• 24.12.2010 14:50

  • von Britta Weddige

Di Resta: "Ein Jahr, das ich nie vergessen werde"

Paul di Resta hat ein arbeitsreiches 2010 hinter sich, das mit dem DTM-Titel gekrönt wurde - Nun hofft er, "dass die Zukunft so strahlend wird wie dieses Jahr"

(Motorsport-Total.com) - Monatelang jettete Paul di Resta von Rennstrecke zu Rennstrecke - hier DTM, dort Formel 1 - doch nun an Weihnachten hat auch der Schotte endlich Zeit, sich ein bisschen zurückzulehnen. Und er hat die Zeit, seinen großen Triumph ausgiebig zu genießen. Denn zum ersten Mal schließt er ein Jahr als DTM-Champion ab. 2010 war das Jahr, in dem sich fast alle sportlichen Wünsche des Schotten erfüllt haben.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Geschafft: Paul di Resta und Mercedes feiern in Schanghai den Meistertitel

Dass di Resta einer ist, den man immer auf der Rechnung haben sollte, das hat er schon in seiner DTM-Debütsaison 2007 eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Als frisch gebackener Meister der Formel-3-Euroserie fuhr er damals im zwei Jahre alten Mercedes - und mischte munter ganz vorn mit. In Oschersleben holte er seinen ersten Podestplatz, beim dritten Saisonrennen am EuroSpeedway Lausitz gelang ihm die Sensation: Durch seinen zweiten Platz sicherte sich di Resta die alleinige Tabellenführung, als jüngster Pilot aller Zeiten und als erster Fahrer eines Zweijahreswagens.

Zur Belohnung gab es 2008 den Aufstieg in den aktuellen Mercedes. Und prompt wurde di Resta zur Speerspitze der Stuttgarter, im Titelkampf gegen Audi-Pilot Timo Scheider musste er sich erst beim Finale knapp geschlagen geben. 2009 allerdings lief es nicht so gut. Und auch 2010 sah es zunächst nicht danach auch, als ob der Meister am Ende di Resta heißen würde. Doch es kam bekanntlich anders.

Bruno Spengler, Paul di Resta

Teamduell: Am Ende konnte sich di Resta gegen Bruno Spengler durchsetzen Zoom

Hat seine Karriere damit ihren Wendepunkt erreicht? "Ich würde nicht sagen, dass sich das Leben dadurch verändert. Aber das Leben ist im Moment wirklich gut", antwortet di Resta im Interview mit 'gpupdate.net'. "Es ist eine unglaubliche Zeit. Man realisiert nicht, wie toll ein DTM-Titel ist, bevor man ihn nicht gewonnen hat. Ich war in den Jahren zuvor schon dicht dran, aber es ist schön, ihn nun in der Tasche zu haben."

Ein harziger Saisonauftakt, dann ein dramatischer Endspurt, in dem di Resta zunächst führte, dann gegen Bruno Spengler wieder alles verloren schien und er am Ende doch noch Meister wurde. "Niemals aufgeben", lautet das Erfolgsgeheimnis des Mercedes-Piloten.

"Wir hatten nicht gerade den besten Start in das Jahr, aber die zweite Hälfte war dann exzellent", blickt er zurück. "Mein ganzer Dank gilt dem Team, denn sie haben mir ein Auto hingestellt, mit dem ich gewinnen konnte. Die Teamleistung war großartig, die Mechaniker, Ingenieure und auch die Fahrer haben das Auto da hin gebracht, dass wir in diesem Jahr neun von elf Rennen gewinnen konnten. Und wir haben auch die ersten beiden Plätze in der Teamwertung belegt."

Und zwischendrin wechselte er immer wieder aus der DTM in die Formel 1, um dort seine Aufgaben als Test- und Reservefahrer bei Force India zu erfüllen. "Es war ein so arbeitsreiches Jahr", bestätigt er. Aber: "Es war ein unglaubliches Jahr für mich, und ein Jahr, das ich nie vergessen werde. Und ich hoffe einfach, dass die Zukunft so strahlend wird wie dieses Jahr."

Seine Zukunft soll ihm ein Stammcockpit bei Force India bringen. Der endgültige Sprung in die Formel 1 ist der Traum di Restas, der sich noch nicht erfüllt hat. Doch noch hat er Hoffnung: "Ich habe gezeigt, was ich kann, hoffentlich in der DTM noch ein bisschen mehr. Aber die Entscheidung liegt in ihrer Hand."