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Formel-E-Launch vor DTM-Finale: Ablenkung im Titelkampf?

HWA hat in der DTM-Finalwoche sein Formel-E-Team präsentiert und darauf seit Monaten hingearbeitet, Problem für den Titelkampf sei das aber keines

(Motorsport-Total.com) - Das HWA-Mercedes-Team kann beim DTM-Saisonfinale am kommenden Wochenende in Hockenheim sowohl mit Paul di Resta als auch mit Gary Paffett den Titel gewinnen. Mit Rene Rast gibt es jedoch noch einen letzten verbliebenen Gegner aus dem Audi-Camp. Umso wichtiger ist in den Tagen und Wochen der Vorbereitung ein klarer Fokus auf das große Ziel der Saison 2018.

Titel-Bild zur News: HWA Racelab in Affalterbach

HWA hat in Affalterbach eine komplette Werkshalle für die DTM aufgebaut Zoom

Doch vier Tage vor dem Trainingsauftakt in Hockenheim präsentierte HWA am Unternehmenssitz in Affalterbach das neue HWA-Racelab-Team, das in der am 15. Dezember beginnenden Saison 2018/19 in der Formel E an den Start gehen wird. Eine Doppelbelastung nicht nur für Paffett, der als Fahrer für HWA Racelab bereits bestätigt wurde. Sondern auch für Teamchef Ulrich Fritz und einige andere HWA-Mitarbeiter, die in beide Projekte involviert sind.

Eine Herausforderung für Paffett und HWA, aber nicht zwangsläufig ein Problem: "Alle sind sehr fokussiert auf Hockenheim", sagt der 37-jährige Meisterschaftsanwärter im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "Am Montagmorgen können wir anfangen, über die Formel E nachzudenken. Aber jetzt liegt unser Fokus ganz klar auf der DTM und auf dem Finale in Hockenheim."

Die Präsentation am Montag war per se wohl kein großes Problem für Paffett, Fritz und Co. Die bereits seit März andauernde Intensivvorbereitung auf die Formel E verschlingt schon eher Ressourcen. Fünf Mitarbeiter beschäftigen sich nur mit dem Thema. Insgesamt beschäftigt HWA 300 Mitarbeiter am Standort Affalterbach. Nicht ausschließlich, aber zu einem großen Teil für die DTM.

"Für uns war von Anfang an klar, dass wir uns so aufstellen müssen, dass wir uns auf der einen Seite gut auf die Formel E vorbereiten, aber natürlich auch die DTM nicht drunter leiden lassen", erklärt Fritz. "Man muss das Kompromisse eingehen, aber ich glaube, wir haben das ganz gut gelöst. Da gibt's nicht allzu viele Dinge, unter denen das eine oder das andere Projekt leiden könnte."

"Das passt schon", verneint auch Paffett die Frage, ob die Vorbereitung auf die Formel E den Fokus auf das DTM-Finale beeinträchtigen könnte. "Ich bin schon seit Monaten in das Formel-E-Projekt involviert. Zwischen den letzten zwei, drei DTM-Rennen bin ich jeweils nach Frankreich geflogen, um das Formel-E-Auto zu testen. Ich habe in der Woche vor Spielberg getestet, in der Woche danach. Ich stecke da schon in der ganzen zweiten Saisonhälfte der DTM mittendrin."


Fotostrecke: Im Rückspiegel: Gary Paffetts DTM-Saison 2018

"Es lenkt mich aber nicht ab", unterstreicht er. "Dass ich Formel E fahren könnte, darüber spekulieren die Medien schon lange. Das ist keine Riesenüberraschung mehr. Jetzt ist es offiziell, und für mich ist es toll, dass es raus ist. Denn nach dem Launch hört das Gerede darüber hoffentlich auf und ich kann mich mehr auf die DTM konzentrieren. Ich habe ein gutes Gefühl für das Wochenende. Ich glaube nicht, dass uns das abgelenkt hat."

Am Sonntagabend endet dann die HWA-Mercedes-Ära in der DTM. Bereits tags darauf geht's weiter mit der neuen Ära Formel E: "Wir fliegen am Montag nach Valencia. Ich werde dort testen", sagt Paffett. Denn dort stehen ab Dienstag drei offizielle Testtage (mit einem dazwischen geplanten Ruhetag am Donnerstag) auf dem Programm.

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