• 03.05.2008 16:20

  • von Britta Weddige

Kristensen: Das Edelweiß zu lang im Gras

Tom Kristensen sah lange wie der Topfavorit auf die Pole Position aus, ging es im letzten Run dann aber etwas zu aggressiv an und wurde Dritter

(Motorsport-Total.com) - Hätte man zu Beginn der Qualifikation auf den Polesitter gewettet, hätten einige wohl ihr Geld auf Tom Kristensen gesetzt. Der dänische Audi-Pilot fuhr in Q1 vorn weg und lag in Q2 nur wenige Tausendstelsekunden hinter der Bestzeit von Teamkollege Mattias Ekström. Auch in Q3 sah es zunächst sehr gut aus für Kristensen, doch am Ende reichte es nur für die zweite Startreihe. Kristensen liebevoll "Edelweiß" genannter weißer A4 steht auf Startplatz drei.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen

Tom Kristensen leistete sich einen kleinen Fehler und wurde Dritter

Er sei ein bisschen enttäuscht, auf der anderen Seite aber auch einigermaßen zufrieden mit dem Erreichten, erklärte Kristensen danach. "Vor der Qualifikation kann man immer schwer einschätzen, wo man steht. Man hat kein klares Bild. Aber als die Qualifikation angefangen hat, hatte ich ein wirklich sehr gutes Gefühl", berichtete er. "Wir haben am Auto nichts verändert, sondern nur Optimierungen vorgenommen und den Reifendruck ein wenig den steigenden Temperaturen angepasst. Es war meine Aufgabe, in jedem Run schneller zu fahren."#w1#

Das sei ihm auch gelungen, nur leider im letzten Run eben nicht mehr. Es habe ihm an Grip gefehlt, erklärte Kristensen, "aber ich war immer noch eine Zehntelsekunde schneller und ich wusste, dass das zu dieser Zeit auch nötig war, um Jamie zu schlagen. Das habe ich versucht." Dann aber unterlief ihm ein kleiner Fehler: "In Kurve elf bin ich ein bisschen zu aggressiv über das Gras gefahren. Damit bin ich leicht zurückgefallen und konnte Jamie nicht mehr schnappen."

"Gestern im Longrun hat mein 'Edelweiß' sehr gut funktioniert." Tom Kristensen

Scheiders Pole-Runde sei ohnehin so gut gewesen, dass er seinen Teamkollegen auch nicht hätte einholen können, wenn die Runde so verlaufen wäre, wie geplant, ergänzte Kristensen. "Ich wäre natürlich gern in der ersten Reihe gestanden, aber ich bin sehr happy, dass ich es in die Top 3 geschafft habe. Und gestern im Longrun hat mein 'Edelweiß' sehr gut funktioniert."

Immerhin steht er als Dritter auf der sauberen Seite. "Ja, das könnte ein Vorteil sein", meinte Kristensen und schob im Anlehnung an sein Oschersleben-Missgeschick grinsend hinterher: "Aber ich fahre sowieso immer ein bisschen früher los als die anderen, insofern sollte das kein Problem sein."