Lecker essen an der "aufgeblasenen Kartbahn"
Maro Engel und Timo Scheider vor dem Italien-Rennen: Während der Eine sich auf Land und Küche freut, hofft der Andere auf seinen ersten Saisonsieg
(Motorsport-Total.com) - "Besonders leckeres Essen" - so lautet Maro Engels spontane Antwort auf die Frage, was ihm zum Italien-Rennen am kommenden Wochenende in Adria einfällt. Der Mercedes-Pilot ist gern in Italien, das Land sei "immer eine Reise wert." Und: "Ich habe dort auch viele Freunde, deswegen ist es für mich ein zweites Heimrennen - 500 Kilometer entfernt von Zuhause."

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Titelzug abgefahren: Timo Scheider kann nur auf gute Einzelergebnisse hoffen
Und was fällt Audi-Pilot Timo Scheider spontan zu Adria ein? "Das liegt in Italien", antwortet der zweimalige Champion lachend, geht dann aber doch mehr ins Detail: "Adria ist eine Rennstrecke, die ich gerne als 'aufgeblasene Kartbahn' tituliert habe. Ich weiß nicht, ob man das gerne hört, aber de facto hat die Rennstrecke auch einen eigenen Charakter. Das Fahrerlager liegt in einem Gebäude beziehungsweise einer Halle, was auch einen besonderen Reiz hat."
"Adria an sich ist eine sehr enge und winklige Strecke", weiß Scheider. "Da ist das Thema Traktion und mechanischer Grip einfach wichtig." Engel rechnet auf dem kurvigen Kurs mit einem spannenden Rennen. "Es wird ein Rennen mit vielen Überholmanövern - und Versuchen, die vielleicht auch scheitern", prophezeit Engel.
Scheider ist in Adria schon mit Opel in der DTM gefahren. "Ich wurde dort Fünfter, was zu dem Zeitpunkt ja nicht ganz so verkehrt war", erinnert sich der Audi-Werksfahrer. In diesem Jahr peilt er einen Platz ganz vorn in der Ergebnisliste an: "Ich kann meine Erfahrung von damals auch etwas einspielen lassen. Audi hat dort auch schon Erfolge gefeiert. Ich hoffe dort auf meinen ersten Sieg."

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Schlemmerwochenende: Maro Engel wird in Italien sicherlich nicht verhungern Zoom
Eines gilt für alle Fahrer - außer für Paul di Resta, Bruno Spengler und Gary Paffett: Alle können befreit auffahren. "Da freuen sich alle darauf", weiß Engel. "Es fällt sicherlich Druck ab. Die Meisterschaft ist für Mercedes entschieden, es geht jetzt nur noch für die einzelnen Fahrer darum, was sie erreichen können. Deswegen können sie frei auffahren."
Das gilt auch für Scheider, für den das Rennen um die Meisterschaft seit seinem Reifenschaden in Oschersleben gelaufen ist. "Ich habe nichts mehr zu verlieren. Ich bin Vierter in der Meisterschaft, kann mit etwas Glück vielleicht noch mit Gary um Platz drei raufen. Das ist natürlich, wenn man zwei Mal Meister geworden ist, ein relatives Ziel, aber es ist ein Ziel! Mein Ziel ist nach wie vor, Rennen zu gewinnen", sagt Scheider.
"Wir sind auf dem richtigen Weg gewesen, was meine Performance im letzten Rennen betrifft. Aber es hat nicht sollen sein", erklärt er weiter. "Aber wir sind jetzt noch auf zwei außergewöhnlichen Strecken und vielleicht ist das die Voraussetzung noch einen Audi-Sieg zu erringen. Damit wir in Schanghai am Sonntagabend ein schönes Ende und eine schöne Party zu feiern haben."

