Mercedes: Eine Hand schon an der DTM-Krone

Nur noch ein Wunder kann Mattias Ekström zum DTM-Titel verhelfen - Paul di Resta gibt sich im Kampf um die Krone nicht geschlagen

(Motorsport-Total.com) - Nur noch vier Fahrer haben nach dem heutigen Rennen in Oschersleben Chancen auf den Meistertitel - und die Top 3 sind allesamt Mercedes-Piloten! Bruno Spengler führt drei Wertungsläufe vor Schluss sieben Punkte vor Paul di Resta, 16 vor Gary Paffett und 26 vor Mattias Ekström (Audi), dessen Chancen auf den DTM-Gesamtsieg nur noch rechnerischer Natur sind.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta hat die DTM-Krone nach seinem Sieg noch nicht abgeschrieben

Trotzdem akzeptiert Norbert Haug noch keine Gratulationen: "Es ist noch nicht rum, auch wenn das ein weiterer Schritt war", sagt der Mercedes-Sportchef, der weiß, dass noch "ein bisschen was" fehlt: "Wir haben 26 Punkte Vorsprung und 30 sind noch zu vergeben." Doch in Wahrheit läuft es wohl auf einen reinen Mercedes-Kampf hinaus, denn selbst bei drei Ekström-Siegen würde Spengler schon ein vierter Platz reichen, um Meister zu werden.#w1#

Kein einfacher Rennsonntag

Mann des Tages war jedoch Polesetter di Resta, der eine überragende Performance bot, bis ihm ein verpatzter Boxenstopp die Führung kostete: "Ich war schon besorgt, besonders als ich Bruno vor mir sah, aber ich wusste, dass wir genug Speed hatten. Ich wurde durch einen anderen Fahrer ein bisschen aufgehalten. Es war kein einfaches Rennen, auch kein einfaches Warmup heute Morgen", so der möglicherweise angehende Formel-1-Pilot.

Nach der Zieldurchfahrt kündigte er gleich seine Ambitionen an, als DTM-Champion in die Königsklasse zu wechseln: "Das ist noch nicht vorbei", brüllte di Resta in den Boxenfunk, um später auch im 'ARD'-Interview Zähne zu zeigen: "30 Punkte sind noch zu vergeben, das Auto läuft gut und ich strotze vor Selbstvertrauen." Doch auch Spengler hätte heute mit zwei perfekten Boxenstopps durchaus gewinnen können.


Fotos: DTM in Oschersleben, Sonntag


"Ich habe richtig Druck gemacht", analysiert der Kanadier nach dem Rennen. "Mein Boxenstopp dauerte vier Sekunden. Wir haben das dieses Jahr schon in 2,7 Sekunden geschafft, aber dass das einmal nicht perfekt ist, kann passieren. Ich bin auch nicht immer perfekt, aber wir geben unser Bestes und wir sind ein Team. Wir versuchen, maximale Punkte zu holen, was uns heute gelungen ist - acht Punkte sind gut."

"Ich habe viel Druck auf Timo gemacht, war in dem Stint deutlich schneller als er, konnte aber nicht vorbei. Auf einmal hatte er Reifenschaden und das war entscheidend, denn da habe ich ziemlich viel Zeit verloren, sodass Paul wieder an mir vorbeikam. Danach habe ich die Reifen geschont, weil ich nicht das gleiche Problem haben wollte wie Timo - ich war ja ziemlich lange auf diesem Reifensatz", gibt er zu Protokoll.

Mitleid mit Scheider

Mit Blick auf die Meisterschaft kann Spengler gut mit dem heutigen Ergebnis leben: "Platz eins und zwei hatten wir in Oschersleben noch nicht oft. Ich bin sehr glücklich für mich und das Team." Haug kann indes mit dem entthronten Meister Scheider mitfühlen: "Das ist brutal, absolut. Er ist ein feiner Kerl, ein großer Rennfahrer. Natürlich wollen wir den anderen schlagen, aber wenn's geht fair and square und mit viel Sportlichkeit. Das ist für uns bei Mercedes sehr wichtig."

"Man hat heute gesehen, wie knapp es beieinander liegt." Norbert Haug

Der Audi-Pilot, der in Oschersleben zuletzt zweimal hintereinander gewonnen hatte, schnupperte durch die Mercedes-Patzer an der Box schon am möglichen Sieg, als ein Reifenschaden seine Hoffnungen jäh beendete. Doch rein von der Performance her war er di Resta und Spengler ebenbürtig, weshalb Haug davon Abstand nimmt, den Doppelsieg überzubewerten: "Man hat heute gesehen, wie knapp es beieinander liegt", so der Mercedes-Sportchef.

"Wir haben beim Boxenstopp einen Fehler gemacht, waren bei Paul langsam. Das hätte fast den Sieg gekostet und Timo hat die Chance genutzt. Um ein Haar wäre es schiefgegangen. Wir hatten dann aber doch den besseren Speed und konnten entsprechend Druck machen. Paul war dann mit den alten Reifen wirklich beeindruckend schnell. Es wird spannend bleiben und wir freuen uns auf Hockenheim", erklärt Haug abschließend.

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