Neues C-Coupe: Wie groß ist das Risiko für Mercedes?

Mercedes überarbeitet sein C-Coupe für die neue Saison, ist dabei allerdings durch das Reglement eingeschränkt - Ist das Auto möglicherweise sogar ein Rückschritt?

(Motorsport-Total.com) - 2015 bescherte Pascal Wehrlein Mercedes den ersten DTM-Fahrertitel seit Paul di Resta im Jahr 2010. Trotzdem sind sich so ziemlich alle einig, dass die Stuttgarter im vergangenen Jahr nicht das beste Auto im Feld hatten. Der Audi RS5 schien dem Mercedes C-Coupe leicht überlegen zu sein. Dementsprechend haben die Stuttgarter ihr Auto für die Saison 2016 noch einmal überarbeitet. Durch das strikte Reglement war das allerdings eine ziemlich große Herausforderung.

Titel-Bild zur News: Mercedes C 63 DTM

Ist der neue Mercedes C 63 DTM für die Saison 2016 wirklich ein Fortschritt? Zoom

"Im Endeffekt ist das natürlich keine ganz leichte Aufgabe", bestätigt Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz und erklärt: "Es gibt die sogenannte Designlinie. Die kann man sich optisch so vorstellen, dass sie von der Stoßstange über die Radhäuser verläuft - sowohl nach hinten als eben auch seitlich. Unterhalb dieser Linie darf man an dem Auto rein gar nichts verändern. Aerodynamisch nicht und natürlich auch mechanisch nicht."

"Das heißt, dass man im Endeffekt ein neues 'Hütchen' draufsetzt. Die Challenge ist es, mit der gegebenen Aerodynamik so viel Performance wie möglich aus dem Auto herauszuholen. Das ist keine ganz leichte Aufgabe. Da sind wir nach wie vor dran, das zu optimieren. Das wird auch viel mit dem Setup zu tun haben, das Auto dann auch im richtigen Funktionsfenster zu bewegen. Das wird auch bei den vier Testtagen in Hockenheim der Fokus sein", so Fritz.

In erster Linie hat sich also vor allem die Optik des Autos verändert. Doch in der engen DTM können bereits Kleinigkeiten eine große Wirkung haben. Daher ist sich auch Fritz bewusst, dass man sich bei der Entwicklung im schlimmsten Fall sogar in die falsche Richtung bewegt haben könnte. "Das ist definitiv nicht auszuschließen. Das alte Fahrzeug konnten wir ganzheitlich im 360-Grad-Ansatz entwickeln", erklärt er.


Fotostrecke: Die Mercedes-DTM-Piloten 2016

"Das heißt, die Aerodynamik unterhalb der Designlinie war natürlich abgestimmt auf die Aerodynamik oberhalb der Linie. Das ist beim neuen Auto tendenziell nicht der Fall. Aber natürlich arbeiten die Ingenieure hart und lange daran, sich da Lösungen einfallen zu lassen, und das möglichst wieder in das Fenster zu bringen, wo es funktioniert. Aber man muss ganz klar und ehrlich sagen: Die optimale Variante ist das natürlich nicht."

"Man würde sich natürlich wünschen, ein komplett neues Auto zu entwickeln. Aber vor dem Hintergrund des DTM-Reglements, wo es eben auch um Kostenersparnis gehen soll, ist das einfach nicht möglich", weiß der Teamchef, der sich aber trotzdem optimistisch gibt. "Am Montag nach dem letzten Rennen in Hockenheim haben wir schon wieder darüber nachgedacht, wie wir den Titel verteidigen können", verrät er.


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"Ich denke, dass alle sehr hart arbeiten, damit wir dieses Ziel erreichen. Aber wir wissen alle, wie eng es in der DTM zugeht. Wir treten gegen zwei großartige andere Hersteller an. Es ist immer sehr, sehr eng. Wir geben unser Bestes, und ich denke, dass wir einen sehr starken Fahrerkader haben", so Fritz. Spätestens beim Saisonauftakt in Hockenheim wird sich zeigen, in welche Richtung es für Mercedes in diesem Jahr geht.

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