• 15.07.2013 13:18

  • von Dominik Sharaf

Mercedes verkehrt: Mehri cool, Wehrlein crasht

Die Zukunftshoffnungen der Stuttgarter hatten auf dem Norisring das nötige Tempo, allerdings setzte es nur der Spanier in eine Spitzenplatzierung um

(Motorsport-Total.com) - Da schreibt Roberto Merhi endlich positive Schlagzeilen und sorgt nicht für den winzigsten Splitter Kleinholz - und schon überschlagen sich die Ereignisse in der DTM so, dass kaum jemand Notiz davon nimmt. Der Spanier fuhr als Sechster das stärkste Resultat seiner Tourenwagen-Karriere ein und bewies in einem hitzigen Rennen mit vielen Zweikämpfen und Unwägbarkeiten, dass er an Reife hinzugewonnen hat. "Ein schönes Ergebnis, das Rennen von Platz 20 auf Rang sechs beendet zu haben", findet Merhi.

Titel-Bild zur News: Roberto Merhi, Andy Priaulx, Joey Hand

Merhi (ganz rechts) auf der Überholspur: Der Spanier war in Nürnberg in Topform Zoom

Bei vielen Boxenstopps in der Anfangsphase, unterschiedlicher Strategiewahl und zwei Safety-Car-Phasen die Übersicht zu behalten, fiel dem 22-Jährigen nicht immer ganz leicht: "Ich wusste manchmal nicht genau, auf welcher Position ich tatsächlich lag", berichtet er. Merhi erwischte einen guten Start und machte etliche Positionen gut. "In der Anfangsphase des Rennens war ich richtig schnell", erklärt er weiter. Die Strategie bei HWA ging zum Schluss allerdings nicht ganz auf und ließ das Ergebnis nicht optimal wirken.

Im Gegensatz zu den Markenkollegen Gary Paffett und Daniel Juncadella, die keinen Tempoverlust zu beklagen hatten, brach der Option-Reifen nach dem langen Schlussstint bei Merhi leicht ein. "Deshalb war ich gegen Rennende nicht mehr ganz so gut unterwegs." Auch in seinem verkorksten Qualifying sieht der Ex-Formel-3-Pilot einen Grund für die nicht perfekte Ausbeute: "Ich hatte mir mehr erhofft und werde alles daran setzen, beim nächsten Rennen auf dem Moscow Raceway einen besseren Startplatz einzufahren."

Mit dem Tempo seines Autos ist er jedoch zufrieden: "Mein C-Coupé funktionierte erstklassig - umso mehr freue ich mich auf das nächste Rennen." Pascal Wehrlein war auf dem Norisring lange ebenfalls auf einem guten Weg, schließlich kam der 18-Jährige gut aus den Startlöchern und rückte bis auf Rang drei vor. "Es ist enttäuschend, dass ich das Rennen vorzeitig beenden musste. Bei meinem ersten Reifenwechsel gab es leider ein kleines Problem und danach lief es für mich nicht besser."


Fotos: Roberto Merhi, DTM auf dem Norisring


Seine Aufgabe war Folge eines Rennunfalls: "Ich befand mich im Zweikampf mit Molina, der sich links von mir befand, als ich in Kurve zwei reingestochen bin. Wir haben uns touchiert und infolge dessen habe ich in Kurve drei die Mauer berührt", erinnert sich Wehrlein, der schon nach Russland schielt: "Nun gilt es, das Rennen abzuhaken und es beim nächsten Mal besser zu machen." Toto Wolff ist mit dem Nachwuchs trotzdem zufrieden: "Roberto rundet das Ergebnis ab und auch Pascal hätte ohne seine Schwierigkeiten vorne mit dabei sein können", so der Mercedes-Motorsportchef.