da muss ich unbedingt etwas machen'. Ich denke, dass es nun viel wert sein wird, die Erfahrung zu haben, dann kommt der Rest meiner Meinung nach von selbst. Also ich bin nicht so unzufrieden mit mir."

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Nach dem ersten Podest will Mike Rockenfeller auch den ersten Sieg holen

Frage: "Es geht also nur noch ums Feintuning?"
Rockenfeller: "Ja, so würde ich das sagen. Es ist nicht so, dass ich viel zu langsam bin oder meinen Fahrstil anpassen muss. Aber gerade beim ersten Rennen in Hockenheim war es schon extrem schwer, weil man auch gar nicht weiß, wie das Qualifying abläuft und so weiter. Natürlich ist die DTM etwas anderes, aber in jeder Rennserie geht es doch um das Gleiche: Man versucht, so schnell wie möglich zu fahren und das Rennen so weit vorn wie möglich zu beenden. Nur das Format ist in jeder Serie etwas anders und das ist das, woran man sich gewöhnen muss."#w1#

"Und ich habe schon beim zweiten Rennen gemerkt, dass ich viel cooler an die Sache herangegangen bin, weil ich schon wusste, was auf mich zukommt. Das ist natürlich jetzt nach einem Jahr noch viel besser. Ich sehe eigentlich alles sehr positiv und habe auch viel gelernt durch die Tiefen, die ich in diesem Jahr hatte, wo es nicht so gut lief und ich nach dem ersten Qualifyingsegment schon draußen war."

"In diesem Jahr war ich einmal knapp dran, jetzt hoffe ich, dass ich 2008 öfter die Chance habe." Mike Rockenfeller

Frage: "Was sind deine Ziele für 2008?"
Rockenfeller: "Das kann man dann genau sagen, wenn man weiß, in welchem Fahrzeug man sitzen wird. Aber mein Ziel ist es, so weit wie möglich vorn zu fahren und natürlich besser zu sein, als in diesem Jahr. Das ist ja ganz klar. An der Platzierung allein ist das schwierig auszumachen. Jetzt kann man noch nicht so einschätzen, wie die Fahrzeug-Jahrgänge eingestuft sein werden oder wie das Reglement sein wird. Deshalb kann ich jetzt nur sehr schwer ein Wunschergebnis nennen. Natürlich ist mein Ziel für nächstes Jahr, Rennen zu gewinnen - egal in welchem Auto ich sitze. Ich möchte die Chance haben, Rennen zu gewinnen und in diesem Jahr war ich einmal knapp dran, jetzt hoffe ich, dass ich 2008 öfter die Chance habe."

Chance auf Einsatz im Neuwagen?

Frage: "Besteht für dich denn die Chance auf ein Neuwagen-Cockpit?"
Rockenfeller: "Ich weiß noch gar nichts, was 2008 angeht und kann da nichts dazu sagen. Ich wäre froh, wenn ich schon etwas wüsste. Man müsste Audi Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich fragen, ob ich die Chance habe. Natürlich ist mein Ziel, so bald wie möglich einen Neuwagen zu fahren, aber da muss ich abwarten."

"Ich hoffe natürlich, dass ich auch wieder im Sportwagen fahren darf." Mike Rockenfeller

Frage: "Du hattest auch Einsätze für Audi in Le Mans und in der ALMS. Ist so etwas auch für 2008 geplant?"
Rockenfeller: "Das weiß ich auch noch nicht. Ich habe noch keine Ahnung, wie mein Programm im kommenden Jahr aussehen wird. Ich denke mal, dass ich das in den nächsten Wochen erfahren werde. Aber wir haben ja jetzt erst November und das dauert eben noch ein bisschen. Ich hoffe natürlich, dass ich auch wieder im Sportwagen fahren darf. Das ist mein Ziel und ich gehe auch davon aus. Ich bin ja auch in Laguna Seca noch gefahren und das hat gut geklappt und hat Spaß gemacht. Und es war ja immer meine Absicht, beides zu machen, wenn es geht."

Die besten Wünsche für Häkkinen

Frage: "Mika Häkkinen hat seinen Rücktritt bekanntgegeben. Wird er der DTM fehlen?"
Rockenfeller: "Ja, das denke ich schon. Mika Häkkinen war unser bekanntester Fahrer in der DTM und gerade für mich als Neuling und jungen Fahrer war es toll, gegen jemanden mit so viel Erfahrung und Klasse fahren zu dürfen. Natürlich ist es schade, aber er hat sich so entschieden und das muss man akzeptieren. Ich denke nicht, dass der Sport darunter leiden wird, aber er war natürlich ein Publikumsmagnet, der fehlen wird. Mir hat es Spaß gemacht, gegen ihn zu fahren. Ich hatte ja das eine oder andere Duell mit ihm und ich muss sagen, dass er ein toller, fairer Fahrer war. Jetzt kann man ihm nur alles Gute für den Ruhestand wünschen."

Frage: "Es sind ja noch fast fünf Monate, bis die DTM wieder los geht. Was wirst du in der Zwischenzeit machen?"
Rockenfeller: "Die Pause ist natürlich sehr lang und so etwas kenne ich eigentlich gar nicht. In der Vergangenheit hatte ich immer noch Rennen im Winter und im Januar ging es dann schon im Amerika wieder los. Ich bin jetzt schon mitten in der Vorbereitung, mache viel Sport - mehr als im letzten Winter. Ich denke also, dass ich im nächsten Jahr noch deutlich fitter in die Saison starten werde und darauf konzentriere ich mich im Augenblick. Alles andere kann ich sowieso nicht beeinflussen - welches Auto ich fahre oder welche Rennen ich außerhalb der DTM fahre, das liegt ja nicht in meiner Hand. Und deshalb versuche ich einfach nur, mich so gut es geht vorzubereiten."