• 25.10.2008 19:28

  • von Szlapka/Weddige

Ralf Schumacher: Der veflixte Kerb in Kurve 1

Nicht nur Timo Scheider erwischte es in der ersten Kurve: Ralf Schumacher fuhr sich dort den Splitter kaputt - Chancen der Jahreswagen eher gering

(Motorsport-Total.com) - Im April fuhr Ralf Schumacher in seinem ersten DTM-Qualifying in Hockenheim auf Startplatz 15. Nun beendet der Mercedes-Pilot sein Debütjahr an gleicher Stelle auf Startplatz 16. Warum es nicht weiter nach vorn ging, ist schnell erklärt. Es erwischte ihn am Randstein in der ersten Kurve, mit dem auch Tabellenführer Timo Scheider im Qualifying unsanfte Bekanntschaft machte.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher hat sich gleich zu Beginn den Splitter kaputt gefahren

"Es war mein Fehler, ich habe mir dort im ersten Outing vorne meinen Splitter gebrochen", schilderte Schumacher sein missglücktes Qualifying. "Wir haben ihn dann zwar mit Tape befestigt, aber er hing nur noch so runter. Das hat keinen Sinn mehr gemacht. Der Splitter ist für die Aerodynamik ein sensibles Teil. Dafür war es meine Zeit ohnehin nicht schlecht, aber ich habe es mir halt selbst vermurkst."#w1#

Das Qualifying ist am Ende seiner ersten DTM-Saison immer noch die Baustelle, an der Schumacher am meisten zu arbeiten hat. "Dort habe ich mich scheinbar nicht verbessert, zumindest von der Platzierung her", sagte Schumacher mit einem ironischen Grinsen auf die Frage von 'Motorsport-Total.com', wie er seine Entwicklung seit dem Saisonauftakt sieht. Er betonte aber: "Man muss fairerweise sagen, dass sich im Gebrauchtwagensektor in der Entwicklung auch einfach nichts tut. Deshalb liegt man immer im Bereich dieser Platzierung." Sein Markenkollege Gary Paffett habe heute als Zwölfter im Mercedes-Jahreswagen eine sehr gute Runde hinbekommen, "aber ich glaube, wir sind heute alle innerhalb unserer Möglichkeiten gefahren". Hinter Paffett reihten sich die anderen Mercedes-Gebrauchtwagen auf den Plätzen 14 bis 17 ein.

"Man muss fairerweise sagen, dass sich im Gebrauchtwagensektor in der Entwicklung auch einfach nichts tut." Ralf Schumacher

Im Rennen hofft er nun erst einmal auf einen guten Start: "Das war am Anfang ja immer ein Manko, ist aber nun besser geworden", so Schumacher. Er konnte von Startplätzen im hinteren Feld bereits Punkte holen. Doch er bezweifelt, dass das morgen möglich ist: "Hier ist es so, dass man den Unterschied zwischen Neu- und Gebrauchtwagen sehr stark sieht. Aber klar, es ist ein langes Rennen und alles kann passieren. Jetzt hoffe ich erst einmal, dass ich die Startlampen sehe (lacht; Anm. d. Red). Dann muss ich schauen, dass ich gut und ohne Feindberührung vom Fleck wegkomme und dann sehen wir weiter."


Fotos: Ralf Schumacher, DTM-Finale in Hockenheim


Heikel könnte es jedoch nicht nur am Start, sondern auch in der Spitzkehre werden, fürchtet Schumacher. Vor allem in Mittelfeld, in dem er sich bewegt, "könnte es da spannend werden. Das ist auf jeden Fall ein neuralgischer Punkt, an dem man sich erst einmal leicht verbremsen kann, wenn die Bremsen und der Grip noch nicht da sind."

Zum Titelkampf an der Spitze macht sich Schumacher seine eigenen Gedanken. Derzeit sehe es gut aus für seinen Markenkollegen Paul Di Resta, "aber trotzdem muss er erst einmal am anderen Audi vorbei. Und wir wissen ja, dass man da bei Audi nicht sehr zimperlich ist. Also wird es auf jeden Fall spannend werden. Ich hoffe dass man da von beiden Seiten sehr fair ist und das ganze unter sich ausmachen lässt."