"Hätte Zweiter werden können": Engel durch Strategie und Stopp nur auf P5

Warum "Mamba"-Pilot Maro Engel trotz Platz zwei nach dem Start am Sonntag in Zandvoort nur Fünfter wurde und wie er zum Undercut-Opfer wurde

(Motorsport-Total.com) - So gut hatte es für Samstag-Sieger Maro Engel nach dem Start am Sonntag bei der DTM in Zandvoort ausgesehen, als er an Manthey-EMA-Porsche-Pilot Thomas Preining vorbeiging und schon Zweiter war. Doch am Ende kam der Landgraf-Mercedes-Pilot mit der "Mamba" nur auf Platz fünf ins Ziel (hier geht's zum Rennbericht).

Titel-Bild zur News: Maro Engel

Maro Engel hielt sich bis zu den Boxenstopps vor Preining auf Platz zwei Zoom

"Das war wie erwartet zäh mit den 20 Kilo extra", verweist der Routinier, der das Wochenende bis zum Sonntag dominiert hatte, bei 'ran.de' auf den Erfolgsballast. "Wir haben alles versucht, und ich glaube, mit Platz fünf können wir heute gut leben. War trotzdem ein gutes Rennen - und gute Punkte."

Dennoch wäre für Engel im Optimalfall ein Podestplatz möglich gewesen. Preining, der am Ende Zweiter wurde, ist sogar überzeugt: "Maro hätte eigentlich Zweiter werden können. Er war bis zum Stopp mindestens so schnell wie ich, dann haben sie beim Stopp einen Fehler gemacht. Die 20 Kilo haben sie glaube ich nicht sehr gemerkt."

Engel verliert Podest bei Stopp: Zu spät und zu langsam

Der der Grund für Engels Rückfall findet sich tatsächlich beim Boxenstopp und bei der Strategie. Bis sich das Boxenstopp-Fenster in der 14. Runde öffnete, lag Engel drei Sekunden hinter Leader Feller, aber eine halbe Sekunde vor Preining, dem Patric Niederhauser, Marco Wittmann und Luca Stolz folgten.

Niederhauser, Wittmann und Stolz forderten Engel mit Undercut-Versuchen heraus und kamen in der 14., 15. und 16. Runde an die Box. Der Landgraf-Mercedes-Pilot reagierte aber erst in der 18. Runde mit seinem Pflichtboxenstopp.

Was war der Grund für den späten Stopp? Engels Team wollte den direkten Verfolger Preining abdecken, der auch erst in der 17. Runde zum Stopp hereingekommen war. Dass der Porsche-Pilot am Ende Zweiter und Engel nur Fünfter wurde, ist darauf zurückzuführen, dass der Landgraf-Stopp zu langsam war.

Warum der Undercut trotz Pirelli funktionierte

Die Stoppuhr zeigte am Ende eine Standzeit von 8,6 Sekunden, während die Manthey-EMA-Crew Preining bereits nach 6,8 Sekunden abgefertigt hatte. Kein Wunder, dass Preining nach dem Rennen seine Mannschaft lobte: "Wie gestern hat unsere Strategie heute haargenau gepasst. Auch der Boxenstopp wurde von meiner Crew perfekt durchgeführt."


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Abgesehen davon hat die Hitze dafür gesorgt, dass die Pirelli-Reifen auch ohne der verbotenen Heizdecken schneller als erwartet gute Zeiten ermöglichten. "Die Reifen waren heute wegen der hohen Temperaturen nach dem Stopp sehr schnell da", bestätigt Preining, was Piloten, die einen Undercut versuchten, in die Hände spielte.

Engel kam nicht nur hinter Preining wieder auf die Strecke zurück, sondern musste auch noch Stolz, und Wittmann ziehen lassen, deren Reifen bereits auf Temperatur waren. Nur Kelvin van der Linde konnte er hinter sich halten, obwohl der Audi des Südafrikaners nach der BoP-Änderung und wegen des Erfolgsballasts im Vergleich zum Vortag 45 Kilogramm weniger wog als Engels Mercedes.

Glück durch Strafe für Niederhauser

Engel wäre vermutlich nur Sechster geworden, hätte nicht Attempto-Audi-Pilot Niederhauser eine Penalty-Lap-Strafe wegen Unsafe Release beim Boxenstopp abgesessen. Auf den Viertplatzierten Wittmann fehlten dem Landgraf-Piloten im Ziel rund vier Sekunden, Kelvin van der Linde hielt er um 0,883 Sekunden hinter sich.

Viel wichtiger ist aber, dass Engel in der Gesamtwertung auf Platz vier nur zehn Punkte Rückstand auf Leader Preining hat. Ergebnisse wie der fünfte Platz in Zandvoort trotz der 20 Kilogramm Erfolgsballast könnten am Ende des Jahres in der Meisterschaft eine entscheidende Rolle spielen.

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