Gass' Titelrezept: Steigerung und nur ein Gleis

Audis DTM-Leiter Dieter Gass jubelt über den vorzeitigen Titelgewinn und sieht in Mike Rockenfellers Langstreckenverzicht einen Grund für die makellose Form

(Motorsport-Total.com) - Am Ende war der Titel für Mike Rockenfeller nur eine Frage der Zeit. Abgesehen vom Saisonauftakt in Hockenheim war Mike Rockenfeller stets unter den Top 5 zu finden und damit der logische Meister der DTM-Saison 2013. In Zandvoort krönte sich der Audi-Pilot aus Neuwied bereits ein Rennen vor dem Saisonende. Nachdem man Bruno Spengler und BMW den Titel nur für ein Jahr ausgeliehen hat, kehrt der Pokal nun zurück nach Ingolstadt.

Titel-Bild zur News: Dieter Gass

Während des Rennens wirkte Dieter Gass noch nicht so entspannt... Zoom

"Absolut fantastisch", jubelt Audis DTM-Leiter Dieter Gass nach dem heutigen Coup seiner Mannschaft. "Als Team haben wir drei Audi unter den Top 4 und Mattias Ekström hat mit seiner Standard-Standard-Option-Strategie viel riskiert - sensationell." Doch das Rennergebnis ist für den Hersteller heute wohl nur zweitrangig. Im Mittelpunkt steht der Titel von Mike Rockenfeller, der am Anfang auf tönernen Füßen stand.

"Der gute Start war ein Schlüssel für Mike. Das hat er grenzwertig, aber legal erreicht. Die Reaktionszeit wird fast nicht messbar gewesen sein", schildert Gass die Schrecksekunde. Der Rest des Rennens glich beinahe einem Schaulaufen unter Wettkampfbedingungen. Rockenfeller musste zwar Augusto Farfus an der Spitze ziehen lassen, doch auch der zweite Platz reichte dem Deutschen. Ex-Champion Timo Scheider hielt ihm derweil bis zum Ende den Rücken frei und verhalf "Rocky" so, den Titel schon in den holländischen Dünen einzutüten.

Das wäre zu Beginn der Saison noch nicht in der Form möglich gewesen, glaubt Gass. "Wir waren im Winter hinten dran. Wir mussten an jedes Detail Hand anlegen und aus dem Reglement herausholen, was nur geht", schildert er. "Wir waren aber noch zurück mit der Entwicklung am Anfang der Saison und hatten nur wenige Autos vorne. Glücklicherweise war 'Rocky' ein Pilot davon." Doch im Laufe der Zeit konnte sich die Marke mit den vier Ringen steigern. "In der zweiten Saisonhälfte konnten wir ihm mit mehr Piloten helfen", nickt Gass.


Fotostrecke: DTM-Champion 2013: Mike Rockenfeller

Geholfen habe dem 29-Jährigen aber auch, dass er in dieser Saison nicht zweigleisig unterwegs war: "Ich denke, dass seine Konzentration auf die DTM und der Verzicht auf die Langstrecke ein Schlüssel war", so Gass. "Wir haben viele erstklassige Piloten gesehen, die nicht in Q2 kamen. Wenn man mehrere Sachen macht und dann am Wochenende nur wenig Zeit hat, dann wird es schwierig. Die Serie ist eng umkämpft." Das wird sie wohl auch in der kommenden Saison sein, wenn Audi den Titel verteidigen will.