Fährt Aston-Martin-Werksfahrer Thiim gegen eigene Marke? Wie es dazu kam

Aston-Martin-Werksfahrer Nicki Thiim würde 2024 im Lamborghini bei einem DTM-Einstieg von Comtoyou gegen die eigene Marke fahren: Wieso er dort nicht landete

(Motorsport-Total.com) - Sollte es dem Comtoyou-Team tatsächlich gelingen, mit dem Aston Martin Vantage in die DTM einzusteigen, käme es zur kuriosen Situation, dass Aston-Martin-Werksfahrer Nicki Thiim gegen die eigene Marke antreten würde. Denn der Däne wurde dank der Freigabe durch seinen Arbeitgeber am 20. Dezember 2023 vom Lamborghini-Topteam SSR Performance als DTM-Pilot präsentiert.

Titel-Bild zur News: Nicki Thiim

Aston-Martin-Werksfahrer Thiim wird 2024 in der DTM im SSR-Lamborghini sitzen Zoom

Aber wie kam es dazu? "Ich kenne Nicki aus der Vergangenheit persönlich - und es wäre natürlich ein Traum gewesen, in der DTM wieder mit ihm zu arbeiten", sagt Comtoyou-Teammanager Francois Verbist im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Aber unser Wunsch einzusteigen und seine Anfrage, zu einer anderen Marke zu gehen, lagen zu knapp beisammen. Das durfte er sich nicht entgegen lassen."

Der Belgier, der in seiner Zeit beim Ex-Audi-Team WRT mit Thiim zusammenarbeitete, stellt damit klar: Die Pläne seines Teams waren noch nicht fortgeschritten genug, als Thiim die Entscheidung traf, es 2024 mit einer anderen Marke in der DTM zu versuchen.

Comtoyou-Teammanager hat Verständnis für Thiim

Zu diesem Zeitpunkt sah es nicht nach einem Aston-Martin-Einstieg in der DTM-Saison 2024 aus: Pläne von Teams wie der Porsche-Truppe Allied Racing waren bereits davor gescheitert.

"Es ist schade, aber so ist es eben", sagt Verbist über die Tatsache, dass Thiim 2024 definitiv nicht bei seinem Team in der DTM an den Start gehen wird. "Für dieses Jahr hätten wir diesbezüglich nichts machen können", weiß er. "Natürlich wäre es schön gewesen, wenn Nicki in einem Aston gefahren wäre, aber ich verstehe seine Position komplett, dass er wegen des Timings diese Sache verfolgt hat."

Laut Verbist konkretisierte sich "das Interesse von Fahrern und Kunden deutlich nach dem Entschluss" Thiims, zu SSR zu wechseln. Und zwar erst "Anfang Januar", geht er ins Detail. "Die Diskussion über seine Teilnahme an der DTM fand jedoch schon viel früher statt."

Wie man Thiim theoretisch hätte kriegen können

Da das Team schon Ende 2023 lose Gedanken hatte, in der DTM an den Start zu gehen, "hätten wir etwas pokern können", gibt Verbist zu. Sprich: Man setzt auf Thiim und hofft, dass die Finanzierung schon irgendwie klappt. "Aber so sind wir nicht", sagt der Comtoyou-Teammanager. "Wir beginnen die Gespräche erst, wenn es etwas klarer ist."

Man darf nun gespannt sein, ob Verbists Wunsch in Erfüllung geht, in Zukunft bei Comtoyou wieder mit Thiim zusammenzuarbeiten. Zunächst gilt es aber, das Paket für die DTM-Saison 2024 zu finalisieren. "Wir sind ein professionelles Team, und wir wollen die Dinge richtig machen", sagt der 40-Jährige.


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"Vielleicht gibt es für uns eine langfristige Zukunft in der DTM, aber um mit dem Projekt zu beginnen, brauchen wir Partner", stellt Verbist klar, dass am Ende die Finanzierung den Ausschlag geben wird.