Paffetts Zielsetzung: Siege in Adria und Schanghai
Gary Paffett wurde in Hockenheim von massivem Übersteuern ausgebremst - Im Titelkampf sieht er sich als Außenseiter, aber gibt noch nicht auf
(Motorsport-Total.com) - Gary Paffett war mit einem Ziel nach Hockenheim gekommen: Er wollte seinen Rückstand von 14 Punkten in der Meisterschaft verkürzen. Doch das gelang ihm nicht. Zwar holte er mit Platz vier fünf weitere Zähler, aber Teamkollege Paul di Resta hat nach seinen Sieg als neuer Spitzenreiter nun 16 Punkte Vorsprung. Nach der Qualifikation lag Paffett unter den Titelkandidaten mit Startplatz drei noch am besten im Rennen, di Resta war Fünfter, der bisherige Spitzenreiter Bruno Spengler stand nur auf Startplatz zehn, Audi-Pilot Mattias Ekström war als 15. ganz abgeschlagen.

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Gary Paffett bläst im Endspurt noch einmal zum Angriff
Paffett witterte seine Chance, im Titelrennen anzugreifen. Aber in den 47 Hockenheim-Runden kam es dann anders für den Mercedes-Piloten, auch wenn es zunächst noch ganz gut für den Briten lief. Am Start hielt er seinen dritten Platz und startete einen Angriff auf den zweitplatzierten Audi-Jahreswagenpiloten Mike Rockenfeller. Nach der Safetycarphase suchte er einen Weg an dem roten A4 vorbei.
"Zu Beginn hat sich das Auto gut angefühlt und ich konnte Rocky unter Druck setzen", sagt Paffett gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Doch die neue Streckenvariante bot ihm keine Möglichkeit für einen Überholversuch. Gleichzeitig rückte von hinten di Resta immer näher.

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Gary Paffett fand einfach keinen Weg an Mike Rockenfeller vorbei Zoom
Um Paffett freie Fahrt zu verschaffen, holte ihn sein HWA-Team gleich mit dem Öffnen des Boxenstoppfensters in Runde zwölf zum ersten Stopp. Danach fuhr der Brite einige schnelle Runden, doch es reichte nicht, um Rockenfeller im Fernduell zu überholen - der Deutsche kam nach seinem eigenen Stopp knapp vor Paffett zurück auf die Strecke.
Zunächst konnte er weiter Druck auf Rockenfeller machen, doch dann verlor er den Anschluss. "Mit dem zweiten Reifensatz war es zu Beginn okay, aber dann hat das Auto übersteuert. Die Hinterreifen waren schnell verschlissen", schildert Paffett. "Es war nicht einfach, das Tempo aufrechtzuerhalten. Wir sind etwas früher hereingekommen, um neue Reifen aufzuziehen." Das Team entschied, den Briten schon in der 25. Runde wieder hereinzuholen, um das Problem mit einem frischen Reifensatz zu beheben.
¿pbvin|1|3203||0|1pb¿Das ging auch fünf Runden lang gut, doch dann begannen die Probleme von Neuem: "Es hat sich am Anfang nicht so schlecht angefühlt, aber dann waren die Hinterreifen am Ende und ich hatte gegen Rennende wieder viel Übersteuern. Generell war das Übersteuern das Problem, weshalb ein konstantes Tempo schwierig war." Als Kollege di Resta mit seinem späten zweiten Stopp alle überholte und als Führender zurück auf die Strecke kam, rutschte Paffett zurück auf den vierten Platz.

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Am Schluss wurde Gary Paffett dann selbst von zwei Audi unter Druck gesetzt Zoom
In den letzten Runden wurde er auch noch von den Audi-Piloten Martin Tomczyk udn Oliver Jarvis unter Druck gesetzt, es gelang ihm aber, seinen vierten Platz bis ins Ziel zu verteidigen. "Es ist immer hart seine Position zu verteidigen, wenn man so langsam ist", sagt Paffett. "Martin war zwei, drei, vielleicht auch vier Runden lang wirklich schnell. Er hat mich einmal in Kurve vier berührt und mich nach außen geschoben."
Und weiter: "In den letzten Runden war ich dann nicht mehr unter Druck, wahrscheinlich hat er selbst Probleme gehabt." Aber entspannen konnte er noch nicht, denn hinter Tomczyk lauerten auch noch Oliver Jarvis, Susie Stoddart und Jamie Green: "Ich war an der Spitze einer Gruppe. Das ist der schlimmste Platz, an dem man sein kann."
Da sein eigentliches Ziel war, den Sieg und damit die maximale Punktzahl zu holen, sei Platz vier schon ein bisschen enttäuschend, räumt Paffet ein. Doch da am Wochenende so wenig im Trockenen gefahren wurde, sei es schwierig gewesen, das Auto für das Rennen optimal abzustimmen.
Paffett weiß, dass der Titel sich immer weiter von ihm entfernt, aber geschlagen gibt er sich noch nicht: "Ich war vor dem Rennen ein Außenseiter und bin es immer noch. Man braucht zwei gute Rennen. Dann sehen wir was passiert. Es kann immer etwas passieren, das haben wir mit dem Ausfall von Bruno Spengler erlebt. Es werden noch 20 Punkte vergeben. Also ist mein Ziel für die letzten zwei Rennen, beide zu gewinnen."

