• 21.04.2007 10:48

  • von Britta Weddige

Die Tücken des ganz Neuen

Mercedes-Benz musste einen völlig neuen, größeren Wagen für die Rennstrecke umbauen und Audi scheint mit dem Bewährten aufholen zu können

(Motorsport-Total.com) - Bevor in der Qualifikation die Karten wirklich auf den Tisch kommen, sieht es so aus, als ob Audi mit dem 2007er Modell des bewährten A4 DTM auf die Mercedes-Konkurrenz aufgeholt hat. In den Tests in Oschersleben lagen die Ingolstädter vorn und auch am Freitag von Hockenheim hatten sie die HWA-Werkspiloten mit der nagelneuen C-Klasse im Griff. Haben die Stuttgarter bisher nur geblufft oder ist die Situation, einen völlig anderen Wagen auf die Rennstrecke zu bringen, wirklich so schwer?

Titel-Bild zur News: Bernd Schneider

Die neue C-Klasse musste den neuen EU-Vorschriften angepasst werden

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug räumte in Hockenheim ein, dass es ein schwerer Schritt und keine leichte Aufgabe war, aus der neuen C-Klasse einen DTM-Renner zu bauen. "Das Auto wurde ja etwas größer für die Kunden, es hat mehr Platz und wurde den neuen Vorschriften, was den Fußgängerschutz angeht angepasst", erklärte Haug. Neue EU-Richtlinien schreiben vor, dass die Stirnfläche eines Autos vergrößert wird. "Es ist ein größeres Fahrzeug und wenn man den Body von einem Rennauto konzipieren würde, dann würde man auf solche Dinge keine Rücksicht nehmen. Alles was dem Kunden zugute kommt, hilft dem Racer nicht unbedingt."#w1#

Trotzdem: Haug sieht kein Handicap

Audi dagegen musste seinen bisherigen A4 DTM nur weiterentwickeln: "Sie haben sicherlich, was das betrifft, eine bekannte Basis, während wir, was das Bodywork angeht, eine unbekannte Basis haben." Wenn die Mercedes-Techniker die Wahl gehabt hätten, hätten sie wohl lieber auch das bisherige Auto auf ihrer Erfahrung basierend weiterentwickelt, "Allerdings ist das hypothetisch, denn wenn die Markteinführung kommt, dann fährt man natürlich auch nicht mit dem Vorjahresauto."

Alles in allem sehe er darin aber kein Handicap, so Haug und verweist darauf, dass sich in den Ergebnissen auch bemerkbar mache, dass die älteren Autos mit bis zu dreißig Kilo weniger antreten dürfen.

"Es interessant zu sehen, wie die Audis auf verschiedenen Streckenabschnitten performen." Mika Häkkinen

Dass die Audis in Hockenheim bisher stark sind, das gab auch Mika Häkkinen zu: "Ich war sehr überrascht, dass sie im ersten Sektor so schnell waren, aber auf der anderen Seite überrascht mich das auch wieder nicht so, vor allem auf der Geraden. Sie sind definitiv sehr stark und es interessant zu sehen, wie sie auf verschiedenen Streckenabschnitten performen."

Häkkinen war selbst stark in die Entwicklung der neuen C-Klasse eingebunden: "Das war wirklich eine Herausforderung für das Team, das richtige Aerodynamik-Paket für das Auto zu finden und das Auto auszubalancieren. Dazu kamen die Tests im Windkanal, es war interessant, dies und jenes zu verändern und zu sehen, wie das Auto besser und besser wurde. Und es war interessant, weil du das Auto ja nicht nur für die Stoppuhr entwickelst, sondern auch für den Fahrer, man achtet auf das Fahrverhalten in verschiedenen Kurven, beim Bremsen und Beschleunigen."

Doch bisher ist alles nur Spekulation. Die große Frage, ob der Einsatz eines ganz neuen Autos für Mercedes wirklich ein Nachteil ist oder ob die Stuttgarter doch auftrumpfen können, das zeigt sich in der Qualifikation. Denn wer weiß, vielleicht sieht dann die Sterne-Welt wieder ganz anders aus.

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