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Ein Punkt, der gleich zehn Kilo mehr bedeutet
Durch den Ausfall von Oliver Jarvis bekam Maro Engel einen Punkt mehr - Für die Mercedes-Jahreswagen hat das allerdings "gewichtige" Folgen
(Motorsport-Total.com) - Während sich Maro Engel über seinen siebten Platz und damit zwei Punkte freuen kann, trauert sein Mercedes-Jahreswagenpilot Jamie Green dem letzten Punkt hinterher, den er in der letzten Runde an Audi-Mann Tom Kristensen verlor. "Mit so einem Ergebnis habe ich vielleicht spekuliert. Das wir es erreicht haben, darüber sind wir superglücklich", strahlt Engel nach dem Rennen.

© xpb.cc
Jamie Green "schenkt" Tom Kristensen den letzten Punkt.
Dabei stand er in der Startaufstellung noch einen Platz hinter Green auf Rang elf. Gary Paffett sorgte jedoch - unfreiwillig - dafür, dass Engel an dem Briten vorbei kam. Green schildert gegenüber 'Motorsport-Total.com das Manöver aus seiner Sicht: "In Kurve drei lag ich hinter Gary. Er war innen und ich habe etwas früher als er gebremst, Engel war rechts und konnte außen an mir vorbei gehen. Vielleicht war ich zu vorsichtig, um eine Kollision mit Gary zu vermeiden." Green fürchtete dann zunächst, dass er durch Engel eingebremst werden könnte. Doch der Deutsche konnte sich eher absetzen.#w1#
"In den ersten Runden war das Griplevel sehr niedrig und es war ziemlich rutschig. Dann fand ich einen guten Rhythmus und war ähnlich schnell wie Maro", so Green. "Dann konnte er sich absetzen und ich bekam Probleme mit der Balance." Aber auch Engel machte sich das Leben auf der Strecke selbst schwer: "Die Rennpace ist leider eingebrochen, als mir diverse Teile gefehlt haben und das Auto übersteuert hat", erzählt der Deutsche gegenüber 'Motorsport-Total.com' - muss aber zugeben: "Ich hatte einen kleinen Ausritt in der vorletzten Kurve und da habe ich mir noch einen kleinen Teil vom Diffusor angeschlagen." Deswegen konnte später auch Prémat aufholen.
Doch Green musste sich nicht nur mit seinem eigenen Auto herumschlagen, sondern auch mit seinem Markenkollegen Ralf Schumacher. Green kam nach seinem zweiten Boxenstopp neben Schumacher wieder auf die Strecke. "In der nächsten Kurve war ich außen und rechnete damit, meine Position zu verlieren", beschreibt der Mercedes-Jahreswagen-Pilot die Situation. "Doch dann schien Ralf mich rauszudrücken, was mich wirklich überraschte." Green blieb nichts anderes übrig, als durch den Kies auszuweichen. Kaum auf der Strecke zurück, hatte er Kristensen hinter sich: "Das war der nächste Schock, dass ich auf einmal gegen ihn fahren musste."
Durch den Ausfall von Oliver Jarvis und den Unfall von Alexandre Prémat und Mike Rockenfeller rutschte Green auf den achten Rang vor, den verlor er jedoch am Schluss noch an Kristensen. Denn Green war seiner Zeit voraus und wähnte sich schon in der letzten Runde. "Als ich über den Zielstrich fuhr, war dort keine Flagge", erzählt er immer noch etwas verzweifelt. Da er zuvor schon langsamer gefahren war, konnte ihn Kristensen Anfang der letzten Runde überholen.
Engel machte durch die Turbulenzen in der Schlussphase einen weiteren Platz gut und beendete das Rennen als Siebter - und damit bester Jahreswagenpilot. Und das hat "gewichtige" Folgen: "Durch Jarvis' Ausfall haben wir zwar einen Punkt mehr, aber auch zehn Kilo mehr", lacht Engel.
Denn wenn Jarvis nicht ausgeschieden wäre, wären die Audis die besseren Jahreswagen gewesen, die 2008er-Mercedes hätten am Nürburgring fünf Kilo ausladen dürfen. So aber müssen sie zuladen und wiegen in der Eifel 1.035 Kilogramm statt 1.025 Kilogramm. Die Audis sind dafür jetzt diejenigen, die ausladen dürfen.

