"Viel zu schwer, wie immer!": So sieht DTM-BoP beim Finale in Hockenheim aus

Beim DTM-Finale in Hockenheim gibt es Änderungen bei allen sechs Fahrzeugen: Was die Titelkandidaten zur BoP sagen und wie sich die von der GTWCE unterscheidet

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Saisonfinale der DTM in Hockenheim, bei dem mit Thomas Preining, Mirko Bortolotti und Ricardo Feller Piloten der Marken Porsche, Lamborghini und Audi um den Titel kämpfen, hat die SRO Motorsports Group die Balance of Performance (BoP) im Vergleich zu Spielberg noch einmal ordentlich geändert.

Titel-Bild zur News: Mirko Bortolotti

DTM-Herausforderer Bortolotti beklagt das Gewicht seines Huracan GT3 Evo2 Zoom

Wirklich zufrieden mit den Änderungen, die alle sechs Fahrzeuge betreffen, scheint keiner der Titelrivalen zu sein. "Das kann ich bestätigen", grinst Bortolotti, der auf Platz zwei der Herausforderer ist. Sein Lamborghini sei "viel zu schwer - wie immer."

Und während DTM-Leader Preining meint, er habe sich beim Test im 911 GT3 R wohlgefühlt, sei aber nicht sicher, ob er sich "nach dem Qualifying immer noch so positiv ausdrücken" werde, verweist Abt-Audi-Pilot Feller noch einmal auf die Schwäche in Spielberg.

Feller nach Test: "Wir sind das schwächste Glied"

"Ich glaube, man hat am Sonntag am Red-Bull-Ring ziemlich gut gesehen, dass wir nicht wirklich Chancen hatten, vorne mitzufahren. Wir haben eigentlich gehofft, dass wir bei der BoP für das letzte Rennen - ich will jetzt nicht sagen bevorteilt - aber ein bisschen fairer behandelt werden."

Er habe die Zahlen noch nicht im Detail analysiert, "aber wir sind hier das schwächste Glied", hält sich der Optimismus auch beim Schweizer in Grenzen. Zu dieser Einschätzung komme er "auch, wenn ich die Kommentare vom Test höre". Dort sei man auf den Geraden "im Vergleich zur Konkurrenz brutal langsam" gewesen.

Änderungen bei allen sechs Boliden nach Spielberg

Aber wie sieht die BoP-Einstufung für Hockenheim - speziell was die drei Titelkandidaten angeht - im Detail aus? Beim Audi werden im Vergleich zu Spielberg 15 Kilogramm Ballast eingeladen, was vermutlich dadurch zu erklären ist, dass vor allem das winkelige Motodrom dem Audi deutlich mehr entgegenkommt als der Red-Bull-Ring.

Beim Lamborghini werden zehn Kilogramm Gewicht ausgeladen, wodurch der Huracan GT3 Evo2 statt 1.340 nun 1.330 Kilogramm wiegt - und immer noch das schwerste Auto im Feld ist. Und beim Porsche kommen fünf Kilogramm ins Auto. "Hockenheim ist gerade mit dem neuen Auto keine schlechte Strecke für uns", so Preining bei ran.de zur Streckencharakteristik.

Große Änderungen gibt es auch bei den anderen Boliden: Beim BMW, für den Hockenheim durch die winkeligen Passagen nicht mehr so optimal ist wie Spielberg, dürfen 25 Kilogramm ausgeladen werden, dafür wird der Ladedruck um 0,04 bar reduziert. Beim Ferrari kommen fünf Kilogramm ins Auto, der Ladedruck sinkt um 0,02 bar.

Und beim Mercedes-AMG GT3, der ebenfalls für Spielberg nicht optimal ausgelegt war, kommen ebenfalls zehn Kilogramm ins Auto.

Nur Mercedes-AMG deutlich besser eingestuft als bei GTWCE

Interessant ist aber der Vergleich der Fahrzeugeinstufung für das DTM-Finale mit dem GT-World-Challenge-Europe-Wochenende (GTWCE) Ende August in Hockenheim, bei dem ebenfalls die SRO zuständig war. Denn die Zahlen unterscheiden sich deutlich.

Der Audi war bei der GTWCE um 20 Kilogramm leichter, der Lamborghini um fünf Kilogramm und hatte auch noch einen um einen Millimeter größeren Restriktor, also mehr Leistung. Der Porsche war um fünf, der Ferrari um zehn Kilogramm leichter. Der Mercedes-AMG GT3 war hingegen bei der GTWCE um 15 Kilogramm schwerer.

Was man daraus schließen kann? Dass die SRO offenbar doch die Performance der Teams bei ihren Einschätzungen miteinbezieht, denn die Tatsache, dass der Huracan in der DTM mit einem kleineren Restriktor auskommen muss und dadurch ungünstigere Voraussetzungen hat, ist vermutlich auf die starke Form des SSR-Performance-Teams zurückzuführen.

Der Mercedes ist das einzige Fahrzeug, das in der DTM günstiger eingestuft ist als in der GTWCE. Auch dafür könnte es eine Erklärung geben: Denn in der SRO-Serie sind Heizdecken erlaubt, was dem reifenschonenden Fahrzeug der Marke mit dem Stern mehr entgegenkommt als das Qualifying-Format in der DTM, wo das nicht erlaubt ist.

DTM-BoP Hockenheim 2023:
Audi: 1.310 kg/2 x 36 mm (Restriktor)
BMW: 1.305 kg/2,00 - 2,66 bar (Ladedruck)
Ferrari: 1.305 kg/1,78 - 2,50 bar (Ladedruck)
Lamborghini: 1.330 kg/1 x 51 mm (Restriktor)
Mercedes: 1.325 kg/2 x 34,5 mm (Restriktor)
Porsche: 1.310 kg/2 x 39,5 mm (Restriktor)

Audi: +15 kg
BMW: -25 kg und -0,04 bar
Ferrari: +5 kg und -0,02 bar
Lamborghini: -10 kg
Mercedes: +10 kg
Porsche: +5 kg

DTM-BoP Spielberg 2023:
Audi: 1.295 kg/2 x 36 mm (Restriktor)
BMW: 1.330 kg/2,00 - 2,7 bar (Ladedruck)
Ferrari: 1.300 kg/1,78 - 2,52 bar (Ladedruck)
Lamborghini: 1.340 kg/1 x 51 mm (Restriktor)
Mercedes: 1.315 kg/2 x 34,5 mm (Restriktor)
Porsche: 1.305 kg/2 x 39,5 mm (Restriktor)

DTM Live

DTM-Livestream

Nächstes Event

Oschersleben

26.-28. April

1. Qualifying Sa. 09:55 Uhr
1. Rennen Sa. 13:30 Uhr
2. Qualifying So. 9:55 Uhr
2. Rennen LIVE So. 13:30 Uhr

Folgen Sie uns!