DTM-Rennen Nürburgring 2: Erster Sieg für Stolz, Titelkandidaten crashen!

HRT-Mercedes-Pilot Luca Stolz holt am Nürburgring seinen DTM-Premierensieg, die Titelkandidaten Rene Rast und Mirko Bortolotti schieden nach Kollisionen aus

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Thriller am Samstag erlebten die Fans am Sonntag auf den Nürburgring erneut ein turbulentes Rennen: Nach einer Safety-Car-Phase, die von der Kollision von Abt-Audi-Pilot Rene Rast und David Schumacher ausgelöst wurde, setzte sich mit HRT-Mercedes-Pilot Luca Stolz der Mann mit der besten Boxencrew durch.

Titel-Bild zur News: Luca Stolz

Zweiter AMG-Saisonsieg, erster DTM-Sieg für Luca Stolz auf dem Nürburgring Zoom

Der erfahrene Rookie, der nur von Platz sieben ins Rennen gegangen war, lag nach dem Stopp in der Safety-Car-Phase schon direkt hinter Pole-Setter Sheldon van der Linde.

Als der Schubert-BMW-Pilot den Restart komplett verpatzte und ans Ende der Punkteränge zurückfiel, war der Weg für Stolz frei. Auf den Plätzen zwei und drei landeten SSR-Porsche-Pilot Dennis Olsen und Winward-Mercedes-Fahrer Lucas Auer, der dadurch in der Meisterschaft Boden gutmacht.

Die Aufreger des Rennens waren aber die Kollisionen, in welche die Titelkandidaten verwickelt waren: Bereits in der vierten Runde beförderte Auers Winward-Teamkollege Schumacher in der Zielkurve Rast ins Kiesbett, wodurch der Abt-Audi-Pilot nach Platz neun am Vortag einen weiteren Rückschlag erlebte.

Mirko Bortolotti kollidiert mit Kelvin van der Linde

Drei Runden vor Schluss riskierte auch Grasser-Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti einen Überholversuch gegen den auf Platz vier liegenden Abt-Audi-Piloten Kelvin van der Linde. Es kam zur Berührung - und der linke Hinterreifen des Italieners war zerstört.

Bortolotti holte somit wie am Vortag, als er mit Felipe Fraga im Kampf um die Führung kollidierte, keine Punkte. Sheldon van der Linde kam auf Platz neun ins Ziel, verteidigte aber durch die Zwischenfälle bei seinen Rivalen die Führung in der Meisterschaft.

Für Stolz ist es der erste DTM-Sieg in seiner Karriere, und das genau ein Jahr nach dem Gaststart an gleicher Stelle mit Toksport-WRT. Er fuhr das Rennen nach der Safety-Car-Phase souverän nach Hause, während Pole-Setter Sheldon van der Linde in seinem Schubert-BMW beim Restart bis an das Ende der Top 10 durchgereicht wurde.

"Das ist unbeschreiblich, mir fehlen noch so ein bisschen die Worte. Letztes Jahr haben wir hier [mit dem Gaststart] angefangen, und jetzt hier den ersten Sieg feiern zu dürfen, nach einer etwas durchwachsenen Saison, fühlt sich einfach unglaublich an. Das Team hat heute den Unterschied gemacht in der Boxengasse", jubelt Stolz bei 'ran'.

Luca Stolz fehlen die Worte

"Das freut mich sehr! Natürlich auch Glückwunsch an HRT und Winward, denn nach einer relativ langen Durststrecke in diesem Jahr haben wir jetzt endlich wieder mal zuschlagen können. Die haben es sich wirklich verdient. Und mit den ganzen Sachen, die heute passiert sind, wird jetzt auch die Meisterschaft wieder spannend", fügt Thomas Jäger von Mercedes-AMG hinzu.

Ebenso ungefährdet waren der zweite Platz von Olsen und der dritte Rang von Auer, doch dahinter entbrannte ein spannender Zweikampf zwischen Kelvin van der Linde und Bortolotti um Platz vier, der sich immer mehr aufschaukelte. Das Duell begann in der zweiten Rennhälfte, in der Lamborghini-Pilot Bortolotti seinem Audi-Kontrahenten am Heck klebte.

Bortolotti fand jedoch keinen Weg vorbei. Wenige Runden vor Schluss war es dann soweit: In der AMG-Arena setzte sich der Austro-Italiener erst neben van der Linde und hatte die Nase dann sogar schon vorne, als es ausgangs von Kurve 4 zum Kontakt kam. Bortolotti bezahlte dafür mit einer Beschädigung hinten links und einem Ausfall.

Van der Linde hingegen konnte weiterfahren und den vierten Rang nach Hause fahren. Maximilian Götz (Winward-Mercedes) wurde Fünfter vor Nico Müller (Rosberg-Audi), Thomas Preining (Bernhard-Porsche), Mikael Grenier (GruppeM-Mercdes), Sheldon van der Linde und Marco Wittmann (Walkenhorst-BMW).

Die DTM-Saison 2022 geht in zwei Wochen mit dem Rennwochenende im belgischen Spa-Francorchamps weiter.