• 12.04.2008 11:28

  • von Stefanie Szlapka

Neue Regeln: Geteilte Meinungen

Während sich die meisten Fahrer der Einführung des Boxenstoppfensters zustimmen, hält sich die Freude über den Warm-Up-Wegfall in Grenzen

(Motorsport-Total.com) - Wie jede Saison so müssen sich auch 2008 die DTM-Piloten auf neue Regeln einstellen. Dieses Jahr haben sich die Verantwortlichen den Zuschauern angenommen, wollen ihnen die DTM näher bringen und verständlicher machen.

Titel-Bild zur News: Christijan Albers

Gestoppt werden, darf künftig nur noch im zweiten Renndrittel

So wurde ein Pflichtboxenstoppfenster für das zweite Renndrittel eingeführt. Bei einigen Rennen 2007 erkannten die Zuschauer erst kurz vor Schluss, wer Chancen auf den Sieg hat. Das Warm Up am Sonntagmorgen entfällt - dafür haben die Piloten eine Stunde vor Rennbeginn zehn Minuten Zeit, das Auto zu checken. Die Meinungen der Fahrer zu diesem Thema sind allerdings geteilt. Zudem wurde die Stallorder verboten.#w1#

Breite Zustimmung für Boxenstoppfenster

Die meisten Piloten begrüßen die Einführung des Boxenstoppfensters. Jedoch gibt es Unterschiede zwischen Fahrern der aktuellen Boliden und der Jahreswagen. Einige Fahrer der älteren Fahrzeuge litten vergangenes Jahr unter dem Boxenstoppreglement. Sie mussten lange auf der Strecke bleiben, um ihre Marke im Titelkampf zu unterstützen. Sie durften erst stoppen, als der Tank leer war. "Es ist auch besser für die Teams und alle Beteiligten, wenn es nicht mehr vorkommt, dass andere Autos vor einem herumfahren", bekräftigte Gary Paffet gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Andere Piloten befürchten allerdings eine Einschränkung ihrer Taktikspielchen. Dazu gehört auch Mathias Lauda: "Aber es wird insofern schwieriger werden, als dass man es im Qualifying auf den Punkt bringen muss. Denn das Überholen per Boxentaktik ist nun schwieriger geworden." Markus Winkelhock ist genau darüber froh: "Für uns Vorjahreswagenfahrer ist das natürlich nicht schlecht. Wahrscheinlich kann man sein eigenes Rennen dadurch schon besser planen."

"Aber es wird insofern schwieriger werden, als dass man es im Qualifying auf den Punkt bringen muss." Mathias Lauda

Trauer über Wegfall des Warm Up

Ganz anders äußern sich die Fahrer über den Wegfall des Warm Up. "Im Warm Up sind wir immer noch einen Longrun gefahren und haben getestet, wie sich dabei das Auto anfühlt", erklärt Mathias Lauda. Auch Gary Paffett zeigt sich nicht begeistert: "Das Risiko, dass vor dem Rennen ein paar Autos ausfallen, ist sicher vorhanden. Wir haben das im bisherigen Warm Up am Sonntagmorgen erlebt." Audi Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich denkt hingegen an die Zuschauer: "Wozu war dieses Warm Up zu einer Zeit, zu der kein Mensch an der Rennstrecke war und zu der es meistens auch noch recht kalt war, wirklich gut?"

Durch den Wegfall des Warm Up wird sich der Ablauf des Wochenendes für die Teams komplett ändern. So haben alle die Zeit genutzt, um noch mal Boxenstopps zu üben. Das bedauert auch Bruno Spengler: "Die Jungs konnten noch einmal trainieren und wir auch. Jetzt haben wir bis 13 Uhr gar nichts. Es ist auf jeden Fall ein bisschen schade." Das Warm Up bildete auch die letzte Trainingsmöglichkeit zwischen Zeittraining und Rennen. "Am Samstagnachmittag in der Qualifikation hat man ein völlig anderes Set Up als im Rennen", erklärt Jamie Green. "Deshalb war es gut, am Sonntagmorgen noch einmal mit dem Renn-Set-Up zu fahren."

"Am Samstagnachmittag in der Qualifikation hat man ein völlig anderes Set Up als im Rennen." Jamie Green

Ob sich neue Reglement bewährt, werden die Zuschauer und Fans der DTM erst nach einigen Rennen wissen. Eines klar: ein zweites Lausitzring-Desaster will keiner.