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DTM-Rentner Abt: Von Langeweile keine Spur
Auch nach seiner DTM-Karriere hat Christian Abt alle Hände voll zu tun: Er entwickelt ein GT-Auto, kümmert sich um Nachwuchspiloten und will in die Politik
(Motorsport-Total.com) - Dass Motorsport-Rentner alles andere tun als zu Hause gemütlich auf dem Sofa zu sitzen, sieht man schon am Beispiel von Michael Schumacher. Christian Abt allerdings scheint einen noch viel volleren Terminkalender zu haben als der Rekordweltmeister. Von Langeweile ist bei dem 40-Jährigen nichts zu spüren. Seit er Mitte Oktober in Hockenheim sein letztes DTM-Rennen bestritten hat, war er dauernd auf Achse.

© xpb.cc
Christian Abt hat auch als DTM-"Rentner" einen vollen Terminkalender
"Also zunächst war ich mal für eine Woche in der Wüste von Tunesien. Da habe ich mich als Rallye-Fahrer versucht. Dann habe ich mich mit dem Thema GT-Rennen beschäftigt, bin mit einem Aston Martin auf dem Nürburgring gefahren und habe mir vorgenommen, für die GT-Europa- und Weltmeisterschaft ein gutes Auto zu entwickeln", schilderte Abt in der 'Allgäuer Zeitung'. "Außerdem war ich für Audi eine Woche in Spanien, um mit Talenten zu arbeiten, die demnächst in der DTM fahren sollen. Das alles werde ich 2008 fortführen. Dazu will ich im Mai das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring fahren und mich um meinen Neffen Daniel kümmern, der heuer seine erste Rennserie im ADAC Masters bestreitet."#w1#
Bei der diesjährigen Rallye Dakar, die übermorgen in Lissabon startet, wird Abt noch nicht dabei sein. Er hatte mit dem VW Race Touareg aber so viel Spaß, dass er ein künftiges Engagement nicht ausschließt. Momentan hat das GT-Projekt für ihn aber Priorität. Schließlich habe er schon viel gewonnen, aber noch keine Europa- oder Weltmeisterschaft.
"Die Chance würde sich in der GT-Serie, wo auch Rennen in Amerika gefahren werden, bieten", sagte er. "Wobei ich noch nicht weiß, ob ich selber fahren werde. Da werde ich mich wohl erst Ende des Jahres entscheiden. Ich will aber 2008 definitiv ein Auto entwickeln, einen Audi oder Lamborghini, das dann 2009 konkurrenzfähig ist."
Spaß an der Arbeit mit dem Nachwuchs
Der DTM wird der Allgäuer übrigens auch weiter erhalten bleiben. Sein Rennfahrervertrag bei Audi, der am 31. Dezember ausgelaufen ist, wird als eine Art Beratervertrag fortgeführt. Und so kümmert er sich nicht nur um seinen Neffen Daniel, sondern auch um den Rennnachwuchs der Ingolstädter. Denn es mache ihm Spaß, seine Erfahrungen weiterzugeben.
"Es ist einfach interessant zu beobachten, was Leute, die 20 Jahre jünger sind als du, aus dem machen, was du ihnen aus deinem eigenen Gelernten weitergibst", erklärte Abt. "Während der Woche in Spanien mit den vier Mädels und den drei Jungs hat man schon gesehen, dass da Riesentalente dabei sind."
Auch als Stadtrat Engagement für die Jugend
Abseits der Rennstrecke kümmert sich Abt weiter um den Technikbereich des Familienunternehmen Abt Sportsline. Und als ob das alles noch nicht reicht, liebäugelt er jetzt sogar mit einem politischen Amt. Bei der Stadtratswahl in seiner Heimat Kempten kandidiert er im Frühjahr für die CSU - übrigens auch eine "Familientradition". Sein verstorbener Vater Johann Abt war schon im Stadtrat, Bruder Hans-Jürgen hat ebenfalls bereits kandidiert.
Seine Heimat Kempten habe ihm viel gegeben, jetzt wolle er etwas zurückgeben. Sollte er in den Stadtrat gewählt werden, wolle er sich vor allem um junge Menschen kümmern, erklärte er: "In erster Linie um solche, die nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Ich stelle mir vor, die Philosophie unserer Firma in Kempten weiter zu verbreiten und Jugendlichen eine gute Ausbildung in modernen Betrieben zu vermitteln. Wir stellen zum Beispiel auch Lehrlinge ohne Hauptschulabschluss ein, wenn wir sie uns vorher angeschaut haben und ihnen die Chance gegeben haben, sich bei uns zu bewähren." Denn es komme nicht immer nur auf die Noten an.

