DTM-Test Spielberg: Bestzeit und Crash bei BMW-Team Schubert
Licht und Schatten beim Schubert-Team: Was bei Marco Wittmanns erneutem Crash passierte, wer für Grasser fuhr und welche Marke am Ende des Feldes landete
(Motorsport-Total.com) - Trotz des Hochwassers in Österreich und des schlechten Wetters der vergangenen Tage konnte der private DTM-Test am Dienstag auf dem Red-Bull-Ring ohne gröbere Probleme durchgeführt werden. Mit dabei waren neben einigen ADAC-GT-Masters-Fahrern auch zwölf DTM-Piloten, die sich bei niedrigen Temperaturen zwischen 7 und 15 Grad und bewölktem Himmel auf das in einer Woche steigende vorletzte Saison-Wochenende vorbereiteten.
© Motorsport Network
Der beschädigte BMW von Marco Wittmann wird abtransportiert Zoom
Am Morgen war der Kurs noch feucht, doch schon vor der Mittagspause wurden Slicks aufgezogen. Im Mittelpunkt der Ereignisse stand das in Spielberg von vielen favorisierte BMW-Team Schubert: Während Sheldon van der Linde in 1:27.929 Bestzeit fuhr und damit weniger als drei Zehntel auf Rene Rasts Pole-Zeit aus dem Vorjahr (1:27.671) verlor, crashte Marco Wittmann in der Zielkurve.
Der Schubert-BMW-Pilot, dessen Bolide erst am Sachsenring beim Crash mit Jordan Pepper und Rast schwer beschädigt wurde, landete kurz vor 15 Uhr in der Zielkurve im Reifenstapel und wurde mit dem Kran auf die Ladefläche des Abschleppwagens gehoben.
Was bei Wittmanns Crash passierte
Vor allem vorne links wurde beim Unfall, der am Ende der Runde aus der Box passierte, einiges beschädigt. Zudem fehlte - wie Augenzeugen berichten - der linke Vorderreifen auf der Felge, was auf einen Reifenschaden hindeuten könnte. Was der tatsächliche Grund für den Unfall von Pechvogel Wittmann war, ist allerdings nicht bekannt - eine Antwort des Schubert-Teams steht bislang aus.
Der zweimalige DTM-Champion blieb jedenfalls unverletzt, er ging mit der "Green Machine" rund eineinhalb Stunden später sogar wieder auf die Strecke und fuhr sogar noch 16 Runden, in denen er seine Zeit verbesserte. Abgesehen davon gab es nur eine weitere Unterbrechung: Gegen zehn Uhr vormittags - also nach eineinhalb Stunden - wurden die Poller, die die Tracklimits anzeigen, neu aufgestellt.
© Lucas Pripfl/Red Bull Ring
Nach dem Dauerregen fanden die Teams in Spielberg brauchbare Bedingungen vor Zoom
Während Sheldon van der Linde kurz vor 16 Uhr in der vierten fliegenden Runde eines Sieben-Runden-Stints die Tages-Bestzeit fuhr, war Manthey-EMA-Porsche-Pilot Ayhancan Güven mit seiner Vormittags-Bestzeit von 1:28.852 um fast eine Sekunde langsamer gewesen.
Perera-Test als Hinweis auf nächsten Grasser-Einsatz
Wie das Tages-Klassement aussieht? Zweiter hinter Sheldon van der Linde wurde mit Thierry Vermeulen (+0,318) der einzige Emil-Frey-Ferrari-Pilot, auf Platz drei landete Schubert-BMW-Pilot Rast (+0,348).
Auf den Plätzen vier und fünf reihten sich die beiden Grasser-Lamborghini-Piloten Franck Perera (+0,350) und Luca Engstler (+0,361) ein, was darauf hindeutet, dass der Franzose auch in Spielberg Christian Engelhart ersetzt. Sechster war trotz seines Unfalls der dritte Schubert-BMW-Pilot Wittmann (+0,414).
Die Manthey-EMA-Piloten Güven (+0,478) und Thomas Preining (0,502) reihten sich auf den Plätzen sieben und acht ein - der Türke war mit 147 Runden der fleißigste DTM-Fahrer des Tages.
Mit welchen Aussichten Titelverteidiger Preining, dem in der Meisterschaft auf Platz fünf 51 Punkte fehlen, auf sein Heimspiel blickt? "Im Nassen sind wir am Red-Bull-Ring gut aufgestellt", sagt der "Grello"-Pilot. "Im Trockenen ist es für uns immer eine Wundertüte. Im Qualifying liegen hier alle sehr eng beisammen, da macht ein Zehntel drei, vier Startreihen aus."
Mercedes-AMG-Piloten geschlossen am Ende des Feldes
Auf den Plätzen neun bis zwölf folgten geschlossen die Mercedes-AMG-Piloten Arjun Maini (+0,697), Lucas Auer (+0,876), Maro Engel (+0,961) und Luca Stolz (+1,081), wodurch diese am Ende des DTM-Feldes rangierten. Über Spritmengen und Einstellungen ist allerdings nichts bekannt, weshalb man das nicht überbewerten sollte.
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Engel, der in der Meisterschaft auf Platz drei liegt, testete übrigens in Abwesenheit seiner Titelrivalen Kelvin van der Linde und Mirko Bortolotti. Der SSR-Lamborghini-Pilot hatte als einziger DTM-Fahrer eine private Testgelegenheit am 27. August auf dem Red-Bull-Ring genutzt, während die Abt-Truppe von DTM-Leader van der Linde trotz der traditionellen Audi-Schwäche auf einen Spielberg-Test verzichtet.
Engel: "Red-Bull-Ring war in der Vergangenheit nicht einfach"
Engel zeigte sich jedenfalls erfreut darüber, dass die Bedingungen beim Test besser waren als an den vergangenen Tagen, zumal die niedrigen Temperaturen für eine Qualifying-Simulation durchaus nützlich waren. "Wir können unser Programm abspulen und haben auch einiges probiert", sagt der Routinier, der weiß, dass der wenig Grip bietende Asphalt auch für den Mercedes-AMG GT3 nicht ganz optimal ist.
"Der Red-Bull-Ring war in der Vergangenheit nicht so einfach für uns, insofern wollen wir das eine oder andere Zehntel rauskitzeln und das Set-up verfeinern. Bis zum Finale steht noch jede Menge Racing bevor, natürlich wollen wir unsere Chancen suchen, um vielleicht noch vorbeizukommen", sagt er.
Ergebnis des DTM-Tests in Spielberg:
1. Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) 1:27.929 (113 Rd.)
2. Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) 1:28.247 (121)
3. Rene Rast (Schubert-BMW) 1:28.277 (124)
4. Franck Perera (Grasser-Lamborghini) 1:28.279 (141)
5. Luca Engstler (Grasser-Lamborghini) 1:28.290 (124)
6. Marco Wittmann (Schubert-BMW) 1:28.343 (108)
7. Ayhancan Güven (Manthey-EMA-Porsche) 1:28.407 (147)
8. Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche) 1:28.431 (141)
9. Arjun Maini (HRT-Mercedes) 1:28.626 (92)
10. Lucas Auer (Winward-Mercedes) 1:28.805 (96)
11. Maro Engel (Winward-Mercedes) 1:28.890 (135)
12. Luca Stolz (HRT-Mercedes) 1:29.010 (91)
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