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Dreikampf, Feindkontakte und Boxen-Probleme
Während sich Gary Paffett einen Punkt sicherte, gab es für die anderen Piloten älterer Fahrzeuge nichts zu holen - Frust in beiden Lagern
(Motorsport-Total.com) - Das überwiegende Fazit der "Gebrauchtwagenfahrer" beider Lager fiel in Brands Hatch nicht allzu zufrieden aus. Nur Gary Paffett konnte mit seinem erfolgreichen Fight gegen Bernd Schneider glänzen und sich im 07er-Mercedes als Achter noch einen Punkt sichern. Die anderen reihten sich ab Platz zehn ein. Teilweise war das Auto einfach nicht schneller, teilweise stand man sich aber auch selbst im Weg. Oder das Rennschicksal meinte es einmal mehr nicht gut.

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Markus Winkelhock hängt im Heck von Alexandre Prémat
Die Piloten der 07er-Audi zum Beispiel konnten heute das Tempo eines Gary Paffett nicht mitgehen. "Wir haben das Beste aus dem Auto herausgeholt, was ging. Im Rennen lief der Wagen einfach nicht schneller. Auch bei den anderen nicht", resümierte Alexandre Prémat gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Doch er und seine beiden Audi-Kollegen Markus Winkelhock und Oliver Jarvis lieferten sich auch einen erbitterten und vor allem zeitraubenden Dreikampf hinter Paffett.#w1#
Winkelhock hatte von Position elf aus einen schlechten Start, bei dem er zwei Plätze verlor. Unter anderem einen an Prémat, der von Rang 15 nach vorn geschossen war. Der markeninterne Gebrauchtwagen-Fight um Positionen begann. "Ich war zwar vom Speed her schneller, aber überholen ist hier sehr schwer", schilderte Winkelhock.
Jarvis mit Ausflug in den Kies
In dem Fight mischte auch noch Jarvis kräftig mit. Der Brite erlebte von Startplatz sechs aus schon aufregende erste Runden: "Ich hatte einen guten Start, hatte aber in den ersten beiden Runden stark mit Untersteuern zu kämpfen. Jamie Green und Mattias Ekström konnten mich wieder überholen. Danach wurde das Fahrzeug besser und besser und ich konnte mich absetzen."
Jarvis war derjenige der Audi-Jahreswagen-Piloten, der direkt hinter Paffett lag: "Ich bin auf Gary aufgelaufen. Er ist gut gefahren, aber er hat mich aufgehalten." Und so konnten von hinten Prémat und Winkelhock ebenfalls Druck machen. Für Jarvis endete das in der Paddock Hill Bend mit einem Austritt ins Kiesbett: "Ich habe mir dabei den Frontsplitter beschädigt. So bin ich im Anschluss immer weiter zurückgefallen." Prémat wurde Zehnter, Winkelhock Elfter, Jarvis Zwölfter.
Rockenfellers Rennen früh gelaufen
Mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hatte einmal mehr ihr Kollege Mike Rockenfeller. Er hatte mit Startplatz zehn noch eine recht gute Ausgangslage, doch nach seinem ersten Boxenstopp konnte er sein Rennen abhaken - rund 15 Sekunden stand er in der Box. "Vorne links war irgendwas, ich weiß nicht was. Es ist mir auch ehrlich gesagt egal", haderte er mit dem Schicksal. "Mein Rennen war mal wieder gelaufen - schade."
"Ich hätte im Prinzip auch wieder an die Box fahren können, aber ich bin dann durchgefahren, wenn auch eigentlich für nix", fuhr Rockenfeller fort. "Es ist sehr frustrierend, wenn man wie ich an den letzten drei Rennwochenenden immer gut drauf ist, einen guten Job macht und dann durch Dinge, die man überhaupt nicht beeinflussen kann, am Ende so schlecht dasteht. Das ist sehr frustrierend." Platz 13 war es für Rockenfeller am Ende.
Albers durch Strategie ausgebremst
Ein eigentlich starkes Wochenende hatte Christijan Albers im zwei Jahre alten Audi des Futurecom-TME-Teams. Er konnte sich auf Startplatz 13 qualifizieren, im Rennen ging es für ihn aber nicht weiter nach vorn, er landete auf Rang 14. "Mein Start war okay, aber das Feld war sehr eng zusammen und das geht ab und zu nicht gut", erklärte der Niederländer. Diesmal ging es nicht gut: Albers wurde von hinten angeschoben, drehte dadurch den Mercedes von Maro Engel um, dem wiederum Mathias Lauda ausweichen musste.

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Christijan Albers und Mathias Lauda hatten mehrfach miteinander zu tun Zoom
Danach konnte Albers sein Rennen aber zunächst ohne Zwischenfälle fortsetzen: "Im Rennen war es okay, ich konnte Markus Winkelhock und Alexandre Prémat ohne Probleme folgen." Aber dann gab es bei seinem Team Probleme mit der Boxenstoppstrategie: "Katherine Legge war sehr früh drin und es gab ein Problem beim Stopp. Danach hat es zwei Runden gedauert, bevor ich reinfahren konnte. Dabei habe ich zu viele Plätze verloren. Ich hatte keine neuen Reifen. Das war sehr schade, denn dadurch war ich wieder hinter Ralf Schumacher und Mathias Lauda und ich musste wieder überholen. Das hat allerdings geklappt. Deshalb bin ich zufrieden, aber es könnte eigentlich besser sein, wenn wir eine bessere Strategie gehabt hätten. Wir müssen das mal analysieren und ich hoffe, dass wir das für Barcelona verbessern können."
Im Mercedes-Lager lief es nicht besser
Hinter Albers reihte sich der Rest der Mercedes-Jahreswagen ein. Ralf Schumacher kam auf Rang 15. Er kam mit der Strecke nicht nicht zurecht und hatte im Rennen auch noch Untersteuern. "Ich muss jetzt noch ein bisschen die Daten analysieren, aber es war sicherlich kein gutes Wochenende", bilanzierte Schumacher und machte sich auf den Heimweg.
Dahinter wurde Mathias Lauda 16. Für ihn war das Rennen "nach der ersten Runde kaputt", nachdem er dem schleudernden Engel über die Wiese ausweichen musste: "Da war ich dann Letzter mit sechs, sieben Sekunden Rückstand." Lauda konnte zwar wieder aufschließen und Katherine Legge überholen, "aber dann war das Feld so weit auseinandergerissen, dass man nicht mehr machen konnte."
Lauda legte deshalb zwei frühe Stopps ein und konnte sich so vor Albers und Susie Stoddart setzen. Doch der nächste Rückschlag sollte folgen: "Albers wollte mich in Kurve drei überholen und ist mir ins Auto gefahren. Somit war auch noch meine Spur verzogen. Das heißt, dass ich die Hälfte des Rennens mit verzogener Spur gefahren bin. Das war nicht einfach." Hinter Lauda wurden seine Mercedes-Kollegen Engel und Stoddart 17. und 18., Legge kam als letzte ins Ziel.

