DTM-Privattest in Oschersleben: Halbes Feld aktiv, Titelrivalen an der Spitze

Viel Fahrbetrieb am Dienstag beim DTM-Test in Oschersleben: Wie eng es an der Spitze zugeht, wer für Unterbrechungen sorgte und wer vermutlich nicht testen kann

(Motorsport-Total.com) - Nachdem am Montag nur der Abt-Audi von Ricardo Feller und der Emil-Frey-Ferrari von Thierry Vermeulen ihre ersten von insgesamt fünf limitierten Testtagen der DTM-Saison 2024 absolvierten, war am Dienstag in Oschersleben die Hölle los: Gleich elf DTM-Piloten testen für den Saisonauftakt, der in einer Woche über die Bühne geht.

Titel-Bild zur News: Rene Rast

In Oschersleben herrschte am Dienstag viel Betrieb, Bortolotti war der Schnellste Zoom

Und das Ergebnis klingt wie eine Neuauflage des Titelkampfes aus dem Vorjahr: Vizemeister Mirko Bortolotti fuhr im SSR-Lamborghini in 1:22.182 Bestzeit - und war damit um 0,065 Sekunden schneller als Meister Thomas Preining im "Grello"-Porsche. Beide fuhren ihre Zeiten in der 4:45 Stunden langen Vormittagssession, die bei Temperaturen unter zehn Grad ausgetragen wurde.

Und damit bei perfekten Bedingungen, um das in der DTM am Morgen stattfindende Qualifying zu simulieren. Von Preinings Pole-Zeit aus dem Vorjahr (1:21.347) waren aber beide noch weit weg. Und sogar die Montags-Bestzeit von Thierry Vermeulen war mit 1:22.163 eine Spur schneller.

Wieso Engstler für eine Unterbrechung sorgte

Auch Bortolottis neuer SSR-Teamkollege Nicki Thiim fand sich als Dritter mit 0,106 Sekunden Rückstand im Vorderfeld wieder, auf Platz vier landete mit Winward-Pilot Maro Engel der schnellste Mercedes-AMG GT3 (+0,110).

Die insgesamt 8:45 Stunden Fahrzeit wurden zweimal unterbrochen: Kurz nach Mittag sorgte Luca Engstler im Grasser-Lamborghini für eine rote Flagge, als er in der zehnten Kurve ausrollte. Sein Bolide wurde am Abschlepphaken zurück an die Box gezogen, der Youngster konnte den Test aber bald wieder aufnehmen.

Was zur kurzen Unterbrechung geführt hatte? Laut Teamchef Gottfried Grasser gab es eine "falsche Alarmanzeige im Cockpit, die sicherheitshalber abgedreht wurde".


Fotos: DTM 2024: Privater Test in Oschersleben, Dienstag


Kein Oschersleben-Test für Jack Aitken?

Auch in der 4:45 Stunden langen Abend-Session, die mit einem kurzen Regenschauer begann, aber großteils auf trockener Strecke über die Bühne ging, gab es eine rote Flagge.

Verantwortlich war das Emil-Frey-Team, das diesmal die beiden Ferrari 296 GT3 für das ADAC-GT-Masters-Duo Alain Valente und Jean-Luc D'Auria nutzte. Zudem kamen auch die beiden GT-World-Challenge-Europe-Piloten Giacomo Altoe und Konsta Lappalainen zum Einsatz.

Für den Ausrutscher ins Kiesbett in der sechsten Kurve 40 Minuten vor Ende des Testtages dürfte Valente verantwortlich gewesen sein. DTM-Piloten kamen heute keine zum Einsatz, was darauf hindeutet, dass Jack Aitken gar nicht in Oschersleben testet. Der Brite bestreitet am Wochenende in den USA das IMSA-Rennen in Long Beach.

Wieder wenig Fahrzeit für Marco Wittmann

Der fleißigste Pilot im Feld war gleichzeitig der Spitzenreiter: Bortolotti absolvierte insgesamt 160 Runden. Und auch Markenkollege Engstler war trotz seines Problems zu Mittag mit 144 Runden einer der eifrigsten Piloten.

Am wenigsten zum Fahren kam Schubert-BMW-Pilot Marco Wittmann mit 85 Runden. Der Teamneuling, der einen brandneuen M4 GT3 fährt, musste schon beim offiziellen Test in Hockenheim eine Session wegen eines technischen Defekts auslassen. Auch heute Morgen stand sein Bolide trotz laufenden Testbetriebs aus unbekannten Gründen drei Stunden lang an der Box.

Schnellster Pilot der Lokalmatadore von Schubert war übrigens Ex-Champion Sheldon van der Linde. Dem Südafrikaner fehlten 0,221 Sekunden auf die Bortolotti-Bestzeit.

Unterschiedliche Herangehensweise bei den Teams

Interessant ist, dass die BMW-Truppe aus Oschersleben am Dienstag gleich mit allen drei Boliden ausrückte. Andere Teams wie die Audi-Truppe Abt, die gestern mit Ricardo Feller und heute mit Kelvin van der Linde unterwegs war, streuten die Testaktivitäten auf mehrere Tage. Mit dieser Herangehensweise ist das Risiko geringer, dass die komplette Testarbeit durch Wetterkapriolen gestört wird.

Auch an den kommenden Tagen werden DTM-Teams ihr Testkontingent im Rahmen der Testbeschränkung in Oschersleben nutzen.

Dienstag-Ergebnis des DTM-Privattests in Oschersleben:

1. Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) 1:22.182 (160 Rd.)
2. Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche) 1:22.247 (139)
3. Nicki Thiim (SSR-Lamborghini) 1:22.288 (148)
4. Maro Engel (Winward-Mercedes) 1:22.292 (123)
5. Ayhancan Güven (Manthey-EMA-Porsche) 1:22.387 (127)
6. Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) 1:22.403 (128)
7. Lucas Auer (Winward-Mercedes) 1:22.468 (93)
8. Kelvin van der Linde (Abt-Audi) 1:22.472 (119)
9. Luca Engstler (Grasser-Lamborghini) 1:22.527 (144)
10. Rene Rast (Schubert-BMW) 1:22.633 (127)
11. Marco Wittmann (Schubert-BMW) 1:22.949 (85)

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