• 27.10.2010 12:56

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Erst Olympiastadion, dann Vogelnest und Zuckerhut?

2011 fährt die DTM in München, doch die ITR denkt an die Zukunft: In Peking laufen Gespräche, neben Asien und den USA hat man auch Südamerika im Blick

(Motorsport-Total.com) - Bisher gab es die DTM nur auf der Rundstrecke, ab 2011 fährt sie auch im Stadion: Im kommenden Sommer gastiert die Tourenwagenserie zum ersten Mal im Münchener Olympiastadion. Das Pilotprojekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Laut ITR-Chef Hans Werner Aufrecht muss sich die Idee der "DTM im Stadion" aber nicht allein auf München beschränken.

Titel-Bild zur News: Hans-Werner Aufrecht

ITR-Boss Hans-Werner Aufrecht will die DTM für die Zukunft fit machen

"Wir denken natürlich auch darüber nach, dass solche Themen auch in anderen Stadien interessant sein könnten", sagt Aufrecht gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Wir haben auch schon die ersten Anfragen. Eine ist aus dem Vogelnest in Peking, die unbedingt was haben wollen. Wir werden nach Schanghai darüber diskutieren und dann werden wir sehen, wie es weitergeht."

Schon seit Jahren sucht die DTM nach Wegen, um "näher zum Kunden" zu kommen, zum Beispiel durch Stadtrennen oder eben Veranstaltungen wie die im Olympiapark. "Wir wollen so nah wie möglich zum Zuschauer", sagt Aufrecht. Und zwar zum Zuschauer in allen Märkten die für die Hersteller interessant sind, nicht nur in Deutschland selbst. "Internationalisierung" ist derzeit das Schlagwort in der DTM.

Das Saisonfinale findet in dieser Saison - nicht ganz unumstritten - erstmals in Schanghai statt. Denn China sei für die Hersteller "ein ganz entscheidender Markt geworden", so Aufrecht. Doch auch andere asiatische Länder und Kontinente hat die ITR im Blick. Kooperationen mit der japanischen SuperGT und der US-amerikanischen GrandAm-Serie sind beschlossene Sache.

Neben einer eigenen US-Serie, die mit Autos nach dem neuen DTM-Reglement fahren wird, wäre auch ein Meisterschaftslauf der eigentlichen DTM in den USA denkbar. Als möglicher Austragungsort ist Daytona im Gespräch. Aber laut Aufrecht ist nicht nur Nordamerika interessant: "Brasilien, Südamerika - das ist sicher ein ganz großes Thema. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt." Vielleicht heißt es dann bald: DTM goes Zuckerhut?

¿pbvin|1|3214||0|1pb¿Damit stellt sich dem geneigten Beobachter die Frage, ob der Name "DTM" - also "Deutsches Tourenwagen Masters" - auf Dauer Bestand haben kann. Denn kann man dem südamerikanischen Fan vermitteln, warum er sich für ein Rennen einer deutschen Serie begeistern sollte? Oder wäre da nicht eine internationalere Namensgebung sinnvoll?

Laut Aufrecht ist das eine Frage, die sich derzeit noch nicht stellt. Und: "Vielleicht fallen uns auch noch ganz andere Konzepte ein, dass wir mit der DTM in Europa und in Asien eine Rennserie fahren, in Amerika eine Rennserie fahren. Daran arbeiten wir. Da wird man sehen, wie sich die Konzepte entwickeln."

Auf alle Fälle scheint es der DTM gelungen zu sein, sich mit ihrer Zukunftsplanung für Hersteller wieder interessant zu machen. BMW hat die Rückkehr schon bestätigt, Opel hat Interesse signalisiert, Lexus und Nissan werden von der Gerüchteküche ebenfalls genannt. Aufrecht bestätigt nur, dass sich die ITR mit mehreren anderen Herstellern in Gesprächen befindet, näher äußern möchte er sich erst, wenn die Entscheidungen gefallen sind.

"Wenn ich von europäischen Herstellern spreche, dann können wir noch in diesem Jahr mit Entscheidungen rechnen, ich denke sogar in wenigen Wochen", sagt der ITR-Boss auf die Frage, wann es Neuigkeiten geben könnte. "Wenn wir von japanischen Herstellern sprechen, dann ist es so, dass dort im Moment das Konzept verabschiedet wird, nach dem sie teilnehmen können. Ich denke, dass in den nächsten Tagen veröffentlicht wird, dass die japanischen Hersteller ihre Meisterschaft nach unserem gemeinsamen Reglement fahren werden. Wann sie dann nach Europa kommen, überlasse ich den Herstellern dort."

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