Molinas späte Wende: Als es plötzlich eng wurde...
Der Spanier räumt ein, dass er gegen Teamkollege Mike Rockenfeller 2013 keine Chance hatte: Zu spät die eigene Linie beim Setup verfolgt
(Motorsport-Total.com) - Miguel Molina hätte zur Saisonmitte allen Grund gehabt, ins Lenkrad zu beißen. Der Spanier, dessen Weiterverpflichtung bei Audi nach einer verkorksten Saison 2012 viele überrascht hatte, fuhr in den ersten sechs DTM-Rennen nicht einen einzigen Meisterschaftszähler ein und zog gegen seinen Phoenix-Teamkollegen Mike Rockenfeller dauernd den Kürzeren. Am Nürburgring schien es "Klick" gemacht zu haben. "Ich bin mit der zweiten Hälfte glücklich", sagt Molina 'Motorsport-Total.com'.

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Miguel Molina krabbelte in der Saison 2013 erst spät auf die Sonnenseite Zoom
Ab der Russland-Premiere in Moskau hätte er sich allen voran im Qualifying verbessert und es fortan meistens in den dritten Abschnitt geschafft, argumentiert Molina, für den Gesamtrang 17 und 19 Punkte auf der Habenseite stehen. Die späte Formsteigerung schreibt der 24-Jährige seiner Emanzipation im Team Phoenix zu: "Am Anfang habe ich das Gleiche gemacht wie 'Rocky', bin immer die identische Abstimmung gefahren. Der Schlüssel war es, das Auto mehr nach meinen Bedürfnissen auszurichten."
Trotzdem weiß Molina, dass selbst mit identischem Material und einem früheren Umdenken gegen den Champion kein Kraut gewachsen gewesen sei: "'Er verdient den Titel", zieht der Mann aus Girona den Hut vor Rockenfeller. "Er war so konstant. Aber es ist eben auch viel einfacher, wenn man am Saisonbeginn punktet. Ich hätte sonst vielleicht um die Top 10 mitfahren können." Im Winter wird es wohl trotzdem Diskussionen geben, ob Audi erneut auf Molina setzen sollte, schließlich ist er nach Punkten nur die Nummer sechs in Ingolstadt.
Molina, der einen DTM-Verbleib forciert, gibt sich abgeklärt und zuversichtlich: "Ich habe meinen Job immer gemacht und versucht, mir solche Dinge nicht vor Augen zu führen", erklärt er und räumt mit einem Grinsen auf dem Gesicht ein, dass die sich trübenden Zukunftsaussichten für seine Moral nicht abträglich gewesen seien: "Ich bin einer, der arbeitet, wenn es Druck gibt." An seinem Talent gezweifelt hat Molina jedoch nie: "2012 war ein schlechtes Jahr, aber in diesem habe ich gezeigt, dass ich noch der Gleiche bin wie 2010 und 2011."

