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Coulthard: "Ich dachte, ich wäre Letzter"
David Coulthard ist überrascht, dass andere im Qualifying noch mehr Probleme hatten als er - Im Rennen will er sich gleich ins Getümmel stürzen
(Motorsport-Total.com) - Nach den beiden Freien Trainings war David Coulthard mit einer ziemlichen Portion Optimismus in die Qualifikation von Oschersleben gestartet. Doch als dann um 13:45 Uhr die Boxengasse auf Grün umschaltete, konnte er nicht mehr viel ausrichten und musste sich am Ende mit Rang 16 begnügen.

© xpb.cc
David Coulthard fuhr im Qualifying mehr schlecht als recht um den Kurs
"Wenn ich anschaue, wie ich mich Freitag und Samstagvormittag gesteigert habe: Da hatte ich eine ganz gute Pace", bilanziert der Schotte. "Heute Morgen lag ich mit neuen Reifen innerhalb einer Zehntelsekunde mit den Jungs, die wesentlich mehr Erfahrung haben als ich. Vor dem Quali dachte ich, dass ich nicht allzu schlecht aufgestellt bin. Aber dann hat sich das Auto ganz anders angefühlt." Das Problem: Im Training am Vormittag hatte sich Coulthard einen Splitter beschädigt, der gewechselt werden musste. Und am Nachmittag ließ sich sein Mercedes dann nicht mehr so fahren wie zuvor.#w1#
"Es hat sich nicht angefühlt wie ein Qualifying, es hat sich angefühlt wie ein paar Runden einfaches Herumfahren", schildert er. "In den ersten beiden Runden habe ich mich jeweils in Kurve 1 verbremst, was im Training nie passiert ist. Damit bricht man die erste gezeitete Runde ab, dann hat man am Ende jedes Runs noch eine schnelle Runde. Und das Auto hat sich von der Aerodynamik her einfach anders angefühlt."
Es wundere ihn nicht, dass er nicht über Q1 hinauskam: "Ich war sechs Zehntelsekunden langsamer als am Morgen. Ich bin nur herumgefahren. Ganz ehrlich habe ich gedacht, dass ich Letzter bin, weil ich so langsam war." Er sei sogar "überrascht", dass am Ende Platz 16 und nicht Platz 18 für ihn heraussprang: "Denn es ist schwer vorstellbar, dass jemand eine Runde gefahren ist, in der noch weniger attackiert wurde als in meiner. Aber andere hatten wohl auch Probleme."
Wie viele andere kämpfte auch Coulthard mit wechselnden Gripverhältnissen: "In der Kurve raus aus der Schikane ist das Auto ein toller Rennwagen, du attackierst die Schikane und dann kommst du in die Rechtskurve auf die Gegengerade und fühlst dich wie ein richtiger Rennfahrer. Du spürst den Grip. Aber in den Kurven danach, 8 und 9, rutscht das Auto einfach in dieses wunderschöne Kiesbett. Und da fühlst dich, als ob du auf Öl fährst. Das ist ein ziemlicher Kontrast in zwei verschiedenen Kurven."
Auch die Balance seines Autos änderte sich: "Und man hat mir gesagt, dass der Wind ein ziemlicher Faktor ist. Ich weiß, wie sich Wind in einem Formelauto anfühlt und wie er das Auto auf der Strecke hin- und herbewegt. Gestern hatte ich nicht das Gefühl, dass er das Auto bewegt. Aber wenn man Gegenwind hat, hat das einen gewissen Einfluss, ebenso wie Rückenwind. Vielleicht liegt es daran, dass der Wind zugelegt hat."
Für das morgige Rennen hat sich Coulthard jedenfalls vorgenommen, gleich vom Start weg zu attackieren. Gleich in der ersten Kurve will er sich "in ein Monstergetümmel" hineinstürzen, "denn wenn ich ruhig durch die erste Kurve fahre, komme ich vielleicht als 16. oder 17. wieder raus. Ich versuche also, einen guten Start zu machen."
Doch ganz so einfach ist das nicht. Denn die Starts machen ihm in Oschersleben wieder Probleme, wie er bei den Übungen im Training festgestellt hat. "In den vergangenen Rennen schien ich in Sachen Starts Fortschritte zu machen, aber die Übungsstarts hier... Jedes Mal, wenn ich versuche, die Kupplung zu halten, lässt sie nach und dann muss ich sie früh loslassen. Es ist ein bisschen tückisch. Hoffentlich gehen die Lichter diesmal aus, bevor ich losfahre", sagt er schmunzelnd mit Blick auf seinen Frühstart in Brands Hatch.

