• 04.10.2008 15:19

  • von Fabian Hust

Kristensen: Für mich natürlich ein besonderer Ort

Tom Kristensen freut sich, ausgerechnet in Le Mans von der Pole Position starten zu dürfen und hofft, dass diese ihm diesmal Glück bringen wird

(Motorsport-Total.com) - Le Mans ist und bleibt einfach ein gutes Pflaster für Tom Kristensen, der bereits achtmal die 24 Stunden von Le Mans für sich entscheiden konnte. Der DTM-Pilot sicherte sich in der Qualifikation in 1:30.149 Minuten nach dem Nürburgring seine zweite Pole Position der Saison und die insgesamt siebte seiner DTM-Karriere.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen

Tom Kristensen: Bis über die Randsteine hinaus, heißt die Devise in Le Mans

"Für mich ist dies hier natürlich ein sehr besonderer Ort", so der Däne, der aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen möchte. "Das einzige, was gleich ist, ist die Tatsache, dass wir die Boxengasse an derselben Stelle verlassen, die Start- und Ziellinie und die erste Schikane. Aber abgesehen davon ist der Unterschied zwischen dem kurzen und sehr engen Bugatti-Kurs und der langen Strecke sehr groß."#w1#

"Meistens musste ich Tiefen durchleben, wegen Fehlern oder technischen Problemen." Tom Kristensen

"Aber es ist schön, auf der Pole Position zu stehen, vor allem, da meine Saison bisher ziemlich viele Höhen und Tiefen gehabt hat", so der 41-Jährige weiter. "Meistens musste ich Tiefen durchleben, wegen Fehlern oder technischen Problemen."

"Ich hatte schon immer gespürt, dass die Geschwindigkeit vorhanden ist, vor allem in Barcelona, aber dort bin ich bekanntlich im Qualifying in Verkehr gekommen", erinnert sich der Audi-Pilot. "Da konnte ich nicht wirklich um die Pole fahren."

"Man musste wirklich tief graben, um dieses gewisse Extra zu finden." Tom Kristensen

"Ich bin aus diesem Grund extrem froh, in der Lage zu sein, es hier zu tun, vor allem in einem so starken Wettbewerb, wie wir ihn hier haben. Man musste wirklich tief graben, um dieses gewisse Extra zu finden, denn im Qualifying ging es extrem eng zu. Ich bin vor allem für mein Team sehr froh." In der Tat trennten ihn von Green gerade einmal 0,080 Sekunden.

Das Geheimnis dieses geringen Vorsprungs sieht Kristensen in der konsequenten Arbeit am Setup. So habe man sich an der Hinterachse für eine niedrigere Bodenfreiheit entschieden und dann mit dem Reifendruck herum gespielt: "Das ist das einzige, was wir getan haben. Dann lag es an mir, sicherzustellen, dass ich nicht zu viel Übersteuern bekomme, vor allem in der ersten Schikane. Das funktionierte gut."


Fotos: Tom Kristensen, Rennwochenende in Le Mans


"Ich wusste, dass wir im ersten Sektor gut waren, wir uns im letzten jedoch noch verbessern müssen. Ich musste in der Schikane dazu grundsätzlich lediglich etwas früher von der Bremse runter und etwas früher auf das Gas wieder drauf gehen und mit dem Auto dort über die Randsteine fahren. Auf dieser Runde funktionierte dies, das brachte mir die Pole ein."

Die Frage ist nun, ob Kristensen am Sonntag sein eigenes Rennen fahren darf, oder ob er ein wenig auf den Kampf um den Titel seines Marken-Kollegen Timo Scheider schauen muss. Der Däne ist überzeugt, dass er wie immer sein eigenes Rennen fahren und damit auch um den Sieg kämpfen darf.

"Man sollte wohl ein paar Regenjacken und Schirme mitbringen." Tom Kristensen

Spannend sei vor allem der Blick auf das Wetter: "Man sollte wohl ein paar Regenjacken und Schirme mitbringen. In diesem Fall muss ich mich nur darauf konzentrieren, auf den richtigen Reifen ins Rennen zu gehen. Denn das letzte Mal, als ich auf der Pole stand, lag ich dort nicht lange."

Angesichts seiner Beziehung zu Le Mans würde Kristensen ein DTM-Sieg hier viel bedeuten: "Ich werde natürlich wie immer mein Bestes geben. Manchmal hat man gute Tage, manchmal schlechte. Heute war ein guter Tag und ich hoffe, das sich morgen an einem weiteren guten Tag aufwachen werde."

Im Fall der Fälle ist sich der Rennfahrer jedoch bewusst, dass er möglicherweise Scheider helfen muss: "Es ist klar, dass es nun um die Meisterschaft geht. Dementsprechend werden wir natürlich auch fahren. Das Beste ist es aber, einfach so schnell wie möglich zu fahren."