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Haug ärgert sich über Strafe gegen Green
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug findet die Strafe gegen Jamie Green nicht gerechtfertigt und ergreift zudem Partei für die 2007er C-Klasse
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Rennen in Oschersleben hatte Norbert Haug großen Bedarf einiges klarzustellen. Doch zunächst richtete er seine Glückwünsche an Gary Paffett. "Ich möchte Gary (Paffett) gratulieren bei seiner Rückkehr nach zwei Jahren. Er ist nicht umsonst DTM-Meister 2005 und nicht umsonst Testfahrer bei Vodafone McLaren-Mercedes. Und zu gewinnen ist eine besondere Leistung. Er hat hier auch schon einmal vor zwei oder drei Jahren gewonnen. Deshalb liegt ihm die Strecke."

© xpb.cc
Norbert Haug ist von der Klasse der neuen C-Klasse überzeugt
Danach kam Haug jedoch zu den kritischen Dingen des Tages und gab seine Meinung zum Thema Sportstrafe gegen Jamie Green kund. Er sagte: "Klar ist, dass durch fehlerhafte Sportstrafen Jamie Green eines Podiumsplatzes beraubt worden ist. Er kann sich nicht in Luft auflösen. Klar ist, dass Vanina Ickx ihm ins Auto gefahren ist und nicht umgekehrt. Das gleiche war mit Bruno Spengler in Hockenheim der Fall. und das ist einfach nicht korrekt. Jeder macht einen fairen, sportlichen und tollen Job. Dann wird eine Entscheidung getroffen, ich unterstelle da keinen bösen Willen, die nicht nachvollziehbar ist.Das mag der Zuschauer nicht und das mögen die Teams nicht. Und es muss gleiches Recht für alle gelten."#w1#
Haug weiter: "Es kann nicht eine Mercedes-Regel geben und eine Konkurrenten-Regel oder was auch immer. Ich unterstelle das nicht, ausdrücklich nochmal, aber ich glaube, dass es wenige Menschen gibt, die eine andere Meinung in diesem Punkt vertreten t als ich. Ich habe in den letzten zehn Jahren so einen Punkt vielleicht ein oder zweimal erwähnt und ich bin nicht der Querulant. Aber das muss adressiert werden, das ist vollkommen klar."
Haug schien dieses Thema sehr zu beschäftigen, denn er unterstrich anschließend nochmals seine Meinung. "In der DTM geht die Post ab, es sind günstige Preise und es wird viel für das Geld geboten. Wir alle arbeiten so hart, um die Zuschauer zu unterhalten. Und nochmal, und hier spricht nicht der saure Motorsportchef, sondern der faire und kritische, dann soll so was nicht zunichte gemacht werden oder tangiert werden von einer Entscheidung , die nicht nachvollziehbar ist. und nicht zweimal bitte mit der gleichen Marke in zwei Rennen aufeinander, weil dann ist es irgendwann zuviel."
Neue C-Klasse wäre siegfähig gewesen
An diesem Tag stand aber neben Paffetts Sieg und Sportstrafen noch ein weiteres Thema bei Mercedes im Mittelpunkt: die immer lauter werdende Kritik an der neuen C-Klasse. Haug wiegelt ab: "Zur neuen C-Klasse will ich klipp und klar sagen, dass sie die schnellste Rennrunde gefahren hat, sie war auf Pole-Position, Mika war auf Podiumskurs, Jamie Green war klar Podium. Bernd Schneider war während des Rennens 25 Sekunden hintendran, im Ziel war er 20 Sekunden hintendran. Kann sich jeder ausrechnen, wo er mit einem vernünftigen Startplatz gelandet wäre. Er war siegfähig. Er ist als Letzter quer durch das ganze Feld gefahren, und ich bin sehr zufrieden mit der Leistung von Bernd. Ich habe heute mehr als eine handvoll Fahrer mit deren Leistung ich sehr zufrieden sein kann heute. Und darauf lässt sich aufbauen. Soll keiner denken, dass die neue C-Klasse nicht siegfähig ist. Wer schnelle Runden fährt, schnellste Runden fährt und wer die Pole-Position zwei Mal hintereinander belegt, der hat ein sehr gutes Auto und da wird der Knoten hundertprozentig aufgehen. Nur soviel zum Thema, wenn jemand denkt, das Auto würde nicht so richtig funktionieren, das Auto funktioniert blendend."
Gewichtsunterschied spielte kaum eine Rolle
Dem Gewichtsunterschied - Paffett war drei Kilo schwerer als die Mercedes-Neuwagen - sprach Haug keine Bedeutung zu. Er sagte gegenüber 'Motorsport-Total.com': "Das macht den Kohl nicht fett. Der Jamie Green ist die schnellste Rennrunde gefahren, der Gary war nah dran. Gary ist nicht umsonst da, wo er ist. Er ist ein fahrerischer Maßstab. Er ist jetzt frei aufgegeigt. Er hat mit endlich geglaubt, dass man mit dem letztjährigen Auto gewinnen kann. Und deshalb ist es eigentlich ein Doppelsieg. Er hat sich selbst davon überzeugt, dass es geht und vielleicht hat er zu Jahresbeginn noch nicht so richtig geglaubt. Jetzt weiß er es und wir alle wissen es. Es war ein verdienter Sieg."
"Klar ist auch, dass Mika mit einer anderen Strategie, hätte, wäre, wenn, da komme ich wieder zu dem kleinen Fehler. Es können eben nicht vier Mann gleichzeitig gewinnen. Aber Tatsache ist, dass wir heute eine Leistungsdichte bei uns hatten, die auch ein drei-, vier- oder fünffach-Sieg möglich macht. Und das ist gut für uns."

