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Qualifyingposition ist wichtiger geworden
Seit der Einführung des Boxenstoppfensters ist dem Qualifying noch eine größere Bedeutung zuteil geworden
(Motorsport-Total.com) - Die Meinung der Fahrer ist einstimmig. Die Einführung des Boxenstoppfensters war eine gute Lösung, um das Rennen für die Zuschauer transparenter zu gestalten. "Wir haben nach kürzester Zeit wieder die richtige Reihenfolge hergestellt", begrüßte Timo Scheider die Einführung. Allerdings hat durch diese Regeländerung das Qualifying und die daraus resultierende Startposition weiter an Wichtigkeit zugenommen. Aber auch andere Faktoren haben an Bedeutung gewonnen.

© xpb.cc
Der Start und die erste Runde habenan Wichtigkeit gewonnen.
Fahrer und Teams hatten bis einschließlich 2007 noch ein ganzes Rennen lang Zeit, ihre Strategie umzusetzen. Das hat jetzt ein Ende. Wer nun von hinten startet, sieht sich einem großen Problem gegenüber. "Wenn du früher weiter hinten gestanden hast, konntest du mit einem frühen Stopp wieder nach vorne kommen", erinnerte sich Bruno Spengler an die vergangene Saison. Aber durch das Fenster wird auch die Zeit zwischen den beiden Stopps eingeschränkt. Laut Martin Tomczyk eine weitere Schwierigkeit nach vorne zu kommen: "Zwischen den zwei Stopps liegen zu wenige Runden, zu wenig, um Zeit gutzumachen."#w1#
Zumal sich auf vielen Strecken das Überholen recht schwierig gestaltet. In Oschersleben haben die beschädigten Boliden einige Manöver zugelassen. Doch das wird hier in Mugello wohl anders aussehen. Da stehen auf einmal die Boxenstoppcrews mehr in der Verantwortung: "Jetzt kommt es mehr darauf an, dass die Teams bei den Boxenstopps perfekt arbeiten. Das ist die Zeit, in der du noch eins, zwei in der Box überholen könntest. Da zählt jetzt jedes Hundertstel", erklärte Scheider. Früher konnten kleine Zeitverluste noch über die Strategie wieder eingefahren werden. "Das Gesamtpaket muss einfach stimmen", so der Deutsche weiter.
Doch auch in der Box tun sich durch das Fenster weitere Probleme auf. "Jeder muss mehr oder weniger in der gleichen Runde in die Box. Das könnte noch für mehr Probleme sorgen, als die sich vorstellen, mit der Menge Autos in der Box", gibt Gary Paffett zu bedenken. Zwar konnte man in Oschersleben schon verschiedene Strategien und Zeitpunkte für Stopps sehen, aber voll wird es bleiben. "Jetzt sind wir zwei Rennen so gefahren, jeder hat mehr Erfahrung darin und jeder weiß, wo man Zeit gewinnen kann", so Paffett weiter. "Jeder wird das Gleiche machen." Der Mercedes-Jahreswagen-Pilot ist ein gebranntes Kind. Als er von seinem Boxenstopp auf die 'Fastlane' zurückkehrte, drückte er Alexandre Prémat unverschuldet in die Mauer. Dafür bekam er eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt.
Aber der Brite konnte noch eine weitere Erfahrung machen: "Es hat sich in diesem Jahr gezeigt, dass es außerdem wichtig ist, einen guten Start und eine gute erste Runde zu haben" In Hockenheim konnte er vier Plätze gewinnen und hat sich vor der zweiten Runde von Platz zehn auf sechs verbessert. In Oschersleben ist er von Platz zwölf vorgefahren auf Platz acht. Doch Tom Kristensen gibt zu bedenken, dass die Startposition nur hilft: "... wenn man gut startet."
Es ist erstaunlich wie nur eine Regeländerung eines Bereiches Rennens sich gleich auf alle anderen auswirkt: Den Start, die erste Runden und die Boxenstopps lebst. Der Stoppzeitpunkt ist unwichtiger geworden, der Rest hat dafür an Wichtigkeit gewonnen.

