Preining und Bortolotti drohen Grid-Penaltys: Entscheiden Strafen Titelduell?

Wieso sich die beiden Titelrivalen wegen ihrer bisherigen Verwarnungen in Hockenheim nicht spielen dürfen und Abt-Außenseiter Feller mehr riskieren kann

(Motorsport-Total.com) - Entscheiden die Strafen 2023 den DTM-Titelkampf? Das ist nicht auszuschließen, denn DTM-Leader Thomas Preining und Herausforderer Mirko Bortolotti, der vor dem Finale zehn Punkte Rückstand hat, haben diese Saison bereits je zwei Verwarnungen kassiert. Bei einer weiteren müssen sie um fünf Startplätze zurück.

Titel-Bild zur News: Mirko Bortolotti

Noch eine Verwarnung - und es geht für Bortolotti um fünf Plätze nach hinten Zoom

"Ich bin seit Norisring auf dem Stand, auf dem ich jetzt bin", ist SSR-Lamborghini-Pilot Bortolotti der Ernst der Lage bewusst. "Es war wichtig, im Laufe der Saison keine fünf Plätze zu bekommen, weil du dann in ganz anderen Situationen landen kannst. Daher glaube ich schon, dass es ein Vorteil war, dass wir bisher keine Strafe bekommen haben."

Der in Wien lebende Italiener hofft, dass das auch beim Finale in Hockenheim (alle Infos zu TV-Zeiten, Stream etc.) so bleibt, obwohl er auf Preining aufholen muss. "Wir haben jetzt nicht vor, einen Gridpenalty um fünf Plätze zu bekommen", stellt er klar.

Gridstrafe wird am Sonntag in Penalty-Lap umgewandelt

Wie eine Gridstrafe gehandhabt werden würde, wenn beim Finalrennen am Sonntag eine dritte Verwarnung ausgesprochen wird? Dann würde - wie im Teammanager-Meeting am Donnerstag von den Teams gewünscht - die Gridstrafe in eine Penalty-Lap-Strafe im Rennen umgewandelt werden, die fünf Sekunden entspricht.

Bei Preining schrillte bereits beim Heimspiel in Spielberg der Alarm. Denn der "Grello"-Porsche-Pilot war beim Samstagsrennen im Duell mit Landgraf-Mercedes-Pilot Maro Engel mehrmals in brenzligen Situationen, gab aber die Position auf Anordnung seines Renningenieurs immer rasch zurück - und entging so einer potenziellen dritten Verwarnung.

Preining will Strafe vermeiden: "Haben bis jetzt überlebt"

Dass er bereits zwei Verwarnungen auf dem Konto hat, ist ausschließlich auf das Samstagsrennen auf dem Nürburgring zurückzuführen, bei dem er zunächst die Strecke abgekürzt hatte und dann auch noch Landgraf-Mercedes-Pilot Jusuf Owega abdrängte.

Bei Bortolotti sind die zwei Verwarnungen auf das Zick-Zack-Fahren beim Samstagsrennen in Zandvoort und auf das Abdrängen von Kelvin van der Linde am Sonntag auf dem Norisring zurückzuführen. Auch Schubert-BMW-Pilot Sheldon van der Linde, der als Vierter noch theoretische Chancen hat, hat übrigens zwei Verwarnungen auf dem Konto.

Ob Preining eine drohende Strafe beschäftige? "Nein", antwortet Preining. "Wir sind jetzt seit drei oder vier Rennwochenenden auf diesem Stand und haben bis jetzt ohne Rückversetzung überlebt. Es wäre gut, wenn das so bleibt."

Strafe bereits abgebüßt: Feller kann mehr riskieren

Außenseiter Feller, der mit 31 Punkten Rückstand in der Meisterschaft Dritter ist, hat diesen Schock bereits hinter sich, denn der Abt-Audi-Pilot kassierte auf dem Sachsenring seine dritte Verwarnung. "Wir wurden am Sachsenring um fünf Positionen zurückversetzt, was für ein kleines Vergehen viel ist", verweist der Schweizer auf das erste Qualifying, als er nach Meinung der Rennleitung auf der Ideallinie zu langsam unterwegs war und im Rennen statt von Platz sieben von Platz zwölf starten musste.

Erst bei drei weiteren Verwarnungen muss er um sechs Plätze zurück, da mit jedem Penalty eine Position dazukommt. Beim Sonntagsrennen würde die Strafe zwei Penalty-Lap-Strafen ergeben. Zu viel rechnet sich Feller aber durch seinen Vorteil, dass er etwas mehr riskieren kann, nicht aus.

"Ich glaube nicht, dass dadurch die Meisterschaftshoffnungen für die Jungs plötzlich weg sind, weil Thomas immer starke Comebacks hatte und es nicht nur auf das Qualifying ankommt. Im Rennen kann so viel passieren, und fünf Positionen ändern nicht die Welt. Es ist ein kleiner Vorteil, dass ich diesen Penalty jetzt schon abgehakt habe. Es ist aber auch nicht gesagt, dass nicht noch weitere Punkte gesammelt werden."

Gridstrafen in Hockenheim weniger schmerzhaft

Zumal das Überholen in Hockenheim durch das Layout einfacher ist als auf anderen Rennstrecken. "In Hockenheim können wir uns auf Zweikämpfe freuen, die mehr als eine Kurve dauern. Es ist durchaus möglich, eine halbe Runde nebeneinander zu fahren", weiß Feller, der die beste Überholmöglichkeit in der Spitzkehre ausmacht.

Und auch Bortolotti, der bei jedem seiner drei Saisonsiege aus der ersten Reihe startete, misst dem Startplatz in Hockenheim nicht die größte Bedeutung bei: "Ich glaube nicht, dass sich alles im Qualifying entscheiden wird, denn Hockenheim ist eine Strecke, auf der das Überholen möglich sein sollte."

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