• 06.07.2008 23:37

  • von Katherine Legge

Legge: Von Steigerungen und Rückschlägen

'Motorsport-Total.com'-Kolumnistin Katherine Legge berichtet von ihren Aufs und Abs in der ersten Saisonhälfte und ihren Zielsetzungen für die nächsten Rennen

Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com',

Titel-Bild zur News: Katherine Legge

Der Umstieg vom Formelsport in die DTM war alles andere als einfach

mein erstes DTM-Rennen auf dem Norisring war - herausfordernd. So kann man es wahrscheinlich am besten beschreiben. Leider war es nicht wirklich unser Tag, allerdings hatten wir schon das ganze Wochenende über Probleme. Als kein Gummi auf der Strecke war, lief es richtig gut für uns. Bei wenig Grip schienen die 2006er-Autos recht schnell zu sein. Aber als es heißer wurde und mehr Gummi auf der Strecke lag, war das leider nicht mehr so. Es war wieder ein schwieriges Wochenende, aber wir haben für die Zukunft weitere Erfahrungen gesammelt.

Herausfordernd war das Rennen am Norisring auch aus körperlicher Sicht. Im Auto war es wirklich sehr heiß - so heiß, dass mein Trinkwasser nach der Hälfte des Rennens fast gekocht hat. Es war nicht gerade das reinste Vergnügen, bei dieser Hitze zu fahren, aber ich habe nicht so gelitten, wie ich erwartet hätte. Es ging mir gut, als ich aus dem Auto ausgestiegen bin. Vor dem Rennen hatte man mir Geschichten von anderen Piloten erzählt, denen es nach dem Zieleinlauf am Norisring richtig schlecht ging. Ich hatte offenbar Glück!#w1#

Die Vergleichsmöglichkeiten fehlen

Ich hatte eine schwierige erste Saisonhälfte, aber ich habe sehr viel gelernt. Der Umstieg vom Formelsport in die DTM war nicht so einfach. Aber es macht mir riesigen Spaß, Teil der Audi-Familie zu sein. Dort werde ich sehr unterstützt. Ich bin glücklich mit dem, was ich mache, auch wenn ich natürlich nicht glücklich bin über die Ergebnisse, die ich bisher hatte. Aber man muss sich seine Lorbeeren erst verdienen und mit einem 2006er-Auto beginnen. Alles was ich tun kann, ist mich immer an meinem Teamkollegen Christijan Albers zu orientieren. Wenn ich ihn schlagen kann, dann weiß ich, dass ich auch Chancen in der Meisterschaft hätte - denn er ist schon mit um den Titel. Er ist der einzige Vergleichspunkt, den ich habe, denn es gibt ja auch keine 2006er-Mercedes im Feld.

Christijan ist ein sehr erfahrener Pilot und er hilft mir auch, wenn ich ihm darum bitte - genauso wie alle anderen. Es ist immer gut, wenn man den Rat und die Meinung von anderen bekommt. Aber am meisten lerne ich, wenn ich mir seine Daten und seine Abstimmung anschaue. Er hat sehr viel Erfahrung darin, was diese Autos machen und wie man sie abstimmen muss. Da kann ich wahrscheinlich am meisten von ihm lernen.

Wenn ich auf die ersten fünf Saisonrennen zurückblicke, gibt es eigentlich kein wirkliches Highlight. Aber bis zum Lausitzring lief es von Rennwochenende zu Rennwochenende besser. Wir sind konkurrenzfähiger geworden und ich habe mich auch besser gefühlt. Der Norisring war leider ein Rückschlag. Doch davor hatten mich die Leute schon gewarnt: Es gibt eben Audi-Wochenenden und Mercedes-Wochenenden. Der Norisring war leider kein Audi-Wochenende. Hoffentlich wird Zandvoort eins!

Realität und Hoffnungen

Katherine Legge

Das Rennen am Norisring endete leider mit dem 15. und letzten Platz Zoom

Als ich in die Saison gestartet bin, wusste ich nicht so genau, was für Ziele ich mir stecken sollte. Damals habe ich mir vorgenommen, es ins zweite Qualifying zu schaffen und Punkte zu holen. Doch die Realität ist: Im dritten Qualifying fahren alle 2008er-Autos, im zweiten Qualifying die 2007er-Autos. Für uns Zweijahreswagenpiloten ist es schwierig, an ihnen vorbeizukommen. Deshalb habe ich mir für die zweite Saisonhälfte vorgenommen, einfach weiter zu lernen und mein Bestes zu geben. Und wenn wir das zweite Qualifying erreichen sollten, wäre es natürlich auch toll, Punkte zu holen.

Aber es müsste schon etwas ganz Außergewöhnliches passieren, damit wir es in die Punkteränge schaffen könnten. Denn die 2008er-Autos haben zum Beispiel viel mehr Downforce als wir, deshalb sind sie so viel besser. Jetzt hoffe ich zumindest, dass wir soviel Gewichtsvorteil wie möglich bekommen.

Ihre Katherine Legge