Jamie Green uneinsichtig: "Strafe ist ein Witz!"

(Motorsport-Total.com) - Der tiefe Frust des Jamie Green ist auch beim Heismpiel in Brands Hatch nicht verflogen. Der Audi-Pilot setzte im Rennen am Sonntag auf eine besondere Strategie, die sich fast ausbezahlt hätte. Green fuhr bei drohendem Regen rund 35 Runden am Stück und kam als Letzter zum Pflichtstopp. Nach dem Reifenwechsel geriet er mit Marco Wittmann (BMW) aneinander. Der Brite wurde mit einer Durchfahrtsstrafe belegt.

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Auch in Brands Hatch immer am Limit - und darüber hinaus: Jamie Green Zoom

"Er hätte mir mehr Platz zum Überleben lassen sollen", sagt Wittmann nach dem harten Kampf um die fünfte Position. Green wollte sich auf kalten Reifen gegen den zu jenem Zeitpunkt schnelleren BMW-Piloten durchsetzen. "Ich kam viel schneller aus Kurve 3, er ist dann einfach herübergezogen. Ich musste ins Gras ausweichen. Das war wirklich gefährlich", meint der Deutsche. Genauso sah es auch die Rennleitung.

Green war zu jenem Zeitpunkt an seiner Frustgrenze angelangt. "Vor dem Stopp verlor mein Reifen hinten links immer mehr Luft. Auf dem Weg zur Box habe ich über eine Sekunde verloren. Der Stopp selbst war auch langsam. Ohne diesen Zeitverlust wäre ich klar vor Wittmann wieder auf die Strecke gekommen", schildert der Brite. "Wenn einer neben dir ist, dann darfst du nicht rüberziehen. Wegen des Kopfschutzes konnte ich ihn aber nicht sehen."

"Ich bin rübergezogen, habe dafür dann die Strafe bekommen. Viel zu hart. Eine Ermahnung hätte es auch getan", meint Green, der in dieser Saison auch bereits zwei Verwarnungen kassierte - eine davon für das Abdrängen von Philipp Eng. "Die Rennleitung wertete es also als meinen zweiten Verstoß. Wobei ich Eng beim ersten Vergehen wirklich überhaupt nicht sehen konnte - keine Chance. Diese Verwarnung war ein echter Witz. Ohne all dies wäre Platz fünf drin gewesen."