• 04.05.2008 10:26

  • von Stefanie Szlapka

Green: "Noch nicht das ganz Potenzial gezeigt"

Jamie Green hat seine Salzgitter-C-Klasse in Mugello in die erste Startreihe gestellt - Im Interview spricht er über Performance, Erfahrung und Kindertage

(Motorsport-Total.com) - Jamie Green hatte in der DTM schnell seinen Spitznamen weg - "Polekönig". In den ersten beiden Jahren seiner DTM-Karriere 2005 und 2006 errang der Brite sechs Mal die beste Startposition - in einen Sieg konnte er sie aber nie ummünzen. 2007 änderte sich alles: Green konnte sich nie auf einem vorderen Startplatz qualifizieren - dafür holte er zwei Siege. Und jetzt ist auch der Qualifyingbann gebrochen. In Mugello stellte Green seine Salzgitter-C-Klasse erstmal seit dem 2. Spetember 2006 wieder in die erste Startreihe. 'Motorsport-Total.com' hat mit dem Briten gesprochen:

Frage: "Jamie, 2006 konntest du dir oft die Pole Position holen. Aber dann klappte auch das nicht mehr. Was war zu Beginn 2007 bei dir los?"
Jamie Green: "Der Wagen und die Reifen hatten sich geändert. Speziell die Reifen passten nicht zu meinem Fahrstil. Deshalb war meine Qualifyingform nicht mehr so gut. Dafür waren meine Konstanz und Performance im Rennen besser. Insgesamt hatten wir damit positive und negative Effekte. Jetzt muss ich daran arbeiten, meine Qualifyingform wieder auf den bestmöglichen Stand zu bringen. Dabei muss ich darauf achten, meine gute Performance im Rennen zu behalten."#w1#

Titel-Bild zur News: Jamie Green

Jamie Green will in Qualifying und Rennen konstant stark sein

Frage: "Bei den letzten beiden Rennen vergangene Saison kam der Durchbruch...!"
Green: "Das ist es was ich meine. Ich bin über die lange Distanz im Rennen sehr konstant. Vergangenes Jahr bin ich viele schnellste Runden in den Rennen gefahren. Der Speed war also da, aber leider nicht genug im Qualifying."

Frage: "Wie kannst du konstanter werden?"
Green: "Ich muss von meinen Erfahrungen lernen und wie ich es nicht machen darf. Erfahrung ist das Geheimnis, um mich nach vorne zu bringen."

"Der Wagen ist auf jeden Fall eine Stufe besser als vergangenes Jahr." Jamie Green

Frage: "Liegt dir der diesjährige Mercedes besser?"
Green: "Ich denke, ich verstehe jetzt besser die Charakteristik. Der Wagen ist auf jeden Fall eine Stufe besser als vergangenes Jahr. Die Reifen sind gleich geblieben und damit habe ich ein Jahr lang Erfahrungen gesammelt. Hoffentlich kann ich nun immer einen besseren Job im Qualifying abliefern."

Das Potenzial ist da

Frage: "Bist du von der Performance der Audi überrascht?"
Green: "Ja und nein. Ich denke, es wäre langweilig, wenn wir jedes Jahr das stärkere Paket hätten. Die Audi haben bisher eine gute Leistung gezeigt. Doch ich denke, dass wir noch nicht unser gesamtes Potenzial gezeigt haben. Paul hat in Hockenheim einen guten Job gemacht und hatte Pech mit seinem Boxenstopp. Er hat gezeigt, wie schnell der Wagen im Rennen ist. Das beweist, dass wir die Audis im Rest der Saison herausfordern können."

Jamie Green

Mercedes-Pilot Jamie Green am Steuer seiner aktuellen C-Klasse Zoom

Frage: "Kannst du uns etwas zu deiner Motorsportkarriere erzählen?"
Green: "Das ist eine lange Geschichte! Der Anstoß, mit Motorsport anzufangen, kam durch meinen Vater. Er ist in England als Hobby Rennen gefahren. Als ich sieben oder acht Jahre alt war, bin ich immer zu seinen Rennen mitgekommen. Ich fand es interessant und wollte es selbst ausprobieren. Als ich zehn Jahre alt war, bin ich britische Junior-Stockcar gefahren und wurde sogar gleich britischer Meister. Ich bin dort sogar gegen 16-Jährige angetreten. Mit zwölf oder 13 habe ich ins Kart gewechselt. Ich bin drei Mal Zweiter in der britischen Meisterschaft geworden, zudem konnte ich einige Rennen in der Europameisterschaft gewinnen. Ich bin dort gegen Fahrer, wie Kubica, Hamilton angetreten und auch gegen andere Piloten, gegen die ich jetzt fahre. Dann bin ich in die Formel Renault eingestiegen, später in die Formel 3 und dann kam die DTM."

Frage: "Was sind deine Ziele für die Zukunft? In der DTM, aber auch darüber hinaus?"
Green: Mein erstes Ziel ist es den Titel in der DTM zu gewinnen. Weiter denke ich im Moment noch nicht. Bevor ich hier nicht erfolgreich bin, denke ich an keine andere Serie."