• 30.09.2013 14:54

  • von Timo Pape

Phoenix ohne Risiko zum Titel

Ein vermeintlicher Frühstart von Mike Rockenfeller hat sein Team Phoenix zittern lassen, mit dem Okay der Rennleitung stand seinem Titel aber nichts mehr im Wege

(Motorsport-Total.com) - Der entscheidende Moment in der Meisterschaft war in den Augen von Phoenix-Teamchef Ernst Moser eine Entscheidung der Rennleitung. Mike Rockenfeller hatte beim Rennen in Zandvoort einen so optimalen Start erwischt, dass Audi-Fans zunächst zittern mussten, ob der Titelaspirant womöglich für einen Frühstart bestraft werden würde. Nach wenigen Runden gab es aber die offizielle Entwarnung: Alles war in Ordnung. "Das war für mich eine absolute Erleichterung", erinnert sich Moser.

Titel-Bild zur News: Ernst Moser

Ernst Moser freut sich über Platz zwei und den Gewinn der Meisterschaft Zoom

"Das war der Moment, ab dem ich geglaubt habe: Heute können wir es doch packen. Ich war auch sehr unsicher mit seinem Start, der war einfach auf den Punkt. Er hat sich ja selbst ein bisschen erschreckt, weil die anderen nicht gefahren sind und hat dann noch einmal gezuckt", so der Teamchef. "Rocky" habe es in Zandvoort zwar sehr spannend, aber am Ende alles richtig gemacht.

Fahrerisch konnte Meister Rockenfeller einmal mehr überzeugen. "Er hatte mir versprochen, dass er Marco (Wittmann; Anm. d. Red.) überholen würde und das hat er dann auch direkt gemacht. Das war seine ganz klare eigene Vorgabe. Dann habe ich gedacht, jetzt habe ich ein gutes Gefühl", denkt Moser sichtlich stolz zurück: "Ohne ihn geht es nicht. Wir können uns jede Strategie überlegen, aber wenn er nicht den Speed hat, geht es nicht."

"Wir wussten ja, dass der zweite Platz reicht, dann haben wir es nach Hause gefahren." Ernst Moser

Um den Sieg habe Phoenix im Endeffekt nicht kämpfen wollen: "Wir wussten ja, dass der zweite Platz reicht, dann haben wir es nach Hause gefahren. Nach hinten war keine Gefahr, aber angreifen konnte er auch nicht, das muss man auch ganz klar sagen. Augusto war einfach schneller auf dem Standardreifen, so ähnlich wie in Oschersleben", gesteht Moser.


Fotos: Phoenix-Audi, DTM in Zandvoort, Sonntag


Die Chance auf den Sieg in Zandvoort wäre womöglich dennoch da gewesen, wenn das Team mehr aufs Spiel gesetzt hätte: "Wir hätten ihn sicherlich in der Phase mit dem Option-Reifen überholen können", stattdessen entschied man sich aber für die sichere Lösung und stoppte etwas früher, als es vielleicht möglich gewesen wäre: "Wir wollten das Risiko ausschließen, dass ein Safety-Car kommt. Deshalb haben wir uns für den zweiten Platz entschieden, im Endeffekt war das dann auch richtig", so der Teamchef.

"Timo hat uns dann ganz klar Geleitschutz gegeben, vielen Dank an ihn." Ernst Moser

Indes weiß Moser die Unterstützung von Audi-Kollege Timo Scheider zu schätzen. Der Abt-Pilot war nach einem Boxenstopp eigentlich knapp vor Rockenfeller herausgekommen, ließ ihn aber nach mehrfachem Funkspruch von der Box ("Hinter dir ist ein schnelleres Auto") vorbei und gab dem Champion so Rückendeckung. "Timo hat uns dann ganz klar Geleitschutz gegeben, vielen Dank an ihn. Danach sind wir dann unsere Pace gefahren."