• 07.07.2008 17:47

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Jahreswagen-Gewicht: Das Gelbe vom Ei?

Künftig werden die Audi der Jahrgänge 2007 und 2006 zusammen gewertet - Muss der Audi-Jahreswagen zuladen, gilt das auch für den Zweijahreswagen

(Motorsport-Total.com) - Vergangene Woche haben sich die Verantwortlichen der DTM getroffen, um das Gewichtsreglement nochmals zu überarbeiten. Das Ziel war: Den "Gebrauchtwagen" sollten im Vergleich zu den Neuwagen bessere Chancen eingeräumt werden, als sie bisher in dieser Saison hatten. Es wurde gehandelt und der erste Teil der neuen Lösung ist auch noch unkompliziert: Die Basisgewichte der 2007er- und 2006er-Modelle wurden um jeweils zehn Kilogramm reduziert.

Titel-Bild zur News: Christijan Albers

Christijan Albers wird wohl in Zukunft öfter mal Ballast zuladen müssen

Weiter wurde entschieden, dass die "Jahreswagen von Audi und Mercedes gemeinsam veranschlagt" wurden, "Zu- oder Abladungen von Ballast also beiden Herstellern zugesprochen werden". 'Motorsport-Total.com' hat nachgehakt, was es damit genau auf sich hat und bringt nun Licht ins Dunkel.#w1#

Ausladen soll ermöglicht werden

Bisher war es so, dass die 2007er-Autos von Mercedes und Audi und die 2006er-Audi so in einer Gruppe zusammengefasst waren, dass der beste Fahrzeugtyp (z.B. 2007er-Audi) im Falle eines Punktgewinns zuladen musste, der mittlere (z.B. 2007er-Mercedes) sein Gewicht behalten hat und der schlechteste (z.B. 2006er-Audi) ausladen durfte, wenn auch nur maximal zwei Mal. Das Problem daran war, dass die 2007er-Fahrzeuge von Audi und Mercedes entweder zugeladen oder ihr Gewicht behalten haben, allerdings nie ausladen durften, da immer mindestens ein 2007er-Auto beider Hersteller besser platziert war als der beste 2006er-Audi.

Um das zu ändern, wurde unter anderem vorgeschlagen, die 2006er-Audi einfach aus diesem System herauszunehmen, es bei ihrem Gewicht zu belassen und einfach die 2007er-Fahrzeuge beider Hersteller miteinander zu vergleichen. Dieser Vorschlag wurde aber nicht umgesetzt, sondern eine andere "Lösung" gefunden.

2007er- und 2006er-Audis als ein Fahrzeugtyp

Künftig werden die 2007er- und 2006er-Audi als ein Fahrzeugtyp betrachtet und gemeinsam gegen die 2007er-Mercedes verglichen. Das verdeutlicht ein Beispiel: Sollte ein (oder mehrere) 2007er-Audi in die Punkte fahren und besser sein als der beste 2007er-Mercedes, müssen sowohl die 2007er- als auch die 2006er-Audis für das nächste Rennen fünf Kilogramm zuladen, die 2007er-Mercedes dürfen fünf Kilogramm ausladen. Im umgekehrten Fall - wenn zum Beispiel Gary Paffett im 2007er-Mercedes Siebter wird vor Mike Rockenfeller als bestem 2007er-Audi-Piloten und den beiden Zweijahreswagen von Futurecom - müssen die Jahreswagen von Mercedes zuladen und die 2007er- und 2006er-Audi dürfen ausladen. Schafft es keines der älteren Fahrzeuge in die Punkte, dürfen alle ihr Gewicht reduzieren.

Für Audi und Mercedes bringt das den Vorteil, dass nun auch die 2007er-Fahrzeuge wieder regelmäßig Ballast ausladen können - eben wenn keiner der "Gebrauchtwagen" in die Punkte kommt oder ein Jahreswagen des jeweils anderen Herstellers im Falle eines Punktgewinns besser platziert ist.

Wenig Begeisterung bei Futurecom-TME

Weniger begeistert dürfte man über diese Lösung allerdings bei Futurecom TME sein, das als Kundenteam von Audi die einzigen 2006er-Autos im Feld einsetzt. Denn die Freude über die Zehn-Kilogramm-Erleichterung beim Basisgewicht dürfte damit nur von kurzer Dauer sein. Sollte es in Zandvoort - was gar nicht so unwahrscheinlich ist - ein 2007er-Audi als bester Jahreswagen in die Top 8 schaffen, müssen auch die 06er-Audis fünf Kilogramm zuladen.

"Wir sind nicht wirklich froh darüber, da die 2007 ja unsere direkten Konkurrenten sind." Colin Kolles

Es wäre das erste - und wahrscheinlich auch nicht letzte - Mal in dieser Saison, dass die Zweijahreswagenpiloten Christijan Albers und Katherine Legge zusätzliches Gewicht an Bord nehmen müssten. Und damit würde genau das Gegenteil eintreten von dem, was man sie sich vom neuen Gewichtsreglement erhofft hatten. Denn der Gewichtsunterschied zu den 2007er-Audis bleibt zwar nun immer gleich, der Unterschied zu den 2007er-Mercedes kann im für Futurecom TME ungünstigsten Fall aber immer kleiner werden.

"Wir sind nicht wirklich froh darüber, da die 2007 ja unsere direkten Konkurrenten sind", sagte Futurecom-TME-Teamchef Colin Kolles gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Aber wir werden sehen und weiterhin einen professionellen Job machen."

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