• 14.07.2014 08:09

  • von Roman Wittemeier

Martin, Moskau, M4: Das Mega-Wochenende des Belgiers

Moskau-Dominator Maxime Martin über sein traumhaftes Wochenende in Russland, die Befürchtungen im Rennen und den nächsten Traum

(Motorsport-Total.com) - Die Rookies in der DTM setzen sich in der Saison 2014 bestens in Szene. Vor allem Maxime Martin hat seine Nominierung für den BMW-Kader schnell gerechtfertigt. Der Belgier dominierte das Rennwochenende in Moskau, holte sich am Samstag die Pole-Position und am Sonntag den Sieg. Der 28-Jährige aus Uccle hat beim Gastspiel in Russland ein neues Kapitel in der DTM-Geschichte geschrieben, denn noch nie zuvor hatte ein Belgier einen Rennsieg eingefahren. Welche Emotionen damit verbunden sind, beschreibt Maxime Martin im Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Maxime Martin

Großer Jubel nach vollbrachter Arbeit: Maxime Martin in Moskau Zoom

Frage: "Maxime, noch einmal Glückwunsch zu deinem Erfolg. Wann wurde dir klar, dass es dein großes Wochenende sein würde?"
Maxime Martin: "Es war irgendwie schon am Samstag alles unglaublich. Bei meinem erst fünften DTM-Qualifying bin ich auf die Pole gefahren. Das war super. Ich habe dennoch vor dem Rennen nicht über einen möglichen Sieg nachgedacht. Ich bin daran gegangen wie sonst auch: Ich wollte einfach mein Tempo und mein Rennen fahren, es so gut wie möglich machen und dann schauen, was dabei herauskommt. Es hat sich dann herausgestellt, dass mein Tempo ziemlich gut war. Und dann stand am Ende der Sieg. Pole-Position, Rennsieg - was soll ich sagen?"

Frage: "Hattest du während des Rennens manchmal Sorge, es könnte mit dem Sieg nicht klappen?"
Martin: "Ja, auf jeden Fall bei der Safety-Car-Phasen. Mir war da nicht ganz klar, wie die Gesamtsituation mit den Reifen aussieht. Ich war auf den Standardreifen unterwegs und hatte etwas Angst, dass die Jungs mit den Options kommen könnten. Am Ende war es so: Das erste Safety-Car hätte uns killen können, das zweite hat mich ein wenig gerettet. Wenn es überhaupt keine Safety-Car-Phasen gegeben hätte, wäre wohl auch ein Sieg drin gewesen. Wenn das zweite nicht gekommen wäre, dann hätte es böse für mich enden können."


Fotostrecke: Fakten zu DTM in Moskau

Frage: "Du bist der erste Belgier in der Geschichte der DTM, der einen Rennsieg einfahren konnte. Bedeutet dir das etwas?"
Martin: "Ja, das ist doch wirklich unglaublich. Es gab schon einige Fahrer aus Belgien. Eric van de Poele hat es mal auf die Pole-Position geschafft, aber nie gesiegt. Er hat sogar den Titel geholt, ohne dabei einen Rennsieg zu holen. Und mir gelingt es im erst fünften Rennen. Das ist toll für mein Land und für mich. Es ist auch in anderer Hinsicht etwas Besonderes. Ich bin auf einem ganz anderen Weg in die DTM gekommen - nicht über den Formelsport, sondern über die GT-Szene. Mein jetziger Erfolg zeigt, dass man auch als GT-Pilot in der DTM etwas reißen kann."

Frage: "Du hast gesagt, dass für dich nun ein Traum in Erfüllung gegangen ist. Was ist nun dein nächster Traum?"
Martin: "Ich will eines Tages Champion werden. Sicherlich nicht in diesem Jahr, das kann auch gar nicht mein Ziel sein. Es ist mein erstes Jahr in der DTM, also ein Lehrjahr. Ich gehe es im Moment einfach Rennen für Rennen an. Ich versuche, Schritt für Schritt immer konkurrenzfähiger zu werden. Mein erster Sieg und das gesamte Moskau-Wochenende sehen bestimmt schon gut aus, aber es gibt noch einige Arbeit für mich. Ich muss weiter lernen, weitere Erfahrungen sammeln, bevor ich ernsthaft vom Titel träumen darf."