• 13.07.2013 18:50

  • von Stefan Ziegler

Fünfmal Top 10 für Mercedes: "Dürfen niemanden abschreiben"

Die Ausgangslage ist sehr gut, doch Mercedes zeigt sich vorsichtig: Mit fünf Autos in den Top 10 ist man jedoch prima für das Norisring-Rennen gerüstet

(Motorsport-Total.com) - "Im ersten Moment wusste ich gar nicht, was ich sagen sollte. Jetzt konzentriere ich mich darauf, einen guten Start hinzulegen. Und hoffentlich geht es morgen dann genauso weiter." Das sind die Worte von Robert Wickens, der in der Qualifikation am Norisring zum ersten Mal eine Pole-Position in der DTM herausgefahren hat. Damit steht Mercedes beim fünften Saisonrennen ganz vorn.

Titel-Bild zur News: Robert Wickens

Schnellster zwischen den Mauern am Norisring: Robert Wickens holte die Pole Zoom

Und nicht nur das: Neben Wickens fuhren noch vier weitere Mercedes-Piloten in die Top 10, um das gute Mannschaftsergebnis abzurunden. Einzig Roberto Merhi patzte: Er kam nicht über den 21. und damit vorletzten Startplatz hinaus. Was die Freude bei den Stuttgartern aber nur bedingt trüben kann: "Das war heute ein perfekter Tag für uns", sagt Mercedes-Sportchef Toto Wolff nach dem Qualifying.

"Unsere Strategie, jungen Fahrern eine Chance zu geben, zahlt sich im Verlauf der Saison immer mehr aus. Bei Robert scheint der Knoten nun geplatzt zu sein. Wir wussten schon immer, dass er den Speed hat, aber jetzt setzt er diesen auch in Top-Platzierungen um", meint Wolff und merkt an: "Obwohl es hier am Norisring immer sehr eng zugeht, bin ich mit dem Qualifying-Samstag heute sehr zufrieden."

Wickens will nun auch aufs Podest

Doch Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. "Wir müssen im Rennen auf der Hut sein", sagt der Mercedes-Sportchef. Er erklärt: "Unser Auto war heute schnell, aber morgen kommt es auch auf die Pace auf Longruns sowie die richtige Strategie und die Nutzung des DRS an. Wir dürfen niemanden abschreiben, schon gar nicht so starke Gegner wie Audi und BMW." Doch Wickens ist zuversichtlich.

Gary Paffett

Gary Paffett nimmt am Norisring ebenfalls einen Platz auf dem Treppchen ins Visier Zoom

Der junge Kanadier hat sich ein klares Ziel gesetzt: "Wenn man von der Pole-Position startet, möchte man natürlich auch auf dem Podest stehen." Dort will auch Gary Paffet vorstellig werden, der sich am Samstag noch mit Platz drei begnügen musste. "Ein gutes Ergebnis für mich", meint er. "Die Abstände sind auf dem Norisring immer sehr eng und man muss seine Runde perfekt hinbekommen, um vorn zu stehen."

"Mit Blick auf die Strategie, die Reifen und DRS ist im Rennen noch alles möglich. Wir haben ein starkes Auto und hoffentlich können wir morgen erneut um den Sieg mitkämpfen", sagt der frühere DTM-Champion. Vielleicht mischt sich ja auch Pascal Wehrlein in den Kampf um die vorderen Ränge ein. Der deutsche Jungstar klassierte sich im Qualifying auf dem Norisring auf dem starken fünften Platz.

Vietoris hadert mit Getriebedefekt

"Alles in allem war es ein gutes Qualifying für mich. Der fünfte Platz ist wahrscheinlich mehr, als man hätte erwarten können. Daher bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Auch wenn es natürlich schade ist, dass ich den Einzug in den letzten Qualifikations-Abschnitt denkbar knapp verpasst habe. Wie auch immer, von diesem Startplatz aus ist morgen einiges möglich", erklärt der Mercedes-Pilot.

Auch sein Markenkollege Daniel Juncadella zeigt sich positiv überrascht: "Um ehrlich zu sein, hätte ich nach dem Freien Training nicht erwartet, so gut abzuschneiden", sagt er nach Position sieben. "Umso zufriedener bin ich mit dem Ergebnis. Leider habe ich mich in den ersten zwei Runden des dritten Qualifikations-Abschnittes verbremst, sodass die Reifen in Folge dessen nicht mehr im besten Zustand waren."


Fotos: DTM auf dem Norisring


"Auf dieser Strecke braucht man auch das nötige Quäntchen Glück, wenn die Abstände zwischen den Fahrern so eng sind. Aber wie gesagt, ich bin mit Startplatz sieben sehr zufrieden und äußerst zuversichtlich, was das morgige Rennen angeht. Denn meine Rennpace war bisher immer gut", meint der Spanier. Etwas zerknirscht gibt sich dagegen Christian Vietoris, der als Zehnter die Top 10 abrundet.

"Unterm Strich ist das Ergebnis ganz okay. In befand mich immer unter den Top 4, aber in Q3 konnte ich nicht mehr richtig herunterschalten und verlor dadurch viel Zeit im dritten Sektor." Damit war die Chance auf Q4 dahin. Vietoris weiter: "Das Problem mit dem Getriebe bekommen wir bis morgen in den Griff und dann werden wir sehen, was im Rennen noch möglich ist. Unser Speed stimmt mich zuversichtlich."