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Mercedes-AMG vor DTM-Reduktion: Was passiert 2023 mit David Schumacher?
Was darauf hindeutet, dass Mercedes-AMG für 2023 die Unterstützung für die Teams reduziert und wie es um die Zukunft von David Schumacher in der DTM steht
(Motorsport-Total.com) - Wie geht es bei den Mercedes-AMG-Teams in der DTM weiter? 2022 stellte die Marke mit dem Stern mit insgesamt acht Boliden der vier Teams Winward, HRT, GruppeM und Mücke die meisten Autos im Feld - und nur der Winward-Bolide von David Schumacher wurde nicht finanziell unterstützt. Durch den erwarteten Ausstieg von GruppeM - 'Motorsport-Total.com' hat berichtet - steht nun eine Reduktion der Fahrzeuge ins Haus.

© DTM
Bei AMG deutet sich eine Reduktion des umfangreichen DTM-Projekts an Zoom
Denn als fix gilt aktuell nur, dass Winward und HRT weiter als Mercedes-AMG-Teams in der DTM bleiben. "Es ist noch nichts final, aber ich gehe davon aus, dass beide Teams zwei Fahrzeuge weitermachen", sagt AMG-DTM-Chef Thomas Jäger im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.
Bedeutet das, dass 2023 nur vier Mercedes-AMG GT3 in der DTM starten werden? "Es hängt auch vom Verbleib von David Schumacher ab", relativiert Jäger. "Wenn er in dieser Konstellation weiterfahren würde, könnte es sein, dass bei Winward noch ein drittes Auto dazukommt. Oder gegebenenfalls ein viertes."
Jäger bestätigt wahrscheinlichen GruppeM-Ausstieg
Und auch ein DTM-Verbleib des Mücke-Teams, das in den vergangenen zwei Jahren einen Mercedes-AMG GT3 mit dem Space-Drive-System von Schaeffler-Paravan am Start hatte, sei weiterhin möglich. Das könnte also bedeuten, dass 2023 inklusive Schumacher und dem Mücke-Boliden sechs Mercedes-AMG GT3 in der DTM am Start sein werden.
Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' laufen hinter den Kulissen gerade Gespräche, wie viele Boliden Mercedes-AMG in der DTM-Saison 2023 finanziell unterstützen wird: Dass es bei sechs Autos bleibt, bei denen die Boliden vom Hersteller gestellt werden und die Teams auch noch ein Teilepaket erhalten, ist unrealistisch. Wahrscheinlicher sind zwischen zwei und vier Autos. Weitere Boliden müssten dann von den Teams komplett selbst finanziert werden.
Auch Jäger bestätigt, dass es bei GruppeM nach DTM-Abschied aussieht. "Die Teams haben generell großes Interesse weiterzumachen - mit der Ausnahme von GruppeM", sagt er. "Sie wollen nächstes Jahr andere Programme fahren - und werden in Abu Dhabi in der IGTC fahren. In Spa waren sie auch schon am Start. Sie werden nächstes Jahr voraussichtlich auf der SRO-Plattform unterwegs sein."
Verhandlungen mit Schumacher über DTM-Fortsetzung
Aber geht das ohne Mercedes-AMG-Unterstützung finanzierte Winward-Projekt mit David Schumacher weiter? "Wir sind aktuell in Verhandlungen", antwortet Winward-Teamchef Christian Hohenadel auf Nachfrage. "Dazu möchte ich also nichts sagen."
Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' stehen die Zeichen aber eher auf Fortsetzung. Schumacher, der seit einem Jahr bei Mercedes-AMG Juniorenstatus hat und aktuell nach seinem Lendenwirbel-Bruch rekonvaleszent ist, besitzt eine Option auf eine Verlängerung des Projekts mit Winward. Zudem hat sich der 21-jährige Youngster, der vor einem Jahr noch keinerlei Erfahrungen mit Boliden mit Dach hatte, dieses Jahr in der DTM eingeschossen und wäre 2023 besser vorbereitet.
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Auch Jäger würde das für sinnvoll erachten. "Ich denke, dass es jeder verdient hat, die zweite Saison zu fahren, denn erst in der zweiten Saison sieht man wirklich, wie gut er sich eingefunden hat", meint der AMG-DTM-Chef. "Es gab bei ihm auch mal Glanzpunkte, wie zum Beispiel beim Training am Lausitzring. Jetzt müssen wir schauen: Kommt die Konstanz rein und wie entwickelt er sich weiter?"
Winward möchte weiterhin drei Autos einsetzen
Interessant ist, dass Winward aktuell plant, auch 2023 mit einem Dreiwagen-Team anzutreten. "Ich gehe davon aus, dass wir so weitermachen wie in diesem Jahr auch", sagt Hohenadel trotz der angedachten Regelung für 2023, dass sich zwei Fahrzeuge aus Platzgründen eine Boxenstopp-Anlage teilen müssen und man bei drei Autos theoretisch ein künstliches Zweiwagen-Team mit einem anderen Rennstall bilden müsste.
Doch Hohenadel meint: "Es ist noch nichts in Stein gemeißelt. Wir werden sehen, wie sich die ITR im Commercial Agreement dahingehend äußert. Ich kann den Hintergrund verstehen: Man will die einzelnen Gantreys (Konstruktion, die die Luftschläuche über das Auto führt; Anm. d. Red.) nicht. Aber ich glaube schon, dass man bei Dreiwagen-Teams eine Lösung findet."
Theoretisch könnte man - wenn die Regelung kommt - mit Mücke oder mit HRT bei einem Fahrzeug zusammenarbeiten und sich eine Boxenstopp-Anlage teilen. HRT-Geschäftsführer Ulrich Fritz stellt klar, dass er sich theoretisch auch drei Autos vorstellen könnte.
HRT: Gemeinsames Projekt mit Winward wäre "nicht optimal"
"Wir haben immer gesagt: Weniger als zwei Autos hat keinen Sinn", schließt Fritz im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' eine Reduktion auf ein Auto aus. "Wir würden auch drei Autos machen. Das war schon letztes Jahr die Diskussion - und ist dann aus verschiedenen Gründen nicht zusammengekommen. Aber im Endeffekt hätte ich auch mit drei Autos kein Problem, wenn die Nachfrage und die Möglichkeit da ist."
Ob er sich ein künstliches Zweierteam mit Winward vorstellen könnte? "Das ist sicher nicht die optimale Strategie", sagt der ehemalige HWA-Geschäftsführer. "Bei allem Respekt vor Winward: Wir wissen natürlich auch, dass das der erste Gegner ist", sieht er die interne Mercedes-AMG-Konkurrenz als Herausforderung. "Diese Variante ist sicher kein No-Go, aber auch nicht das Ziel, auf das man hinarbeitet."
Peter Mücke, der mit seinem Team in der DTM bleiben möchte, ist diesbezüglich offener. "Sicherlich" würde man mit einem anderen Team bei den Stopps zusammenarbeiten, wenn die Regelung der DTM-Dachorganisation ITR Einwagen-Teams verbietet, sagt der Teamchef auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. " Aber mal sehen, wo die Regelung hinläuft", will er vorerst das Commercial Agreement abwarten, in dem die Teams diesbezüglich Antworten erwarten.


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