Christian Abt: DTM besser als WTCC

Für Christian Abt ist die DTM die Königsklasse des internationalen Tourenwagensports, noch vor der Weltmeisterschaft WTCC

(Motorsport-Total.com) - Im internationalen Tourenwagensport gibt es zwei Meisterschaften, die seit Jahren in einem Konkurrenzverhältnis zueinander stehen: die DTM und die WTCC. Größter Unterschied: In der DTM werden Prototypen eingesetzt, die eigentlich schon fast als GT-Boliden durchgehen würden, während in der Weltmeisterschaft auf seriennahe Autos der Spezifikation S2000 gesetzt wird.

Titel-Bild zur News: Christian Abt

Für Christian Abt ist klar: Die DTM ist das bessere Produkt als die WTCC

Was öffentliches Interesse und Medienpräsenz angeht, hatte die DTM zuletzt stets die Nase vorne, was zum Teil sicher an der perfekten Inszenierung durch die ITR und die beiden Hersteller Audi und Mercedes liegt - man denke nur an die spektakuläre Zieldurchfahrt von Meister Timo Scheider beim Saisonfinale in Hockenheim. Die WTCC wiederum punktet bei Hardcore-Motorsportfans unter anderem durch die Vielfalt an Herstellern.#w1#

Für den STW-Champion von 1999, Christian Abt, ist die DTM dennoch die Königsklasse des europäisch verwurzelten Tourenwagensports: "Die DTM ist die Nummer eins", erklärte er im Interview mit der 'Touring Car Times'. "Wenn man sich ein DTM-Auto anschaut, dann ist es ganz anders als ein S2000-Auto in der WTCC. Die DTM-Autos sind näher an der Formel 1 dran." Allerdings erfordere dies auch einen Hersteller, um erfolgreich sein zu können.

"Ein konkurrenzfähiges S2000-Auto kann wiederum auch ein normales Team bauen", brachte er ein Pro-WTCC-Argument ein. "Die WTCC ist eine gute Serie mit guten Fahrern, aber man muss sich Marketing und Organisation anschauen. Das Produkt WTCC ist gut, aber das Marketing der DTM bewegt sich auf einem höheren Level. Es ist eine schwierige Diskussion. In der Formel 1 und in der DTM kann ein Hersteller jedenfalls seine Power und sein Know-how unter Beweis stellen."

Bemängelt wird an der DTM oft, dass es nur zwei Hersteller gibt. Zwar gibt es immer wieder Gerüchte über Neuzugänge - man denke nur an Citroën oder Lexus - doch konkretisiert haben sich diese nie. Somit ist die Meisterschaft seit dem Ausstieg von Opel ein Solo für zwei. Das Problem ist laut Abt folgendes: "Wenn es drei oder vier Hersteller gibt, kann immer einer nicht gewinnen - und das ist natürlich schlechte Werbung..."