• 29.07.2007 18:09

  • von Weddige/Stracke

Ekström: "Das haben wir von Mercedes gelernt"

Als Reaktion auf die heftigen Vorwürfe von Mercedes schießt Mattias Ekström zurück: "Mercedes sollte sich an die eigene Nase fassen"

(Motorsport-Total.com) - Das Rennen in Zandvoort sorgt auch im Nachhinein für hitzige Diskussionen. Mercedes übte vor allem harsche Kritik an der Fahrweise der Audi-Piloten. Sie konnten nicht akzeptieren, dass Bernd Schneider nach einem Kontakt mit Tom Kristensen keine Chance auf Punkte mehr hatte und dass Bruno Spengler erst von Christian Abt und dann von Timo Scheider angerempelt wurde. Spengler wetterte über das "unfaire Verhalten" der Audianer, die alles versucht hätten, damit er nicht auf Podium kommt, Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug erklärte, die Aktionen seien "nicht mehr im Limit gewesen. Wir können verlieren, aber nicht unter solchen Bedingungen."

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström

Mattias Ekström lässt die Vorwürfe gegen sein Team nicht gelten und kontert

Herbe Vorwürfe, die Mattias Ekström so nicht auf sich und Audi sitzen lassen will. Der Schwede liegt dank des Rennergebnisses weiter in Führung der Gesamtwertung, acht Zähler hat er Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Martin Tomczyk, zwölf auf Spengler.#w1#

"Sie haben dasselbe gemacht"

"Ich glaube, Mercedes sollte sich an die eigene Nase fassen", sagte er danach zu 'Motorsport-Total.com'. "Wenn es in der Vergangenheit hart auf hart kam, haben sie dasselbe gemacht. Also würde ich nicht sagen, dass einer besser ist als der andere. Wir wissen alle, was es bedeutet, in der DTM zu gewinnen. Das haben wir von ihnen gelernt."

Mercedes sollte nicht mit zweierlei Maß messen, forderte Ekström: "Ich weiß noch genau, wie es mir in der Saison 2005/06 erging, aber das haben sie wohl vergessen. Ich brauche da nicht mehr dazu sagen, sie wissen genau, was ich meine. Sie wissen, wie es ist, am Limit zu fahren."

Die Manöver auf der Strecke waren für den Schweden in Ordnung: "Ich nenne so etwas nicht unfair. Es gehört zum Sport dazu", so Ekström. "Ich denke, das macht die DTM wirklich aus - harter Kampf bis zuletzt. Es wird nicht von uns erwartet, dass wir nette Jungs und Mädels sind, die ohne Kontakt und wie kleine Madonnas fahren. Das ist nichts für mich, und wenn sie das so wollen, sollen sie sich auch so verhalten. Aber dies ist nicht der Fall."

"Es wird nicht von uns erwartet, dass wir nette Jungs und Mädels sind, die ohne Kontakt und wie kleine Madonnas fahren." Mattias Ekström

"Ich weiß, was es für Timo bedeutet"

Aus seiner Sicht sei es ein faires Rennen gewesen, auch wenn er selbst ganz schön heftig fighten musste: "Als ich mich mit den alten Autos herumschlagen musste, die auf einer anderen Strategie unterwegs waren. Sie haben um ihr Leben gekämpft, um mich nicht vorbei zu lassen. Das mag ich überhaupt nicht. Aber die Jungs, mit denen ich um die Position gekämpft habe, waren sehr fair."

Nicht mehr groß gekämpft hatte am Ende sein Teamkollege Timo Scheider. Der hätte seinen ersten DTM-Podestplatz holen können, überließ seinen dritten Platz dann aber Ekström. "Dass Timo mir den Platz überlassen hat, war sehr nett", so der Schwede. "Ich weiß sehr wohl, was das für ihn bedeutet hat, denn er war für mich einer der schnellsten Fahrer des Wochenendes."