DTM-Qualifying Portimao 1: Erste Pole an Bortolotti, Ohrfeige für Audi und Porsche

Lamborghini-Pole für Mirko Bortolotti beim ersten DTM-Qualifying der Saison in Portimao vor AMG-Sensation Grenier: Audi und Porsche kommen unter die Räder

(Motorsport-Total.com) - Erstes DTM-Qualifying der Saison in Portimao - und nach dem Tarnen und Täuschen im Kampf um eine gute Balance of Performance (BoP) legten die Teams endlich die Karten auf den Tisch, was danach zu einer BoP-Änderung führte. Die Poleposition sicherte sich Grasser-Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti mit einer Bestzeit von 1:39.678, wodurch der Italiener die von der AVL berechnete Rundenzeit von 1:39.9 sogar deutlich unterbot.

Titel-Bild zur News: Mirko Bortolotti

Erste Punkte der Saison: Grenier, Bortolotti und Auer (v.l.n.r.) dürfen sich freuen Zoom

Im Training waren noch Rundenzeiten im Bereich von 1:41 gefahren worden. Hinter Bortolotti, der es bei einem Versuch beließ und dadurch auch noch einen Reifensatz sparte, die Überraschung des Qualifyings: Der kanadische DTM-Rookie Mikael Grenier stellte seinen GruppeM-Mercedes mit nur 0,011 Sekunden auf den zweiten Platz vor Winward-Markenkollege Lucas Auer (+0,041).

"Das war eine perfekte Runde", freut sich Bortolotti bei 'ran.de'. Und sagt dann trocken: "Wir haben ein bisschen riskiert, und sind nur am Ende rausgegangen, um nur einen Schuss zu machen. Ich war nie so verwöhnt in den letzten Jahren, dass ich zwei Schüsse machen kann, von dem her bin ich es gewohnt, einfach nur einen Schuss zu fahren im Qualifying."

Bortolotti über gelungenen Reifenpoker: "Ein Traumszenario"

Jetzt erhofft er sich einen Vorteil für das Rennen: "Wir konnten einen Satz sparen, was glaube ich wichtig ist, vor allem bei den Temperaturen", verweist er darauf, dass es schon am Morgen rund 20 Grad hatte. "Das ist ein Traumszenario."

Was er sich davon verspricht? "Für morgen macht es keinen großen Unterschied, weil wir müssen dann sowieso den Reifen im Rennen wechseln. Von daher hat jeder morgen die gleiche Situation im Qualifying. Aber für das Rennen könnte es auf jeden Fall ein Vorteil sein für den Stopp."

Auch AF-Corse-Ferrari-Pilot Felipe Fraga erwies sich bei seiner DTM-Premiere auf Platz vier mit 0,060 Sekunden Rückstand bärenstark. Bester BMW-Pilot war Schubert-Fahrer Sheldon van der Linde auf Platz sieben. Sein Rückstand betrug 0,277 Sekunden.

Mirko Bortolotti

Der in Wien lebenden Italiener Bortolotti trumpfte im Grasser-Lamborghini groß auf Zoom

Titelverteidiger Götz auf Platz neun: "War brutal"

Titelverteidiger Maximilian Götz kam mit 0,412 als fünftbester Mercedes-AMG-Pilot auf Platz neun, freut sich aber über die AMG-Stärke. "Das war brutal", sagt er bei 'ran.de'. "Ich habe gewusst: Dieses Jahr ist das ein anderes Level. Wenn du es nicht hinbekommst, wirst du irgendwo im Nirgendwo stehen. Aber ich bin happy, das ist ein Super-Start für uns. Gratulation an die anderen beiden Piloten."

Der Verkehr habe aber eine "massive" Rolle gespielt. "Du stellst Luftdruck und Warm-up perfekt ein, aber wenn im letzten Sektor Verkehr ist, dann haut das nicht mehr hin", erklärt er.

Bester Audi nur auf Platz zehn, Rast trotzdem zufrieden

Für die Audi-Piloten setzte es hingegen eine Enttäuschung: Die bei den Tests meist an der Spitze liegenden Ingolstädter hatten mit Rosberg-Audi-Pilot Nico Müller ihren besten Piloten auf Platz zehn - mit 0,420 Sekunden Rückstand. Direkt hinter ihm steht mit Rene Rast der beste Abt-Pilot.

"Mit meiner persönlichen Leistung oder mit unserer Leistung bin ich sehr zufrieden", sagt der dreimalige DTM-Champion. "Mein Ziel war es, auf dem Level Kelvin oder auch Ricardo zu sein", spielt er auf seine Teamkollegen an, die auf den Plätzen 13 (Feller) und 17 (van der Linde) landeten.

"Nico ist direkt vor mir, wir haben also auch den Anschluss an Rosberg geschafft. Nach den Sessions sah es nicht so aus, aber die Lücke haben wir geschlossen." Insgesamt sieht er aber klar Luft nach oben: "Nach ganz vorne fehlt noch eine halbe Sekunde. Da müssen wir noch gucken, was wir da machen, aber im Grunde haben wir eine gute Ausgangssituation, um in die Punkte zu fahren."

Enttäuschung für Porsche, Loeb stark im Mittelfeld

Noch schlechter als für Audi lief es für Neueinsteiger Porsche: Der beste 911 GT3 R landete durch SSR-Porsche-Pilot Dennis Olsen nur auf dem 19. Platz, 0,710 Sekunden hinter der Bestzeit.

Wie es für AF-Corse-Ferrari-Pilot Sebastien Loeb lief? Der 48-jährige Rallye-Superstar kam bei seinem ersten DTM-Qualifying mit 0,786 Sekunden Rückstand auf Platz 21 - ein starkes Ergebnis nach neun Jahren ohne GT3-Rennwochenende. Das erste DTM-Rennen des Jahres steigt um 13:30 Uhr.