Gelingt Aston-Martin-Einstieg diesmal? Comtoyou-Team als Thiims Hoffnung

Wieso es sogar sechs Kandidaten für einen DTM-Einstieg von Aston Martin gab und nun das belgische Ex-Audi-Team Comtoyou Nicki Thiims Hoffnung ist

(Motorsport-Total.com) - Gelingt es 2024 im vierten Anlauf, dass endlich ein Aston Martin Vantage GT3 in der DTM-Startaufstellung steht? Laut Informationen von Motorsport-Total.com gibt es - auch wenn die Einschreibefrist offiziell seit einer Woche abgelaufen ist - weiterhin intensive Bemühungen um einen Einsatz.

Titel-Bild zur News: Aston Martin Vantage AMR GT3 Evo

Fährt der Aston Martin Vantage GT3 mit dem Evo-Paket 2024 in der DTM? Zoom

Im Zentrum steht - wie aus mehreren Quellen übereinstimmend zu hören ist - das belgische Comtoyou-Team, das 2023 einen Audi-Großeinsatz in der GT-World-Challenge Europe durchführte und 2024 nach einem Markenwechsel auf den Aston Martin Vantage AMR GT3 Evo setzt.

Eine der treibenden Kräfte der Pläne dürfte wie schon in den vergangenen Jahren Manager Dennis Rostek sein, der für seinen Schützling Nicki Thiim einen Platz in der DTM finden will.

Wieso Aston-Martin-Gespräche mit sechs Kandidaten platzten

Der schnelle Däne, der 2022 als T3-Lamborghini-Leihgabe ein kurzes und enttäuschendes DTM-Gastspiel gab, träumt weiter von der Traditionsserie, in der bereits sein Vater Kurt Thiim große Erfolge erzielte. Sein Werksvertrag mit Aston Martin läuft allerdings Ende 2023 aus. Gut möglich, dass der 34-Jährige nur dann einen neuen Vertrag unterschreibt, wenn es nun endlich mit Aston Martin in der DTM klappt.

Tatsächlich hatte es diesen Sommer in Hinblick auf einen DTM-Einsatz des überarbeiteten Vantage kommende Saison bereits gut ausgesehen - und wie man aus dem ADAC-Umfeld hört, gab es diesbezüglich Aston-Martin-Gespräche mit gleich sechs potenziellen Kundenteams. Doch dann wurde der angekündigte Support reduziert, wodurch kein Projekt finalisiert werden konnte.

Am weitesten dürfte man bei den Gesprächen mit dem aus dem ADAC GT Masters und der GT4 Germany bekannten Porsche-Team Allied Racing gekommen sein. "Es hat uns natürlich gefreut, dass wir von Aston Martin durch diese ernsthafte Anfrage und die Gespräche in den Kreis der DTM-fähigen Teams gehoben wurden", so Teamchef Jan Kasperlik auf Nachfrage von Motorsport-Total.com.

"Wir schließen einen Einsatz für die kommenden Jahre aber aus, weil wir ausschließlich Produkte der Marke Porsche einsetzen werden."


Fotostrecke: DTM-Starterfeld 2024: Diese Teams sind die Kandidaten

Trotz verstrichenem Nennschluss: Comtoyou-Chance lebt

Inzwischen ist das Comtoyou-Team, das eine vierjährige Partnerschaft mit der britischen Sportwagenmarke eingegangen ist, der letzte DTM-Rettungsanker für Aston Martin Racing. Teamchef und Gründer Jean-Michel Baert war für Motorsport-Total.com zwar diesbezüglich telefonisch nicht zu erreichen, der ADAC steht aber in Kontakt mit der Truppe aus Frameries, deren Sitz nur wenige Autominuten vom BMW-Topteam WRT entfernt ist.

Auch wenn man sich für die DTM-Saison 2024 noch nicht eingeschrieben hat und die Frist bereits verstrichen ist, lebt die Hoffnung auf einen Einsatz weiter. Denn der ADAC möchte Teams auch nachträglich akzeptieren, sollten diese den Bedingungen entsprechen, wenn auch zu möglicherweise ungünstigeren finanziellen Konditionen.

Das Comtoyou-Team darf als durchaus DTM-tauglich eingeschätzt werden, denn es zählte in der Vergangenheit zu den stärksten TCR-Teams und machte auch im ersten GT3-Jahr mit dem Audi R8 LMS GT3 Evo II eine gute Figur.

Comtoyou

2023 stieg das belgische Comtoyou-Team mit dem Audi in den GT3-Sport ein Zoom

Laut Informationen von Motorsport-Total.com möchte man 2024 neben den zwei geplanten Autos in der DTM auch weiter in der GT-World-Challenge Europe an den Start gehen. Ob es mit dem DTM-Traum von Nicki Thiim nun endlich klappt, ist eine Frage der Finanzierung, die noch nicht endgültig gewährleistet sein dürfte.