Farfus und Werner: Mit der "Wunderwaffe" aufs Podest

Augusto Farfus und Dirk Werner könnten nach ihrem Doppelerfolg die ganze Welt umarmen: DRS gut, Option-Reifen gut, Strategie gut, Auto gut, alles gut...

(Motorsport-Total.com) - Keine Scheider-Show, kein Spengler-Sieg, keine Paffett-Perfektion - der Saisonauftakt in Hockenheim waren reine Farfus-Festspiele. Doch eigentlich könnte man noch ein weiteres Wort hinzufügen: Werner-Wahnsinn. Doch Schluss mit den Alliterationen, für BMW hätte das Ergebnis wohl nicht kurioser und besser ausfallen können, angesichts der Tatsache, dass Augusto Farfus und Dirk Werner das Feld aus der ersten und letzten Startreihe in die Zange genommen haben. "Ja, Wahnsinn! Von ganz vorne und ganz hinten auf eins und zwei ist der Oberhammer", jubelt BMW-Motorsportchef Jens Marquardt überschwänglich.

Titel-Bild zur News: Augusto Farfus, Jens Marquardt

Bei Augusto Farfus und Jens Marquardt könnte die Welt nicht besser sein Zoom

"Ich bin so stolz. Das war eine Topleistung", lobt er seine beiden Piloten. "Ich muss wirklich sagen, der Dirk ist so ein super Rennen gefahren. Augusto war im letzten Rennen super unterwegs gewesen - und hat im ersten gleich wieder angeknüpft." Der kann sein Glück derweil kaum fassen: "Wir haben einen unglaublichen Job gemacht. Man weiß nie, ob ein Sieg möglich ist oder nicht. Die Strategie war umwerfend, der erste Boxenstopp blitzschnell. Mein Speed war auch auf den härteren Reifen gut", so die erste Analyse des Brasilianers.

"Das war klasse, so in die Saison zu starten", kommt er aus der Freude gar nicht mehr heraus. "Es war super viel Spaß. DRS und Option-Reifen haben so viel Action gebracht, das war so interessant." Doch wie war es eigentlich, das erste Mal mit den beiden Hilfsmitteln zurechtkommen zu müssen? "Wir haben DRS zum ersten Mal probiert und ich wusste nie genau, gegen wen ich wirkliche kämpfe. Das habe ich dann immer im Funk gefragt", erklärt der BMW-Pilot den fehlenden Überblick.

Werner: DRS heute "Gold wert"

Doch das stört ihn nur am Rande: "Das war eines der spannendsten Rennen, die ich je gefahren bin, auch wenn es schon etwas verwirrend ist. Es hat gezeigt, was die DTM kann." Was es gezeigt hat, ist, dass man auch von hinten noch nach vorne fahren kann. Dirk Werner hat gezeigt, wie es geht: Der Deutsche war nach dem Qualifying Letzter! Einen Tag später feiert er auf dem Podium. "Unglaubliches Rennen", jubelt er.

"Ich hab es am Anfang nicht wirklich für möglich gehalten, dass es geht. Aber die Strategie war einfach der Wahnsinn", schildert er sein Rennen. "Im Mittelstint konnte ich so schnell fahren, so pushen, so viele Autos überholen - ich denke man konnte wirklich sehen, dass die Option-Reifen und das DRS zu vielen Überholmanövern führen. Für mich war das heute Gold wert", freut sich Werner über die neuen Überholhilfen, die ihm das Leben heute erleichtert haben. "Gäbe es ein Geheimnis, ich wüsste gar nicht, ob ich es verraten würde. Ich konnte mit dem Auto alles anstellen, was ich wollte."


Fotos: DTM in Hockenheim


Dabei sah es nach dem gestrigen Qualifying natürlich gar nicht so gut aus: "Ich wusste gestern gar nicht, ob ich überhaupt auf die Rennstrecke kommen sollte", erzählt der Deutsche. "Ich habe mich im Bett fünfmal umgedreht und überlegt, ob ich kommen sollte. Heute gehe ich vielleicht gar nicht ins Bett. Toll zu sehen, dass man eine Wende wie diese schaffen kann." Stellt sich Werner da schon auf einen langen Partyabend ein? Dann könnte er ja sicher Augusto Farfus mitnehmen, doch der winkt ab: "Ich bin kein Partytyp, ich genieße heute Abend ein schönes Essen mit meiner Familie."

Weiter blicken als auf den heutigen Abend möchte der neue Meisterschaftsführende aber nicht: "Auf Meisterschaftspunkte schaue ich am Ende", so Farfus. "Ich will jedes Rennen optimal fahren und meine Fehler minimieren. Mal sehen, wie in Brands Hatch das Wetter ist und ob ich wieder viele Zähler für die Meisterschaft sammeln kann. Dort könnte die Kombination von DRS und Option-Reifen etwas bringen."

Dass es auf der englischen Traditionsstrecke genauso gut läuft wie in Hockenheim, darauf will sich BMW nicht automatisch einlassen. "Wenn man sich das Rennen anschaut, was da alles nach vorn und nach hinten ging, ich glaube da werden wir neun Rennen lang überhaupt keinen Favoriten haben", analysiert Marquardt. Doch Werner möchte sich im Gegensatz zu seinem Motorsportchef schon ein wenig aus dem Fenster lehnen: "Das Auto ist wie im letzten Jahr eine Wunderwaffe. Es ist der Wahnsinn."

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