• 04.10.2008 16:43

  • von Fabian Hust

Haug: "Wie in einem Drehbuch"

Der Mercedes-Motorsportchef analysiert in der Pressekonferenz das Qualifying in Le Mans und blickt auf das Rennen am Sonntag

(Motorsport-Total.com) - Die Pole Position ging in Le Mans zwar an die Konkurrenz, dennoch zeigte sich Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug mit dem Ausgang zufrieden: "Das war ein sehr spannendes Qualifying. Es ist ganz knapp zugegangen, 80 Tausendstelsekunden waren es am Ende - das ist der berühmte Wimpernschlag."

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug ermahnt wie Kollege Wolfgang Ullrich zu Fairness

"Wenn man sich die idealen Rundenzeiten aus den schnellsten drei Sektoren der ersten vier anschaut, dann beträgt der Unterschied nur eine Zehntelsekunde - das ist bemerkenswert. Wir stehen auf den Plätzen zwei, vier, sechs und sieben, dies ist angesichts des Handicaps von zehn Kilogramm eine starke Leistung der Mannschaft."#w1#

Und diese zehn Kilogramm sind auf der französischen Rennstrecke "keine Hilfe", wie der Deutsche betont, sie kosten rund zwei Zehntelsekunden pro Runde: "Aber das ist Teil des Spiels, wenn man das vergangene Rennen gewonnen hat. Wir haben bisher fünf von neun Rennen gewonnen."

"Das ist Teil des Spiels." Norbert Haug

Die Pole Position hatte man "in der Hand", wie Haug glaubt: "Denn wir hatten ein bisschen mehr drauf, was Paul bei den Einheiten, die es bisher gab, gezeigt hat. Natürlich wäre es eine ganz große Überraschung, wenn er ganz nach vorn fahren würde, was möglich ist, wie die theoretischen Rundenzeiten zeigen. Aber ich denke, dass aus dieser Position alles möglich ist."

"Ich halte es für eine starke Leistung, wie sich unser Team positioniert hat", so der 55-Jährige weiter. "Es gab nach Zandvoort Stimmen, dass alles klar sei und wir die Chance nicht mehr haben. Mittlerweile haben wir weniger Pole Positionen und mehr Siege. Was für mich sehr viel zählt, ist der Sieg."

"Es gab nach Zandvoort Stimmen, dass alles klar sei und wir die Chance nicht mehr haben." Norbert Haug

"Unsere Truppe ist nach wie vor so unterwegs, dass fair und gerecht gekämpft wird. An der Technik wird im Rahmen der erlaubten Möglichkeiten, die nicht groß sind, weitergearbeitet. So kann sich die Saison durchaus sehen lassen. Unsere Siegbilanz sieht ganz gut aus, egal, wie das Rennen oder die Meisterschaft ausgehen wird. Wenn man einen Langzeitblick auf die Serie wirft, was wir tun, dann ist dies das, was zählt.

Im Hinblick auf die bevorstehende Titelentscheidung mahnt Haug zu Fairplay: "Was mir nicht gefällt, sind Fahraktionen wie zuletzt in Barcelona und ich hoffe, dass wir dergleichen morgen und schon gar nicht dann, wenn es um die Entscheidung in der Meisterschaft geht, sehen werden."

"Was mir nicht gefällt, sind Fahraktionen wie zuletzt in Barcelona." Norbert Haug

"Das sollte alte Historie sein und nicht praktiziert werden. Ich hoffe, man hält sich daran und fährt fair und ohne den berüchtigten Lackaustausch, von dem man immer spricht, sondern so, wie es beispielsweise Bernd Schneider und viele andere Fahrer auch über viele Jahre hinweg gezeigt haben. Das wünsche ich mir, der Beste soll gewinnen."

Für zusätzliche Spannung könnte Petrus sorgen: "Der Wetterbericht sagt für morgen Regen voraus, vielleicht wird er noch etwas besser, denn der neueste Wetterbericht sieht etwas besser aus als der von davor. Aber es ist nach wie vor ein hektisches und chaotisches Rennen morgen möglich. Wenn der Regen kommt, dann können sich die Dinge schnell verändern, das haben wir am Nürburgring gesehen."

"Wenn der Regen kommt, dann können sich die Dinge schnell verändern." Norbert Haug

Überhaupt sei ein spannender Schlusssport angerichtet: "Es ist beeindruckend, das wir nun zwei Rennen in Folge haben, in denen wir unsere Autos hintereinander aufgestellt haben. Das ist fast so wie in einem Drehbuch. Auf Basis dessen, was wir am Freitag gelernt haben, sind wir ganz gut in Form. Es ist schade, dass es Paul nicht in die erste Reihe geschafft hat, schließlich war das möglich. Die Meisterschaft war bisher sehr konkurrenzfähig, es sind noch zwei Rennen zu fahren und es ist noch alles möglich."

"Es ist schade, dass es Paul nicht in die erste Reihe geschafft hat, schließlich war das möglich." Norbert Haug

"Die Saison war ziemlich ausgeglichen. Das erste Rennen brachte uns wegen der Probleme beim Boxenstopp nicht das gewünschte Ergebnis ein, ansonsten könnte es enger zugehen. Bisher war Timo der herausragende Mann, alle anderen liegen ziemlich eng beieinander. Paul leidet unter der rutschenden Kupplung in Hockenheim, ansonsten hätten wir jetzt einen sogar noch engeren Kampf um den Titel."

Abschließend blickt Haug noch etwas weiter nach hinten: "Es ist eine großartige Leistung vom Mücke-Team, das Auto von Engel über Nacht wieder hinbekommen zu haben. Susie hat fantastische Arbeit geleistet, sie hat den zweiten Teil knapp verpasst, um weniger als eine Zehntelsekunde. Susie hat zum Beispiel Leute wie Gary Paffett und Ralf Schumacher geschlagen. Das geht manchmal unter, man muss sich jedoch anschauen, wie konkurrenzfähig das Feld ist und was eine Frau, wie Susie leisten kann. Darüber muss sie sich nicht schämen, das muss auch einmal erwähnt werden."

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