• 22.04.2007 20:06

  • von Weddige/Schreier

Haug konnte nur gratulieren

Mercedes musste sich mit der neuen C-Klasse der Strategie von Audi geschlagen geben und will die Gesamtstärke der Flotte verbessern

(Motorsport-Total.com) - Im Pressezentrum gratulierte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug als erstes Audi und Mattias Ekström zum Sieg. Haug musste einräumen: Die Ingolstädter hatten diesmal die bessere Strategie. "Ihre Strategie war sehr gut", sagte Haug. "Der Angreifer hat es immer leichter. Als Ekström auf seinen Vordermann auflief, hat sein Team sofort entschieden ihn reinzuholen."

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler

Bruno Spengler war bisher der schnellste in der neuen C-Klasse

"Wir waren zu dem Zeitpunkt eigentlich sehr komfortabel unterwegs und hatten guten Speed", fuhr Haug fort. "Wir hatten nach dem Verbremser von Martin Tomczyk mit Bruno Spengler die Führung übernommen und danach haben wir im Verkehr sicherlich nicht die Rundenzeiten fahren können. Zu dem Zeitpunkt reinzugehen wäre möglich gewesen aber klar mit der Niederlage verbunden. Wenn wir in Runde acht rein gegangen wären wäre es im Nachhinein auch nicht besser gewesen, insofern haben wir da sicher etwas unglücklicher agiert. Audi hat eine gute Mannschaftsstärke und eine gute Leistung gezeigt."#w1#

Insgesamt sei das Feld sehr ausgeglichen gewesen, bilanzierte Haug nach dem ersten Rennen. "Die Top 8 bei den schnellsten Rennrunden fahren innerhalb von zwei Zehntelsekunden, darunter sind sechs Mercedes, das kann man schon verschmerzen", erklärte er. "Klar ist aber auch, dass wir unsere Gesamtflotte weiter stärken müssen, dass wir nicht nur einen Fighter in der neuen C-Klasse an der Spitze haben, sondern möglichst mehrere. Aber das, denke ich, bekommen wir hin."

"Wir haben neunmal hintereinander gewonnen, und wer dann das zehnte Mal nicht gewinnt, der kann damit hoffentlich umgehen - ich kann es." Norbert Haug

Zu diesen Top 8 gehörte auch Champion Bernd Schneider. "Bernd war zum Beispiel schneller als der in Führung liegende Paul di Resta, er war aber sehr gehandicapt von der Verkehrslage", erklärte Haug. "Wenn du weiter hinten anfängst, dann ist ein größeres Problem schon mal von Haus aus da. Ich glaube, das Bild ist schon ganz ansprechend, aber wir sind gestartet auf eins, sieben und neun und das ist nicht die beste Ausgangsbasis und das haben wir gesehen. Trotzdem war prinzipiell ein Sieg drin, wir haben nicht gut genug agiert, wir haben die meiste Zeit des Rennens geführt, Kompliment an die Kollegen, so ist es nun mal. Wir haben neunmal hintereinander gewonnen, und wer dann das zehnte Mal nicht gewinnt, der kann damit hoffentlich umgehen - ich kann es. Und dass der zweite Platz durch einen Rempler, oder was auch immer es war, verloren ging, das ist dann nun mal so, aber der Speed war da und das war glaube ich schon ein guter Einstand für unser neues Auto."

Unbelohnt geblieben sei Youngster Paul di Resta, der im Zweijahreswagen von Startplatz drei ins Rennen gegangen war, aber am Ende Sechster (nach der Zeitstrafe für Spengler Fünfter) wurde. "Aber trotzdem, im ersten Rennen Punkte zu holen, ist ein tolles Ergebnis und er hat Führungsluft geschnuppert und ich denke, das Team hat alles richtig gemacht, die entscheidenden zwei, drei Sekunden sind ihm sicherlich abhanden gekommen, als er beim Stopp den Motor abgewürgt hat, da ist der D-Zug dann an ihm vorbeigefahren, sonst wären zwei, drei Plätze weiter vorn sicherlich möglich gewesen."